PDF-Datei - Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung
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Unfallprävention<br />
Volkskrankheiten und Unfallgeschehen<br />
SISTEMA: Datenbasis für sicherheitsbezogene<br />
Kennwerte von<br />
Maschinensteuerungen<br />
Funktionale Sicherheit an<br />
Werkzeugmaschinen<br />
Vermehrter Beratungsaufwand<br />
zur Anwendung der Steuerungsnorm<br />
DIN EN ISO 13849<br />
40<br />
2.7 Unfallverhütung – Produktsicherheit<br />
In einem Projekt zur Unfallepidemiologie werden in Zusammenarbeit mit der VBG und<br />
der BGHM verschiedene Ansätze der Unfallprävention unter den Aspekten Praktikabilität,<br />
Effektivität und Nachhaltigkeit beurteilt. In der ersten Projektstufe wurden Effektivität<br />
und Nachhaltigkeit betriebsspezifischer Beratungs- und Trainingsansätze in einer<br />
epidemiologischen Follow-up-Studie erprobt. Zehn Betriebe der Flachglasindustrie<br />
erhielten das Training in den Jahren 2002/2003, die Vergleichspopulation bildeten alle<br />
in der Flachglasproduktion gewerblich Beschäftigten. Im Ergebnis wurden von 2002<br />
bis 2008, zusätzlich zum allgemeinen Trend sinkender Unfallquoten über die Zeit,<br />
122 Unfälle in der Interventionsgruppe vermieden. Die zur Erfolgskontrolle erfassten<br />
Größen erwiesen sich jedoch zum Teil als wenig praxisnah. Jetzt soll daher der Präventionsindex<br />
(PI), ein Instrument zur Bewertung und Steuerung der technischen, organisatorischen<br />
und personellen (TOP) Gegebenheiten im Betrieb, untersucht werden.<br />
Ziel ist es, Präventionsbedarf objektiv und umfassend festzustellen, indem die „TOP“<br />
anhand von Leitfragen beurteilt werden, um auf dieser Basis eine systematische Auswahl<br />
spezifischer präventiver Maßnahmen zu treffen. In der ersten Projektphase wird<br />
das Instrument auf seine Güte untersucht, in einem zweiten Schritt seine Auswirkung<br />
auf das Unfallgeschehen.<br />
Ein Kooperationsprojekt mit IAG, IPA und SiGe widmete sich in Literaturrecherchen dem<br />
möglichen Einfluss von Volkskrankheiten auf das Unfallgeschehen. Die Ergebnisse<br />
sprechen dafür, dass derartige Zusammenhänge vorliegen, dass jedoch diejenigen mit<br />
Relevanz für den Arbeitsschutz in weiten Teilen bereits gesetzlich geregelt sind.<br />
Die IFA-Software SISTEMA zur Bewertung von Maschinensteuerungen nach der Norm<br />
DIN EN ISO 13849-1 hat sich zum globalen De-facto-Standard entwickelt. SISTEMA<br />
bietet auch ein eigenes Datenbankformat an. Es ist die einzige Datenbasis, die fast<br />
alle namhaften Hersteller von Sicherheitstechnik verwenden, um Kennwerte ihrer<br />
Komponenten bereitzustellen. Diese Kennwerte dienen zur Berechnung der Ausfallwahrscheinlichkeit<br />
von Sicherheitsfunktionen an Maschinen. Eine IFA-Internetseite<br />
informiert SISTEMA-Anwender über die jeweiligen Downloadadressen bei über 40 Herstellern.<br />
Auf Anregung einiger Hersteller von Maschinen, Steuerungskomponenten<br />
und Berechnungstools hat ein VDMA-Arbeitskreis ein standardisiertes elektronisches<br />
Datenformat für Komponenten im Umfeld der Funktionalen Sicherheit als VDMA-Einheitsblatt<br />
festgelegt. Diese universelle Datenbasis soll als gemeinsame Grundlage<br />
für den Informationsaustausch der sicherheitsbezogenen Kennwerte dienen. Das IFA<br />
hat seine Erfahrungen mit der eigenen SISTEMA-Datenbasis in diesem Arbeitskreis<br />
eingebracht. Geplant ist, dass SISTEMA zukünftig auch die Datenbasis nach VDMA-<br />
Einheitsblatt einlesen kann.<br />
Das Projekt „Funktionale Sicherheit an Werkzeugmaschinen“ wurde nach zweijähriger<br />
Laufzeit planmäßig im Februar 2011 abgeschlossen. Initiiert hatte es der VDW, um seine<br />
Mitgliedsunternehmen mit den neuen Methoden der Norm DIN EN ISO 13849-1 vertraut<br />
zu machen und deren Anwendung zu erleichtern. Die FWF – Forschungsvereinigung<br />
Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik förderte das Projekt. In Zusammenarbeit<br />
mit Firmen und Fachausschüssen (MFS, MO, MHHW) wurden aus der Vielzahl der Beteiligten<br />
kleinere Arbeitskreise gebildet. Aufgabe der Arbeitskreise war es, Musterlösungen<br />
für häufig eingesetzte oder besonders komplexe Sicherheitsfunktionen auszuwählen<br />
und Schaltpläne sowie sonstige Unterlagen zusammenzustellen. Die Aufgabe des<br />
IFA war jeweils, die Wahrscheinlichkeit der nach ISO 13849-1 geforderten Sicherheitsfunktion<br />
für einen gefährlichen Ausfall zu berechnen. Spezialisten aus den Bereichen<br />
Mechanik, Hydraulik, Pneumatik, Software und Elektronik waren an der sicherheitstechnischen<br />
Bewertung der Musterbeispiele beteiligt. Die Berechnungen erfolgten<br />
mit der im IFA entwickelten Software SISTEMA. Das Ergebnis war ein umfangreicher<br />
Abschlussbericht, der den Mitgliedern des VDW eine Hilfestellung für die Entwicklung<br />
sicherer Maschinen bietet und einen Nachweis der erreichten Sicherheit darstellt.<br />
Die elektrische, pneumatische und hydraulische Steuerungstechnik hat im Verlauf<br />
der letzten Jahre durch die modernen Technologien eine rasante Entwicklung erlebt.<br />
Daraus ergeben sich teilweise neue Anforderungen an die Gestaltung von sicherheitsbezogenen<br />
Steuerungen, die in der Norm DIN EN ISO 13849 „Sicherheit von Maschinen