ZICKGRAF, A. (1914): Schreibweise und Aussprache der botanischen
ZICKGRAF, A. (1914): Schreibweise und Aussprache der botanischen
ZICKGRAF, A. (1914): Schreibweise und Aussprache der botanischen
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erfcheint, weggelaffen find. Die Verän<strong>der</strong>ungen treten meift im<br />
Wort b i 1 d wenig hervor, machen fich aber im Klang bedeutend<br />
bemerkbar. Und dies gerade könnte als Gr<strong>und</strong> angegeben werden,<br />
<strong>der</strong> gegen die Einführung <strong>der</strong> Abän<strong>der</strong>ung fpricht. Denn die An=<br />
for<strong>der</strong>ungen an das Gedächtnis aller die Naturwiffenfchaften Be=<br />
treiben<strong>der</strong> find fehr groß <strong>und</strong> die im Einzelgehirn aufzuftapelnde<br />
Nomenklatur follte deshalb möglichft auf ein Minimum befchränkt<br />
werden. Aber bei den fortgefetzten Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Namen mußte<br />
in letzter Zeit ja ohnehin je<strong>der</strong> Botaniker mit zwei <strong>und</strong> mehr Syno=<br />
nymen rechnen, <strong>und</strong> da fallen, wenn die Regelung eine endgiltige<br />
fein foll, einige Wörter mehr auch nicht fo fchwer ins Gewicht. Die<br />
große Menge aber <strong>der</strong> Pflanzenfre<strong>und</strong>e übernimmt die neuen Namen<br />
ebenfo, wie fie bisher die Verän<strong>der</strong>ungen über fich ergehen laffen mußte-<br />
Das Verfahren, nach dem <strong>der</strong> Verfaffer die richtige Schreibweife<br />
feftzuftellen fuchte, war zunächft ein Vergleich <strong>der</strong> in den Floren<br />
vorkommenden Schreibarten mit <strong>der</strong> vom Namengeber zuerft<br />
gewählten. Soweit hier nicht auf die Originale zurückgegangen<br />
werden konnte, was in manchen Fällen nicht möglich war wegen <strong>der</strong><br />
Schwierigkeit, von den großen Bibliotheken feltene Werke zur Ein=<br />
ficht geliehen zu erhalten, galt das Lexikon Generum Phanero=<br />
gamarum^von Poft <strong>und</strong> Kuntze (Stuttgart, 1904) als Quelle. Dann<br />
folgte die Unterfuchung, wo <strong>der</strong> Name fchon vor 1737 vorkam,<br />
<strong>und</strong> diefe Quellen wurden ausnahmslos im Original eingefehen.<br />
Bei den Neubildungen ift befon<strong>der</strong>s geprüft worden, ob die vor»<br />
liegende Form nach den Bildungsgefetzen <strong>der</strong> alten Sprachen möglich<br />
fei. Sowohl bei <strong>der</strong> Suche nach den einzelnen Stellen in den alten<br />
Autoren, als auch bei allen philologifchen, befon<strong>der</strong>s etymologifchen<br />
Fragen leiftete dem Verfaffer Herr Schulrat a. D. Profeffor Dr.<br />
Eberhard in Bielefeld, <strong>der</strong> fich nebenher für die Scientia amabilis<br />
immer intereffierte, als fre<strong>und</strong>licher Helfer dauernden Beiftand,<br />
wofür <strong>der</strong> Verfaffer dem vor kurzem lei<strong>der</strong> Verftorbenen herzlichen<br />
Dank fchuldet.<br />
Die botanifchen Namen <strong>der</strong> Pflanzen allein, ohne jede Berück*<br />
fichtigung des Urhebers <strong>und</strong> <strong>der</strong> herrfchenden Prioritätsftreitigkeiten,<br />
follen im folgenden befprochen werden. Der Verfaffer fteht auf<br />
dem Standpunkt, daß es eine unhaltbare For<strong>der</strong>ung ift, wenn<br />
Namen nur aus Pietät gegen den Namengeber nicht geän<strong>der</strong>t werden<br />
dürfen. Denn die wiffenfchaftliche Bedeutung eines Botanikers<br />
wird doch nicht durch Korrekturen kleiner o<strong>der</strong> großer Irrtümer<br />
beeinträchtigt, die ihm bei <strong>der</strong> Benennung irgendwelcher Pflanzen<br />
untergelaufen find.<br />
Zunächft follen Beifpiele für unrichtige Schreibweife o<strong>der</strong> falfche<br />
Wortbildung angeführt werden, <strong>und</strong> zwar ungefchieden in alpha=<br />
betifcher Anordnung, damit nicht ein Wort zweimal erfcheinen muß.<br />
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