27.02.2013 Aufrufe

Frohe Weihnachten und ein gutes Neues Jahr! - Österreich Journal

Frohe Weihnachten und ein gutes Neues Jahr! - Österreich Journal

Frohe Weihnachten und ein gutes Neues Jahr! - Österreich Journal

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

ÖSTERREICH JOURNAL NR. 55 / 14. 12. 2007 4<br />

Innenpolitik<br />

insbesondere von Flüchtlingen, weiters darum,<br />

daß Hilfslieferungen frei passieren können<br />

<strong>und</strong> das <strong>ein</strong>gesetzte UN-Personal geschützt<br />

wird.<br />

„Ich übernehme die volle Verantwortung<br />

für diesen Einsatz, <strong>und</strong> zwar aus bestem<br />

Wissen <strong>und</strong> Gewissen“, so die Reaktion von<br />

Verteidigungsminister Norbert Darabos auf<br />

die Diskussion. Das österreichische B<strong>und</strong>esheer<br />

sei bestens für den Einsatz gerüstet, ansonsten<br />

hätte er diesen niemals befürwortet.<br />

Darabos: <strong>Österreich</strong> wird<br />

humanitäre Hilfe leisten<br />

„Das B<strong>und</strong>esheer ist für diesen herausfordernden<br />

Einsatz gerüstet <strong>und</strong> wird dies, allen<br />

Kritikern zum Trotz, unter Beweis stellen“,<br />

so Verteidigungsminister Norbert Darabos in<br />

s<strong>ein</strong>er Eröffnungsrede im Rahmen des Info-<br />

Tages „Herausforderung Tschad“ am 29. November.<br />

Darabos wünsche sich <strong>ein</strong>en offenen,<br />

aber sachlichen M<strong>ein</strong>ungs- <strong>und</strong> Informationsaustausch,<br />

„nicht zuletzt wegen der<br />

in den vergangenen Tagen aufgeheizten<br />

medialen Debatte.“ Die Info-Veranstaltung<br />

wurde vom Institut für Friedenssicherung<br />

<strong>und</strong> Konfliktmanagement der Landesverteidigungsakademie<br />

veranstaltet.<br />

„Im Tschad herrscht <strong>ein</strong>e Situation, die<br />

nicht tragbar ist“, so Darabos in s<strong>ein</strong>er Rede.<br />

Aus diesem Gr<strong>und</strong> habe die Europäische<br />

Union <strong>ein</strong>stimmig beschlossen, <strong>ein</strong>e humanitäre<br />

