Haut - TAKO - Tiroler Arbeitskreis für Onkologie
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34 <strong>Haut</strong>tumore<br />
Plattenepithelkarzinom<br />
Ablative Therapien (Exzision, Laserablation, Kürettage, Kryochirurgie) sind<br />
bei in situ Plattenepithelkarzinomen zumeist auf Einzelläsionen ausgerichtet.<br />
Zu beachten ist, dass einer Behandlung mit diesen Modalitäten, wenn sie<br />
nicht in toto erfolgen, von raschen Lokalrezidiven gefolgt sind. Eine Exzision<br />
ist bei der Diagnose in situ Plattenepithelkarzinom nur selten notwendig,<br />
wenn gleich auch eine Biopsie zur Diagnosesicherung angezeigt sein kann.<br />
Topische Therapien (photodynamische Therapie, 5% Fluoruracil, 3% Diclofenac<br />
und 5% Imiquimod) können sowohl auf Einzelläsionen als auch auf<br />
multiple Läsionen (Field Cancerisation) abzielen, welche besonders bei<br />
Immun supprimierten ein Problem darstellen können.<br />
Mit der Kryochirurgie werden Heilungsraten von ca. 67-99% erreicht,<br />
abhängig vom BehandlerIn, der Länge der Einfrier-Auftau-Zyklen und<br />
Lokali sation (AK am Handrücken sprechen schlechter an). Dennoch ist die<br />
Rezidiv rate relativ hoch. Die Nebenwirkungen bestehen vorwiegend aus<br />
Schmerzen, Pigmentverschiebungen und Narbenbildungen.<br />
5-Fluoruracil (5-FU) entspricht einer topischen Chemotherapie. In den<br />
proliferierenden Zellen von AK führt dieser Wirkmechanismus zum Sistieren<br />
der Keratinozytenproliferation und Apoptoseinduktion. 5-FU wird üblicherweise<br />
2x täglich <strong>für</strong> 1-2 Wochen appliziert, wonach an der Stelle vormaliger<br />
AK Erosionen entstehen. Bei verzögertem Ansprechen kann okklusiv und/<br />
oder prolongiert (bis zu 4 Wochen) behandelt werden. Die Heilungsrate liegt<br />
bei 50%, die Rezidivrate bei 50%. Nebenwirkungen von topischem 5-FU<br />
beinhalten ausgeprägte irritative Ekzemreaktionen, Erosione, Ulzerationen,<br />
Wund infektionen, Narbenbildung, Schmerzen und Pruritus.<br />
Imiquimod bewirkt eine Zytokinsekretion am Ort der Applikation. Der Wirkmechanismus<br />
läuft über den Toll-like Rezeptor 7. Die sezernierten Zytokine<br />
aktivieren das zelluläre Immunsystem. Entsprechend kommt es zu Behandlungs<br />
beginn zur vermehrten Rötung der behandelten Läsionen, subklinische<br />
Areale (Field Cancerisation) können klinisch sichtbar werden, ein Vorteil<br />
dieser Modalität. Diese Reaktion korreliert mit dem Ansprechen.<br />
Die Heilungsrate von Imiquimod liegt nach derzeitigem Stand bei 50-70%.<br />
Die Rezidivrate beträgt 10% pro Jahr. In immunsupprimierten Trans plantations<br />
patientInnen hat sich Imiquimod als sicher erwiesen. Imiquimod<br />
wurde anfangs in einer Konzentration von 5% 3x pro Woche <strong>für</strong> 4-16<br />
Wochen verschrieben. Ein akzeleriertes Behandlungsschema über 6<br />
Wochen (2 Wochen 2x täglich, 2 Wochen Pause, 2 Wochen 1x täglich) ist<br />
eben falls wirksam. Nebenwirkungen von topischem Imiquimod beinhalten