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KUNST IM GRAND HYATT BERLIN - Hyatt Hotels and Resorts

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Sybille Ungers *1960 in Köln; lebt und arbeitet in Dublin (Irl<strong>and</strong>)<br />

Sie hat sich rar gemacht in Deutschl<strong>and</strong>. Sybille Ungers, die<br />

Ende der 1980er Jahren zu den vielleicht wichtigsten Künstlern<br />

der Kölner Galerie Max Hetzler gehörte, fuhr irgendwann<br />

für ein paar Monate nach Irl<strong>and</strong> und kehrte nicht mehr zurück.<br />

Die Spur verliert sich. Auch eifrigste Recherchen ergeben<br />

wenig. Einen kleinen Katalog aus dem Jahr 1987 hat<br />

die frühere Galerie noch im Archiv. Ein Zitat Hans Hoffmanns<br />

ist ihren Arbeiten vorangestellt: „never be stingy with color“.<br />

Tatsächlich ist in diesen abstrakten Werken immer wieder<br />

die Farbe ein beherrschendes Thema. Meist als Grundierung<br />

für eine geometrische Szenerie. Man sieht ein tiefes Blau,<br />

feuriges Rot und magisches Grün. Sibylle Ungers spielt mit<br />

Rechtecken und Quadraten, mit den Urformen des Bildnerischen,<br />

wie es das Bauhaus nennt. Ungers schafft in ihren<br />

Arbeiten Beziehungen, man sieht Abstoßendes und Anziehendes,<br />

ist mit den Möglichkeiten und Unmöglichkeiten<br />

der Wahrnehmung konfrontiert. Sie lässt den „ehrenwerten<br />

und beliebten“ Werner Büttner über Schönheit sinnieren:<br />

„Schönheit verzieh Dich, gib mir nicht die H<strong>and</strong>, denn zwischen<br />

Augen und Hirn ist ein geheimes B<strong>and</strong>, und mein Hirn<br />

ist mein Angestellter und zieht mir den Wecker auf.“ Vielleicht<br />

ist es das, was sich in ihren Ölbildern immer wieder findet,<br />

ein Misstrauen gegen das vermeintlich Perfekte und eine Suche<br />

nach dem Sinn. Ihre Bilder wirken auf den ersten Blick<br />

harmonisch, sind aber eigentlich voller innerer Spannung.<br />

Eine Künstlerin, die in Deutschl<strong>and</strong> wieder zu entdecken ist.<br />

Schablone/Pattern, 1998 & o. T./Untitled, 1991<br />

She has become a rarity in Germany. In the late 1980s, Sybille<br />

Ungers was perhaps the most prominent artist on show<br />

in the May Hetzler Gallery in Cologne. Then, she suddenly<br />

left for Irel<strong>and</strong> for a couple of months <strong>and</strong> never returned. It<br />

was as if she had left the surface of the earth. A catalogue<br />

dated 1987 was all that the gallery in Cologne could dig<br />

up from its archive. A quote by Hans Hofmann defines her<br />

work: “never be stingy with colour”, <strong>and</strong>, undeniably, colour<br />

is what dominates her abstract pieces, <strong>and</strong> what decides the<br />

geometric shapes. It is the very foundation of creativity that<br />

Ungers touches at when she plays around with rectangles<br />

<strong>and</strong> squares in the same way as the Bauhaus artists did.<br />

What one is then confronted with is repulsion <strong>and</strong> attraction,<br />

the possible <strong>and</strong> the impossible. She lets the “honourable<br />

<strong>and</strong> beloved” Werner Büttner muse about beauty: “Forgive<br />

me, beauty, <strong>and</strong> give me your h<strong>and</strong>, for between eyes <strong>and</strong><br />

brain run a secret ribbon, <strong>and</strong> my brain is my assistant that<br />

sets my alarm clock.” Maybe it is just this disbelief of alleged<br />

perfection <strong>and</strong> a search for a meaning that one finds in her<br />

oil paintings, which seem to be peaceful at first but are actually<br />

fraught with tension. Germany has yet to discover this<br />

exceptional artist.<br />

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