ZICKGRAF, A. (1914): Schreibweise und Aussprache der botanischen
ZICKGRAF, A. (1914): Schreibweise und Aussprache der botanischen
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Teil Südrußlands. Tataren wurden <strong>der</strong> Reihe nach die aus jenen<br />
Gebieten gegen Europa losbrechenden Völkerfcharen genannt,<br />
die Mongolen, Tungufen, Türken. Infolge eines Wortfpieles<br />
mit <strong>der</strong> Unterwelt, dem Tartarus <strong>der</strong> Alten, wurden die<br />
ungebetenen <strong>und</strong> unangenehmen Gäfte als Söhne <strong>der</strong> Unterwelt<br />
Tartaren genannt. Mit diefem Namen hat fich wohl nur das<br />
Beefsteak ä la Tartare erhalten, während die falfchen „fenfatio=<br />
nellen" Nachrichten wohl nur noch Tatarennachrichten heißen,<br />
feitdem ein Mann <strong>der</strong> türkifchen irregulären Reiterei (die Tataren<br />
genannt) im Jahre 1854 die falfche Meldung vom Fall Sewaftopols<br />
überbrachte. (Brockhaus.) Tartäreus kommt von tärtarus, dem<br />
fauren Kaliumfalz <strong>der</strong> Dihydroxybernsteinsäure C4 0« Hi KH,<br />
als Weinftein beffer bekannt.<br />
T h esium. — Wittftein, Etym. botan. Wörterb., fchreibt: Oijoeiov<br />
<strong>der</strong> Alten, hat nach Athenäus, <strong>der</strong> fich auf einen gewiffen<br />
Timachides beruft, feinen Namen von Theseus, welcher <strong>der</strong><br />
Ariadne einen Kranz gab, worin fich diefe Pflanze bef<strong>und</strong>en<br />
habe. — Aber als Betonungsangabe fteht falfch Thesium.<br />
Thuja. — Nicht thya o<strong>der</strong>thyia = &vceo<strong>der</strong> d-vta: (Plin. 13, 16, 30;<br />
Prop. 3, 7, 49). Hier liegt de r<br />
Fall vor, daß ein überlieferter Name<br />
nicht empfohlen wird. Dies hat feinen Gr<strong>und</strong> darin, daß wir<br />
in <strong>der</strong> Nomenklatur fchon übermäßig viele Doppelvokale mit<br />
fchwieriger Ausfprache befitzen, <strong>der</strong>en Zahl wir ohne Not nicht<br />
vermehren follten, befon<strong>der</strong>s bei diefem Zufammentreffen von<br />
drei Vokalen, welche in thyia nebeneinan<strong>der</strong> zu flehen<br />
während bei thüja das j als Konfonant auszufprechen ift.<br />
kämen,<br />
trigönus. — Adjektiv TQiycovog = dreieckig. Aber trigönus<br />
(masc): Plaut. Capt. 4,2,71 = Stachelroche (Räja pastinäca).<br />
Tunbrigensis. — Nach <strong>der</strong> Analogie von Cambridge =<br />
Cantabrigia (Graesse: orbis latinus, Dresden 1861) müßte <strong>der</strong><br />
latinifierte Name Tunbrigia, o<strong>der</strong> wenn man das (keltifche?)<br />
Wort briga = Brücke berückfichtigt, Tunbriga heißen. Darum<br />
wird hier die Adjektivform Tunbrigensis vorgefchlagen.<br />
u n i j u g u s. — Von jugum =<br />
17,22,35.<br />
Joch mit kurzer Stammfilbe. Plin.<br />
zeocrithum. — Der erfte Teil des Wortes ift Ceial = Dinkel,<br />
Spelt, <strong>der</strong> zweite Teil foll aber nicht xQtrog = auserlefen fein,<br />
fon<strong>der</strong>n xQtS-al =<br />
gerfte.<br />
Gerfte; denn es ift <strong>der</strong> Artname <strong>der</strong> Pfauen=<br />
Die vorhergehenden Beifpiele find ohne befon<strong>der</strong>e Gefichtspunkte<br />
ausgewählt. Wie fchon gefagt, ließe fich ihre Zahl ohne weiteres<br />
vervielfachen, was aber mit Rückficht auf den Umfang diefer Zu=<br />
fammenftellung unterlaffen wurde, zumal eine fämtliche Namen<br />
umfaffende Unterfuchung nach Anficht des Verfaffers durch eine<br />
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