KUNST IM GRAND HYATT BERLIN - Hyatt Hotels and Resorts
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Jo Schöpfer *1951 in Coburg; lebt und arbeitet in Berlin<br />
Auf vier Etagen sind Skulpturen von Jo Schöpfer zu sehen,<br />
und es empfiehlt sich, wirklich nachein<strong>and</strong>er mit dem Fahrstuhl<br />
zwischen der vierten und der siebten Etage zu pendeln, um<br />
zu erkennen, was den Reiz dieser Arbeiten in ihrer Gesamtheit<br />
ausmacht und warum sie in den etwas ruhigeren Fluren<br />
gut platziert sind. Diese schönen Bronzearbeiten verlangen ein<br />
wenig nach Kontemplation. Schöpfer verhehlt nicht, dass er<br />
ein Grenzgänger zwischen Architektur und Kunst ist und einst<br />
alles mit einem Praktikum im Büro von Günther Behnisch in<br />
Stuttgart begann. Ganz im Gegenteil, beides bedingt ein<strong>and</strong>er.<br />
Er sorgt sich darum, dass Kunst am Bau nicht nur eine<br />
gutgemeinte Floskel aus den 1970er Jahren ist, sondern der<br />
Stadtraum immer noch nach Qualität verlangt. Jo Schöpfers<br />
künstlerische Arbeiten sind nicht minder wirkungsvoll. Seine<br />
Bronzeskulpturen, die auf den erwähnten Fluren zu sehen sind,<br />
leben von der Ausein<strong>and</strong>ersetzung mit Volumen, Raum und<br />
Masse. Es geht ihm oft um Phänomene wie Leichtigkeit und<br />
Transparenz, um Wahrnehmungsmuster zwischen Form und<br />
Fluss. Die ovale Bronzeskulptur, die zum Beispiel in der vierten<br />
Etage zu sehen ist, wirkt wie ein organisches Produkt, während<br />
der strenge Gitterquader im siebten Geschoss von geometrischer<br />
Präzision ist. Und doch ist allen Arbeiten die ewige<br />
Suche zwischen Schein und Sein eigen. Jo Schöpfers verblüffendes<br />
Spiel mit Oberflächen, Konturen, Formen und Schatten<br />
offenbart, dass ihn eine Grenze besonders interessiert. Dort<br />
nämlich, wo Trennendes auf Durchlässiges trifft. Insofern passt<br />
Jo Schöpfer ganz besonders gut an den Potsdamer Platz.<br />
o. T./Untitled, 1998 & o. T./Untitled, 1994<br />
Placed in the hallways across four different floors in Gr<strong>and</strong><br />
<strong>Hyatt</strong> Berlin are the sculptures by Jo Schöpfer. A vertical expedition<br />
is strongly recommended as it is when the pieces<br />
come together <strong>and</strong> form a whole that enables one to really<br />
grasp their gr<strong>and</strong>eur. Schöpfer started off his career interning<br />
at the architect’s office of Günther Behnisch in Stuttgart. His<br />
balancing act between the architectural <strong>and</strong> artistic fields is<br />
nothing negative, according to Schöpfer. On the contrary,<br />
the two are dependent on <strong>and</strong> complete each other. He<br />
wants to strike a blow for art installations, making sure his<br />
are of high quality <strong>and</strong> relevance so they are not perceived<br />
as meaningless, hollow pieces, which had earlier so often<br />
been the case. Schöpfer brings his bronze sculptures to life<br />
through the combination of volume, space <strong>and</strong> mass, <strong>and</strong><br />
ease <strong>and</strong> transparency signify his art. The oval sculpture on<br />
the 4th floor has an organic feel, while the stern grid-rectangle<br />
on the 7th floor follows an exact geometrical precision.<br />
Common among all the pieces is only the constant balancing<br />
act between truth <strong>and</strong> deception. The way Schöpfer plays<br />
with surfaces, contours, shapes <strong>and</strong> shadows in his artistic<br />
process shows that he is interested in one special frontier<br />
– namely ‘there’, where disruptiveness meets permeability.<br />
This is why Jo Schöpfer fits perfectly with Potsdamer Platz.<br />
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