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Haut - TAKO - Tiroler Arbeitskreis für Onkologie

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42 <strong>Haut</strong>tumore<br />

Merkelzellkarzinom<br />

Wegen des hohen Frequenz einer lymphogenen Metastasierung erfolgt in<br />

der Regel die Durchführung einer Wächterlymphknotenbiopsie (SLNB),<br />

da die Präsenz von Mikrometastasen im Wächterlymphknoten prognostisch<br />

ungünstig ist. Beim Nachweis einer Mikrometastasierung oder Makrometastasierung<br />

sollte im Anschluss eine komplette Lymph adenek tomie<br />

erfolgen.<br />

Bei Lokalrezidiven oder spontanem Auftreten von Lymphknotenmetastasen<br />

ist die chirurgische Sanierung nach wie vor die Therapie der Wahl. Diese<br />

sollte mit kurativer Intention vorgenommen werden.<br />

4.5.2 Strahlentherapie<br />

Merkelzellkarzinome sind in aller Regel radiosensitiv. Retrospektive<br />

Analysen zeigen, dass die lokale Rezidivrate nach alleiniger R0-Operation<br />

des Primärtumors durch eine kombinierte lokoregionäre adjuvante Strahlenbehandlung<br />

(3 cm Umgebung der Exzisionsnarbe + regionäre Lymph knotenstation)<br />

deutlich gesenkt werden kann. Ebenso ergaben sich Hinweise, dass<br />

diese Vorgehen zu einer relevanten Verlängerung des rezidiv freien und<br />

Gesamtüberlebenszeit führt.<br />

Für Primärtumoren und lokoregionäre Rezidive, einschließlich Lymphknotenmetastasen<br />

ist daher die postoperative, adjuvante Strahlentherapie der<br />

Tumorregion und der regionären Lymphknotenstationen indiziert. Als erforder<br />

liche Gesamtdosis werden in der adjuvanten Situation 50 Gray mit einer<br />

Einzeldosis von je 2 Gy fünf Mal wöchentlich empfohlen.<br />

Bei metastasierendem Merkelzellkarzinom wird die Bestrahlung häufig im<br />

Rahmen multimodaler Therapiekonzepte neben chirurgischen Exzisionen<br />

und/oder einer systemischen Chemotherapie durchgeführt.<br />

4.5.3 Chemotherapie<br />

Das Merkelzellkarzinom ist prinzipiell ein chemosensitiver Tumor. Es<br />

gibt allerdings keine Standard-Chemotherapie-Schemata. Wegen der<br />

morphologischen Ähnlichkeiten wurden oft Regime gewählt, die bei<br />

den kleinzelligen Lungenkarzinomen etabliert sind (u.a. Anthrazykline,<br />

Antimetabolite, Bleomycin, Cyclophosphamid, Etoposid, Platinderivate<br />

allein oder in Kombination). Es finden sich zwar hohe Ansprechraten<br />

(first line bis zu 57%, second line bis zu 45%, third line bis zu 20%), aber<br />

keine Korrelation zwischen Ansprechen und Überleben, ebenso wie keine<br />

Korrelation zwischen Dosisintensität und Ansprechen.

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