PDF-Datei - Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung
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(TRFA). In diesem Fall ist eine mögliche Sensibilisierung über den verwendeten Kühlschmierstoff<br />
nicht ausgeschlossen. Die anderen drei Werkstoffe ergaben unter den<br />
Versuchsbedingungen keinen Nachweis von Nickel im Kühlschmierstoff.<br />
Zur Behandlung einfacher Knochenbrüche ist es nötig, den Bruch während des Heilungsprozesses<br />
ruhig zu stellen. Dies geschieht in den meisten Fällen durch Anlegen<br />
eines Gipsverbandes. Inzwischen gehen viele Krankenhäuser und Durchgangsärzte<br />
zu Kunststoffverbänden über. Abgesehen davon, dass diese Verbände leichter sind,<br />
haben sie keine grundlegenden Vorteile gegenüber den Gipsverbänden, sind jedoch<br />
teurer und ihr Anlegen verlangt größere Erfahrung. Außerdem enthalten sie Isocyanate<br />
als Härter. Auf Initiative der BGW wurde die Luftkonzentrationen von Isocyanaten beim<br />
Anlegen von Kunststoffverbänden in einer Kinderklinik im Rahmen einer Schulung<br />
gemessen. Geringe Isocyanatkonzentrationen in der Luft konnten dabei nachgewiesen<br />
werden. Wegen der sensibilisierenden Wirkung der Isocyanate und ihres hohen allergischen<br />
Potenzials sind jedoch auch diese niedrigen Expositionen nicht zu vernachlässigen.<br />
Das gilt ebenso für die Stoffmengen, die — je nach Unterfütterung der Verbände<br />
— auf die Haut des Patienten gelangen könnten. Weitere Messungen zur Verbesserung<br />
der Datenlage sind geplant.<br />
In der EU wurde ein Grenzwert für Schwefelsäureaerosole in der thorakalen Staubfraktion<br />
festgelegt. Im Rahmen eines im Vorjahr begonnenen Projekts sollte geprüft<br />
werden, ob deren Messung mit einem hierfür entwickelten Zyklon möglich ist und<br />
ob konstante Umrechnungsfaktoren zwischen einatembarer und thorakaler Fraktion<br />
bestehen. Das System wurde in insgesamt 47 Parallelmessungen (Doppelbestimmung<br />
in der Nähe der Emissionsquellen) in 20 Betrieben eingesetzt. Es zeigte sich, dass in<br />
Arbeitsbereichen mit niedrigen Schwefelsäurekonzentrationen wie Batterieladung oder<br />
Schwefelsäureherstellung nur kleine Unterschiede zwischen der thorakalen und der<br />
einatembaren Partikelfraktion auftreten. Tröpfchen können hier meist nur durch eine<br />
kleine Belüftungsöffnung austreten. Größere Tröpfchen werden messwertbestimmend,<br />
wenn sie z. B. durch Blasenbildung in offenen Systemen erzeugt werden können, wie<br />
bei der Tankformation von Bleiakkumulatoren, der Kupferelektrolyse, beim Eloxieren<br />
von Aluminium oder bei der Herstellung von Titandioxid. Bei Messwerten der einatembaren<br />
Fraktion oberhalb von 0,01 mg/m³ machten größere Tröpfchen, die nur hier mit<br />
erfasst werden, mehr als die Hälfte der Gesamtbelastung durch Schwefelsäure aus. Für<br />
Konzentrationen höher als 0,005 mg/m³ für die thorakale Fraktion konnte ein Zusammenhang<br />
zwischen thorakaler und einatembarer Fraktion abgeleitet werden. Stellt man<br />
die Grenzwertvorschläge der EU von 0,05 mg/m³ (thorakale Fraktion) und der MAK-<br />
Kommission von 0,1 mg/m³ (einatembare Fraktion) gegenüber, kann damit das Fazit<br />
gezogen werden, dass diese beiden Grenzwerte ein vergleichbares Schutzniveau<br />
darstellen. Mittlerweile hat das BMAS auf der Basis dieser Studien einen AGW von<br />
0,1 mg/m³ für die einatembare Fraktion bekanntgegeben.<br />
Die in der BGI/GUV-I 790 gesammelten EGU basieren auf den einschlägigen Technischen<br />
Regeln für den gefahrstoffbezogenen Teil der Gefährdungsbeurteilung.<br />
Anlegen eines Kunststoffverbandes<br />
Isocyanate beim Verarbeiten von<br />
Kunststoffverbänden<br />
Schwefelsäureaerosole<br />
Empfehlungen Gefährdungsermittlung<br />
der <strong>Unfallversicherung</strong>sträger (EGU)<br />
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