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Haut - TAKO - Tiroler Arbeitskreis für Onkologie

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16<strong>Haut</strong>tumore Melanom<br />

Bei eindeutigem Verdacht auf das Vorliegen eines invasiven Melanom<br />

sollte ein primärer Sicherheitsabstand von 10 mm gewählt werden. Größere<br />

Sicher heitsabstände sind bei primärer Exzision wegen einer gegebenenfalls<br />

später noch durchzuführenden Schildwächterlymphknotenbiopsie mit Lymphabstromszintigrafie<br />

aus dem Tumorgebiet zu vermeiden. Nach den derzeit<br />

international gültigen Empfehlungen werden folgende Sicherheitsabstände<br />

empfohlen:<br />

Tumordicke nach Breslow – Sicherheitsabstand<br />

in situ – 0,5 cm<br />

TD bis 2 mm – 1 cm<br />

TD > 2 mm – 2 cm<br />

1.4.1 Wächterlymphknotenbiopsie / Sentinel-lymphnode biopsy (SLNB)<br />

Die Wächterlymphknotenbiopsie wurde entwickelt, um selektiv den ersten<br />

drainierenden Lymphknoten des regionären Lymphabstromgebietes darzustellen.<br />

Das Verfahren ist <strong>für</strong> klinisch Lymphknoten-negative Patienten<br />

geeignet, die unter Verwendung aller üblichen diagnostischen Verfahren<br />

(Lymphknotenpalpation, Lymphknotensonographie) keine Hinweise <strong>für</strong> manifeste<br />

Lymphknotenmetastasen aufweisen. Nur in wenigen Fällen (< 5 %)<br />

wird der Wächterlymphknoten übersprungen.<br />

Die Wächterlymphknotenbiopsie ist eine Staging-Untersuchung („pathologisches<br />

Staging‟) und keine therapeutische Maßnahme mit nachgewiesenem<br />

Wert im Hinblick auf eine Verlängerung der Gesamtüberlebenszeit.<br />

Eine Wächterlymphknotenbiopsie ist laut internationalen Leitlinien ab<br />

einer Tumordicke von 1,0 mm nach Breslow angezeigt. Nur bei Vorliegen<br />

weiterer ungünstiger Prognoseparameter (Mitoserate > 1, Ulzeration<br />

des Primärtumors, Clark­Level IV/V) kann auch bei geringeren Tumordicken<br />

eine Wächterlymphknotenbiopsie erwogen werden. Die Wächterlymphknotenbiopsie<br />

sollte vorrangig in mit dieser Operationstechnik und<br />

nuklearmedizinischen Darstellungstechniken vertrauten Zentren vorgenommen<br />

werden.<br />

Bei fehlendem Nachweis einer Mikrometastasierung im Wächterlymphknoten<br />

sind keine weiteren operativen Maßnahmen an der regionalen Lymphknotenstation<br />

indiziert.

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