Hepatische Enzephalopathie - Dr. Falk Pharma GmbH
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1.7<br />
Was besagt die<br />
Gliahypothese?<br />
14<br />
Diskutiert werden:<br />
• Störungen des zerebralen Energiestoffwechsels,<br />
• Hemmung der exzitatorischen Neurotransmission,<br />
• Schwellung der Astroglia durch gesteigerte Glutaminbildung<br />
und -akkumulation in den Gliazellen,<br />
• Beeinflussung des Aminosäurentransportes durch die<br />
Blut-Hirn-Schranke,<br />
• Einflussnahme auf Dichte und Affinität von Neurotransmitter-<br />
Rezeptoren (Serotonin, Katecholamine),<br />
• Hirnmorphologie – Alteration der Astrozyten.<br />
• Die Ammoniak-induzierte Protein-Tyrosin-Nitration führt<br />
zu einer verminderten Glutaminsynthetase-Aktivität im<br />
Cortex.<br />
Für die Ammoniakhypothese spricht, dass ca. 90% der<br />
Patienten mit einer HE eine Hyperammoniämie aufweisen<br />
und eine Senkung des Ammoniakspiegels sich klinisch<br />
positiv auswirkt. Gegen diese Hypothese spricht, dass<br />
10% aller Patienten normale Ammoniakspiegel haben und<br />
dass keine Korrelation zwischen Ammoniakkonzentration<br />
und Schweregrad der HE besteht.<br />
Nach neuesten Vorstellungen ist eine Funktionsstörung der<br />
Gliazellen mit nachfolgender neuronaler Dysfunktion der<br />
entscheidende pathogenetische Faktor der HE (Gliahypothese).<br />
Die zerebrale Ammoniakentgiftung durch die Bildung<br />
von Glutamin erfolgt ausschließlich in den Astrozyten.<br />
Eine Glutaminakkumulation in den Astrozyten löst eine<br />
Zellschwellung mit nachfolgender funktioneller Beeinträchtigung<br />
aus. Histologisch findet sich bei der akuten HE eine<br />
zum Hirnödem führende Gliaschwellung, bei chronischen<br />
Lebererkrankungen Veränderungen der Astrozyten im<br />
Sinne der Alzheimer II Degeneration. Auch Zytokine, endogene<br />
Benzodiazepine oder hypoxische Zustände können<br />
eine Gliopathie auslösen.