Unterstützungsmission im Osten des<br />

Tschad <strong>und</strong> im Norden der Zentralafrikanischen<br />

Republik zu starten.<br />

Klare humanitäre Aufgabe<br />

Primäres Ziel der gesamten Operation sei<br />

der Schutz der Flüchtlinge <strong>und</strong> der Hilfsorganisationen,<br />

sagte Darabos. „Wir werden<br />

mithelfen, den Flüchtlingen <strong>ein</strong> Sicherheitsgefühl<br />

zu geben, damit sie wieder Hoffnung<br />

schöpfen <strong>und</strong> in ihre Dörfer zurückkehren<br />

können. Und wir werden den Menschen<br />

medizinische Hilfe anbieten. Das ist für<br />

mich ganz klar <strong>ein</strong>e humanitäre Aufgabe.<br />

Was gibt es menschlicheres als Menschenleben<br />

zu schützen?“<br />

In der Europäischen Sicherheitsstrategie<br />

setze sich die EU ganz klar das Ziel, <strong>ein</strong>e<br />

stärkere Rolle <strong>und</strong> Verantwortung für Frieden<br />

<strong>und</strong> Sicherheit in der Welt zu übernehmen.<br />

„Für mich ist dieser nunmehr anlaufende<br />

Friedens<strong>ein</strong>satz <strong>ein</strong> wichtiges Zeichen<br />

hierfür“, so Darabos.<br />

Bei dem bevorstehenden Einsatz handle<br />

es sich um <strong>ein</strong>e autonome Mission der Euro-<br />

päischen Union, der <strong>ein</strong> Beschluß des Weltsicherheitsrates<br />

sowie <strong>ein</strong> <strong>ein</strong>stimmiger Beschluß<br />

im Rat der Europäischen Union zugr<strong>und</strong>e<br />

liegen. Die Mission werde von der<br />

gesamten Staatengem<strong>ein</strong>schaft mitgetragen,<br />

betont der Ressortchef.<br />

Nicht die<br />

Augen verschließen<br />

„Wir dürfen unsere Augen nicht länger<br />

von Afrika abwenden, wir müssen sie vielmehr<br />

auf Afrika richten“, so Darabos. Afrika<br />

sei von großer Bedeutung für die Sicherheit<br />

Europas <strong>und</strong> damit auch für <strong>Österreich</strong>.<br />

„Wenn wir nicht Hilfe zur Selbsthilfe leisten,<br />

wird das längerfristig auch Auswirkungen<br />

auf die Flüchtlingsbewegungen nach Zentraleuropa<br />

haben. Die militärische Sicherheit<br />

ist dabei nur <strong>ein</strong> Aspekt – es geht hier natürlich<br />

auch um Entwicklungshilfe, um Projekte<br />

im Aussöhnungsprozeß, um den Aufbau<br />

im zivilen Bereich. Wir müssen umfassend<br />

verhindern, daß die Krisen aus Afrika nach<br />

Europa exportiert werden.“<br />

Für Darabos heißt neutral s<strong>ein</strong> nicht, die<br />

Augen zu verschließen <strong>und</strong> sich zurückzulehnen,<br />

wenn Menschen in höchster Not Hilfe<br />

brauchen. Aktive Neutralitätspolitik bedeutet,<br />

aufzustehen <strong>und</strong> etwas zu tun, wenn<br />

humanitäre Hilfe erforderlich ist. „Ich bin<br />

der M<strong>ein</strong>ung, daß neutrale Länder wie <strong>Österreich</strong><br />

oder Irland geradezu prädestiniert<br />

dafür sind, Friedensmissionen auf Basis<br />

<strong>ein</strong>es soliden UNO-Beschlusses zu unterstützen“,<br />

so der Minister.<br />

Luftaufnahme von Abéché, <strong>ein</strong>er Stadt im Osten des Tschad.<br />

Risiko des<br />

Einsatzes kalkulierbar<br />

„Ja, es gibt <strong>ein</strong> Risiko im Tschad. Es gibt<br />

bei jedem Auslands<strong>ein</strong>satz für die Soldatinnen<br />

<strong>und</strong> Soldaten <strong>ein</strong> Risiko“, betont Darabos.<br />

„Wenn wir nur dort hingehen, wo <strong>ein</strong><br />

Risiko 100 Prozent auszuschließen ist, brauchen<br />

wir nirgendwo hingehen. Wir beobachten<br />

die Sicherheitslage ganz genau. Das<br />

Risiko ist kalkulierbar – andernfalls hätte ich<br />

diesem Auslands<strong>ein</strong>satz nicht zugestimmt“,<br />

stellt der Minister fest. Unsere Truppen seien<br />

nicht im Bürgerkriegsgebiet von Darfur im<br />

Einsatz. Das B<strong>und</strong>esheer sei gem<strong>ein</strong>sam mit<br />

s<strong>ein</strong>en Partnern im Bereich der Flüchtlingscamps<br />

im Osten des Tschad präsent, sagt<br />

Darabos.<br />

Unparteilichkeit<br />

der EUFOR-Truppe<br />

Darabos zur Skepsis betreffend Unparteilichkeit:<br />

„Die Gefahr der Parteilichkeit werden<br />

wir, die teilnehmenden Staaten, gar nicht<br />

erst aufkommen lassen. Hier steht die<br />

Glaubwürdigkeit der Europäischen Union<br />

im Bereich der Friedenssicherung auf dem<br />

Spiel. Das wissen alle Beteiligten. Die EU-<br />

Missionen waren bisher immer unparteilich.<br />

Und das wird bei der Tschad-Mission nicht<br />

anders s<strong>ein</strong>.“ Unparteilichkeit sei <strong>ein</strong> zentrales<br />

Wesensmerkmal dieses Einsatzes. „Die<br />

EU-Truppe wahrt auch im Tschad s<strong>ein</strong>e neutrale<br />

Haltung: Wir stehen nicht auf der Seite<br />

<strong>ein</strong>er Konfliktpartei. Wir stehen auf der Seite

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!