PDF-Datei - Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung
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Abschleifen asbesthaltigen Bodenbelagsklebers in einem Wohnraum<br />
(Bild: svt-Brandschutz GmbH)<br />
37 Verfahren mit geringer Exposition. Ein besonderer Schwerpunkt der Arbeiten im<br />
Berichtsjahr lag in der Sanierung asbesthaltiger Bodenbeläge.<br />
Beim Verschrotten von LCD-Flachbildschirmen bauen Beschäftigte in Recyclingbetrieben<br />
Leuchtstoffröhren aus den Bildschirmgeräten aus. Dabei besteht die Gefahr, dass<br />
Lampen zerbrechen und Quecksilberdampf freisetzen. Dazu hat das IFA nachstellende<br />
Untersuchungen auf Initiative der UKH durchgeführt und die Quecksilberkonzentrationen<br />
ermittelt. Auch der Austausch defekter Leuchtstofflampen und die Entsorgung der<br />
Lampen in Wertstoff-Sammelbehältern kann nach Lampenbruch Quecksilberdämpfe<br />
freisetzen und Beschäftigte exponieren. Aus diesem Grund wurden in Prüfräumen des<br />
IFA weitere Expositionsnachstellungen entsprechend den Randbedingungen beim<br />
Sammeln und Deponieren von Altlampen im Handel oder bei kommunalen Entsorgern<br />
durchgeführt. Dazu wurden defekte Altlampen und Leuchtstoffröhrchen in einem Sammelbehälter<br />
systematisch zerbrochen. Konzentrationsmaxima und Konzentrationsprofile<br />
von Quecksilberdampf wurden am Rand des Behälters und im Prüfraum mit direkt<br />
anzeigenden Monitoren kontinuierlich erfasst. Je nach Lampentyp, Leistungsdaten,<br />
Alter und Undichtigkeit der Altlampe, Art und Masse des Quecksilbers und der Art des<br />
Lampenbruchs schwankten die Ergebnisse für die verschiedenen Lampentypen sehr<br />
stark, teilweise um Zehnerpotenzen. Die Messergebnisse zeigten außerdem, dass<br />
beim Öffnen gefüllter Sammelbehälter trotz des teils geringen Anteils zerbrochener<br />
Lampen kurzzeitig hohe Quecksilberkonzentrationen von > 1 mg Hg/m³ auftreten<br />
können. Ergänzende nachstellende Untersuchungen im Hinblick auf ausreichende<br />
Schutzmaßnahmen werden zurzeit in einem UVT-Arbeitskreis diskutiert.<br />
Bei Narkosen in Zahnarztpraxen, bei Tierärzten oder in Operationsräumen sind<br />
Beschäftigte teilweise sehr hohen Konzentrationen von Narkotika wie Lachgas (N 2 O)<br />
ausgesetzt. In Zusammenarbeit mit der BGW wurden in den letzten Jahren Messverfahren<br />
zur Messung von Lachgas in Vergleichsmessungen validiert. Zudem wurde – nach<br />
Begehungen von Zahnarztpraxen – durch die BGW eine größere Anzahl Diffusionssammler<br />
für Lachgas analysiert und ausgewertet. Zur Untersuchung der räumlichzeitlichen<br />
Verteilung der Lachgaskonzentration während einer Narkose im Atembereich<br />
des Zahnarztes und der Assistenz sowie zur Minimierung der Lachgaskonzentration<br />
für die beteiligten Personen im Behandlungsraum wurden in der Prüfkammer des IFA<br />
Narkosebehandlungen nachgestellt. Aus der Mundöffnung einer im Behandlungsstuhl<br />
platzierten Schaufensterpuppe (Torso) entströmte dabei ein die Atmung simulierender<br />
Volumenstrom mit konstanter Propan-Luft-Konzentration (Ersatzgas). Mit zwei direkt<br />
anzeigenden Flammenionisationsdetektoren (FID) wurde die Propankonzentration im<br />
Atembereich der beteiligten Personen am Behandlungsstuhl und parallel dazu die<br />
Freisetzung von Quecksilber an Sammelstellen<br />
und beim Recyclen von Altlampen<br />
Messverfahren und Expositions-<br />
nachstellungen für Distickstoffmonoxid<br />
(Lachgas)<br />
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