KUNST IM GRAND HYATT BERLIN - Hyatt Hotels and Resorts

Julio Rondo *1952 in Sotrondo (Spanien); lebt und arbeitet in Stuttgart
Das Spiel mit Quadraten und geometrischen Formen hat
den spanischen Maler bekannt gemacht. Formen könnten
einen ewigen Grübler und Kompositionsfetischisten vermuten
lassen. Doch in der Abstraktion steckt für Julio Rondo
immer auch eine Geschichte, immer ein Anlass, und sei es
seine erste Stuttgarter WG. Dort seien einst wilde Partys gefeiert
worden, die er dann in seinen mosaikartigen Bildern
verarbeitete. Vergangenheit und Erinnerung seien seine Themen,
bekannte der Maler einst in einem Zeitungsinterview:
„Ich erfinde die Malerei nicht neu, sondern bediene mich der
Formen, die sie über Jahrhunderte entwickelt hat.“ Es geht
in seinen Bildern um konkrete Personen, um Orte und auch
um Anlässe. Er suche sich Farbfelder und Punkte aus, die in
dem Erinnerungsstück vorhanden seien und fange an, sagt
er. Dazu bedient sich dieser wirklich außergewöhnliche Maler
komplizierter Techniken, malt im vorliegenden Fall Ölkreide
auf Stoff und Lack hinter Glas. Das setzt Präzision und klares
Denken voraus, denn Korrekturen sind in einem solchen Verfahren
eigentlich unmöglich. Ein wenig geht es dabei auch
um einen Blick auf seine eigene Zunft. Wir wissen nicht, wer
M.D. ist, dem oder der hier vier Werke gewidmet sind, die
mit allerlei himmlischen Andeutungen spielen. Wir wissen
nur, dass sich eine Geschichte ereignet hat. Die Besucher
des Boardrooms werden darüber rätseln können, wenn sie
sich auf Rondos Erzählung in Quadraten einlassen.
Around M.D., 1998
The way he plays around with squares and other geometrical
shapes is what has made this Spanish painter famous.
On seeing his art, you might be fooled into thinking that the
painter, who has lived in Stuttgart since the 1960s, is pathologically
indecisive or obsessed with compositional perfection.
But in his abstract pieces, it is rather about the telling
of a story and there is always an origin to be traced. Such
as his first shared flat in Stuttgart, where he created mosaiclike
compositions from photographs he had taken at parties.
Memories and the past are still his main themes. “I am not reconceptualising
art, I am using the shapes that have evolved
over the centuries” Rondo explains. He uses these shapes to
comment on the present, bringing up actual people, places
and events. This extraordi nary painter uses sophisticated
techniques in his work, painting woven cloth with oil crayons
for instance, a task for which you need focus and precision
as there is no room for corrections. His art is also about his
personal associations with it; for example we are not let into
the secret of who M.D. is, to whom Rondo dedicated the
four paintings in the meeting room. All we know is that there
is a story behind them and those who visit the boardroom
are free to guess and form their own theories.
23