Qualitäts-Programm des Schweizer Tourismus Medienspiegel 2009
Qualitäts-Programm des Schweizer Tourismus Medienspiegel 2009
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SCHWEIZ TOURISMUS SETZT AUF DREI QUALITÄTSSTUFEN<br />
Hier setzt das <strong>Qualitäts</strong>programm 1 von Schweiz <strong>Tourismus</strong> an.<br />
Es wird von zwölf Trägerorganisationen, darunter «hotelleriesuisse» und<br />
«GastroSuisse», unterstützt. Ziel: Das <strong>Qualitäts</strong>bewusstsein inner-<br />
halb der touristischen Betriebe zu stärken und später auch zu über-<br />
prüfen. Das <strong>Programm</strong> umfasst drei Stufen: Stufe eins konzentriert<br />
sich auf die Servicequalität. Sie basiert auf einer Selbstdeklaration<br />
der Betriebe und garantiert fortwährende Aufmerksamkeit. Die zweite<br />
Stufe zielt auf eine Verbesserung der Führungsqualität. Im Rahmen<br />
von Kunden- und Mitarbeiterbefragungen sowie der Kontrolle durch eine<br />
anonyme Testperson wird das <strong>Qualitäts</strong>niveau kontinuierlich<br />
gesichert und verbessert. Mit der Stufe drei wird schliesslich ein umfassen<strong>des</strong><br />
<strong>Qualitäts</strong>management-System wie die ISO-Zertifizierung<br />
oder das EFQM-Modell eingeleitet. Auf allen Stufen sollen Gäste wie<br />
Mitarbeiter das Ergebnis in Form einer besseren Dienstleistung<br />
spüren.<br />
In einer Studie 2 im Auftrag von Hotelleriesuisse, wurden Kunden<br />
gebeten, die Bedeutung verschiedener Aspekte bei der Hotel-<br />
wahl in Prozent zu beurteilen. Daraus geht hervor, dass neben Merkmalen<br />
wie Ausstattung (30%) oder Preis (29%) beim Entscheid auch die<br />
Tatsache eine Rolle spielt, ob der Betrieb ein <strong>Qualitäts</strong>gütesiegel besitzt<br />
(10%). Die Bedeutung der Auszeichnung mit dem <strong>Qualitäts</strong>güte-<br />
siegel von Schweiz <strong>Tourismus</strong> wurde in der <strong>Schweizer</strong> Hotellerie erkannt<br />
und das Q (aufgeteilt in drei Stufen) erfreut sich seit seiner Lancierung<br />
1997 grosser Beliebtheit. Beim neuen Hotelgütesiegel «Typically Swiss<br />
Hotels» ist das Q Voraussetzung, um dabeizusein.<br />
EIN Q IST MEHR ALS DIE SUMME DER STERNE<br />
Heute sind rund 680 Hotellerie-Betriebe mit einem der drei Q’s<br />
zertifiziert. Damit hat die Branche einen Anteil von etwa 42% an den ge-<br />
samten Q-Auszeichnungen in der Schweiz. Vom Einstern- bis<br />
Fünfstern-Hotel sind alle Kategorien vertreten. Hinter dem Q steht denn<br />
auch mehr als die Anzahl Sterne, die ein Hotel aufweisen kann.<br />
Die Sterneklassifikation oder auch die Auszeichnung «Hotel Categorical<br />
C1 bis C5» von GastroSuisse sind natürlich weltweit bekannt und<br />
unverzichtbar. Um sich aber wirklich abzuheben, braucht es mehr. Im<br />
Gegensatz zu den Sternen steht das Q nicht für einen Ausstattungs-<br />
standard, sondern zeigt, dass in diesem Betrieb zur Sicherung der Qualität<br />
seiner Dienstleistungen ein ständiger Prozess im Gang ist. Mit dem<br />
<strong>Qualitäts</strong>programm wird an den weichen Faktoren gearbeitet und Service-<br />
qualität, Freundlichkeit oder das Reklamationsmanagement werden<br />
optimiert.<br />
STERNE UND Q’S GEHEN HAND IN HAND<br />
Die Hotelklassifikation in der Schweiz honoriert Anstrengungen<br />
im Bereich <strong>Qualitäts</strong>management, indem sie das <strong>Qualitäts</strong>gütesiegel<br />
von Schweiz <strong>Tourismus</strong> oder gleichwertiger Systeme bei der Vergabe<br />
<strong>des</strong> Klassifikationszusatzes «superior» berücksichtigt. Das Q-Gütesiegel<br />
und die Sterneklassifikation gehen also Hand in Hand. Es muss nicht<br />
sein, dass ein Hotel mit wenig Sternen nur das Q1 erhält und ein grosses<br />
automatisch das Q3. Allerdings haben grössere Häuser oft mehr<br />
Mittel und Zeit, um ein umfassen<strong>des</strong> <strong>Qualitäts</strong>management-System<br />
wie die ISO-Zertifizierung einzuführen.<br />
Das Q-<strong>Programm</strong> ist dreistufig, damit auch kleine Be-<br />
triebe ein passen<strong>des</strong> Instrumentfinden und sich mit<br />
einem Q auszeichnen lassen können. Andrerseits gibt<br />
es durchaus auch Zwei- oder Drei-Sternehotels,<br />
denen eine Gäste- und Mitarbeiterbefragung wichtig<br />
ist und die das <strong>Qualitäts</strong>gütesiegel der Stufe zwei<br />
bei sich umsetzen. Dies ist zum Beispiel beim Hotel City<br />
Weissenstein in St. Gallen der Fall: Dieses setzt<br />
sowohl im Logo wie in der Werbung konsequent das Q2-<br />
Logo neben seine drei Sterne. Ein anderes Beispiel<br />
ist die Matterhorn Valley Hotels AG, eine Kooperation<br />
von Drei-Sternehotels in Grächen, die soeben mit<br />
dem Q3 ausgezeichnet worden ist. Statistiken zeigen, dass<br />
die meisten Q-Auszeichnungen bei den Drei-Sternehotels<br />
zu finden sind.<br />
><br />
Egal wie viele Q’s ein Betrieb nun erreicht – wichtig ist,<br />
dass sich vom Hoteldirektor über den Chefkoch bis<br />
zur Etagen-Mitarbeiterin alle für die ständige Arbeit an<br />
der Qualität einsetzen. Auch wenn heute die Mittel<br />
knapp sind und Investitionen dreimal überlegt werden,<br />
wäre die Vernachlässigung der <strong>Qualitäts</strong>bemühungen<br />
fatal. Gerade jetzt sollen sich die Reisenden ihres Aufent-<br />
halts und der Qualität der Dienstleistungen im<br />
Ferienland Schweiz positiv erinnern. Mit dem <strong>Qualitäts</strong>programm<br />
steht ein Instrument zur Verfügung,<br />
mit dem die Qualität nachhaltig gesichert werden kann.<br />
1 Vgl. www.quality-our-passion.ch<br />
2 Vgl. «Hotellerie der Zukunft», 2008<br />
ZUR PERSON:<br />
Chantal Beck und Andrea Haid<br />
Die Autorinnen arbeiten in leitender<br />
Funktion für das <strong>Qualitäts</strong>programm <strong>des</strong><br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Tourismus</strong>-Verban<strong>des</strong> STV<br />
www.swisstourfed.ch<br />
HOTELLERIE<br />
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