PDF-Datei - Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung

Manipulation von
Schutzeinrichtungen an Maschinen
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Prototyp einer Ultraschall-Schutzeinrichtung am Roboter
von Arbeitsplätzen mit kollaborierenden Robotern. Darüber hinaus wird das Kataster
weiterführende Beurteilungen bei biomechanischen Fragestellungen zur Mensch-
Maschine-Schnittstelle unterstützen. Um das Schmerzschwellenkataster experimentell
erstellen zu können, wurde im IFA die Versuchseinrichtung „Druckalgometer“ entwickelt
und gefertigt. Es wird in einem DGUV-Forschungsvorhaben an der Universitätsmedizin
der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz genutzt. Die Versuchseinrichtung
umfasst eine großvolumige Probandenkammer, in der beliebige Körperpunkte positioniert
und fixiert werden können. Die Belastung bringt ein vollautomatisches Druckalgometer
auf, das Kraftanstiege am Körperpunkt bis 500 N generieren kann. Beim
Erreichen der Schmerzschwelle schaltet der Proband die Belastung vollständig ab.
Das Kraft-Weg-Zeit-Signal wird aufgezeichnet und ausgewertet. Weiterhin wurde eine
Sicherheitseinrichtung entwickelt, die den gesamten Betrieb des Druckalgometers auf
der Basis einer vom Anwender einzustellenden Grenzkraft am Probanden sicher überwacht.
Den gesamten Versuchsablauf steuert ein eigens entwickeltes Leitprogramm.
Seit 2009 existiert ein von der Präventionsleiterkonferenz der DGUV eingerichteter
Arbeitskreis zum Thema „Manipulation von Schutzeinrichtungen an Maschinen“, den
das IFA leitet. Er hat die Aufgabe, die im gleichnamigen Report des damaligen HVBG
zusammengestellten Handlungsfelder zu bearbeiten, um den hohen Anteil manipulierter
Schutzeinrichtungen (ca. ein Drittel) zu reduzieren. Bisher wurden Hilfestellungen
für die Maschinenkonstruktion erstellt, u. a. positive Konstruktionsbeispiele, bei
denen Schutzeinrichtungen den Maschinenbediener nicht in der Arbeit behindern.
Sie sollen Anregungen für die Herstellung von Maschinen ohne Manipulationsanreiz
geben. Neben dem deutschen Arbeitskreis bearbeitet dieses Thema auch eine internationale
Gruppe der IVSS, in der das IFA ebenfalls tätig ist. Im Jahr 2011 ging hier eine
Internetsite online, die sich an Hersteller, Händler und Betreiber von Maschinen richtet.
Sie wird von der IVSS betrieben und vom IFA sowie den deutschen UVT mit gestal-
Versuchsperson bei der Schmerzschwellenbestimmung im IFA-Druckalgometer