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KUNST IM GRAND HYATT BERLIN - Hyatt Hotels and Resorts

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Karin Kneffel *1957 in Marl; lebt und arbeitet in Düsseldorf<br />

Das Arrangement auf dem Obstteller in der Executive Suite<br />

dürfte unbedenklicher sein als die Früchte auf den Bildern<br />

von Karin Kneffel. Ihre Beeren und Pfirsiche sind nicht süß<br />

und schmackhaft, sondern verwunschen, vielleicht sogar<br />

vergiftet. Hyperrealistisch malt die einstige Meisterschülerin<br />

von Gerhard Richter an der Düsseldorfer Kunstakademie<br />

schöne, banale Dinge wie Obst. Sie überhöht aber die Wirkung<br />

der leuchtend knackigen Trauben und kippt das Ganze<br />

fast fabelhaft ins Gespenstische. Das klassische Sprichwort<br />

„Zu schön, um wahr zu sein“, nimmt Karin Kneffel sehr ernst.<br />

Es gehe ihr, so sagt sie, um „das Erzeugen eines Zweifels“.<br />

Ihr Malstil mag altmeisterlich anmuten, die Perspektive aber<br />

ist eine völlig heutige.<br />

Ihre Arbeiten h<strong>and</strong>eln von vermeintlichen Objekten unserer<br />

Sehnsucht, von zweifelhaften Verheißungen, letztlich von einem<br />

gefälschten Paradies. Nachdenken über unser Leben<br />

will sie evozieren und benutzt dafür schockgefrorene Alltäglichkeiten.<br />

Nicht nur Früchte nimmt sie sich in ihren Arbeiten<br />

vor, auch <strong>and</strong>ere Alltagsmotive wie Teppiche, Sessel oder<br />

Hunde geraten in ihren Blick. Es ist ein neuer Realismus,<br />

dem die Künstlerin huldigt, wohl wissend, welche Botschaft<br />

sie vermitteln möchte. Wer in der Suite in einen Pfirsich beißt,<br />

sollte sich die Frucht vorher recht genau besehen.<br />

Johannisbeeren/Red Currants, 1996 & Pfirsiche/Peaches, 1996<br />

The fruit bowl in the Executive Suite is definitely likely to be<br />

more harmless than the fruit arrangements in Karin Kneffel’s<br />

pictures. Her berries <strong>and</strong> peaches are not what they appear<br />

to be. They are not sweet <strong>and</strong> juicy, but enchanted or<br />

perhaps even poisoned. Hyper-realistically depicting trivial<br />

things like fruit is Kneffel’s, a former pupil of Gerhard Richter<br />

at the Dusseldorf Art Academy, specialty. “Too good to be<br />

true“ is a saying that Karin Kneffel takes quite seriously. For<br />

her it is all about “inducing doubt“ she explains. Her brush<br />

strokes may remind one of the old masters, but the subjects<br />

are definitely modern. They tell stories about our hidden objects<br />

of desire, broken promises, <strong>and</strong> ultimately a false paradise.<br />

She wants us to reflect upon our existence, <strong>and</strong> uses<br />

frozen images from our everyday life to evoke such contemplation.<br />

Fruit is not her only object of choice, but other ordinary<br />

things such as carpets, arm chairs <strong>and</strong> dogs also turn<br />

up in her canvases. Fully aware of the message she wants to<br />

convey, the artist renders homage to a new form of realism.<br />

So if you want to take a bite out of a peach in the suite, make<br />

sure to take a good look at it before you do.<br />

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