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Mathematische Förderung und Forderung mittels ... - BSCW

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Sarah Döbele & Beatrice Laube <strong>Mathematische</strong> <strong>Förderung</strong> <strong>und</strong> <strong>Forderung</strong> <strong>mittels</strong> differenzierter Lernspiele<br />

4 Theoretischer Bezug<br />

Im folgenden Kapitel werden zunächst der Begriff Begabung, dazu bestehende Modelle sowie das<br />

Wissen über mathematisch begabte Kinder im Unterricht theoretisch erläutert. In einem zweiten Teil<br />

wird der Fokus auf Spiele gelegt, dazu gehören deren Definition, theoretische Gesichtspunkte, ma-<br />

thematische Lernspiele <strong>und</strong> das Lernen <strong>und</strong> Spielen im Unterricht. Im dritten Teil werden relevante<br />

Forschungsmethoden sowie die Verarbeitung der Forschungsdaten dieser Arbeit erläutert.<br />

4.1 Begabung<br />

Rohrmann <strong>und</strong> Rohrmann (2005) betonen, dass jeder Mensch besondere Begabungen hat, „…wenn<br />

dabei besonders herausragende Fähigkeiten einzelner Kinder … auffallen, kommt der Begriff „Hoch-<br />

begabung“ ins Spiel“ (S. 30). Nachfolgend steht zunächst der Begriff Begabung im Zentrum. An-<br />

schliessend folgen Gesichtspunkte der Diagnostik, herausgegriffene Erklärungsmodelle <strong>und</strong> schluss-<br />

endlich wird auf mathematisch begabte Kinder im Unterricht eingegangen.<br />

4.1.2 Definition Begabung<br />

Hochbegabt, spitzenbegabt, besonders intelligent, hohes Leistungspotenzial sowie überdurchschnitt-<br />

liche Fähigkeiten, Leistungspotenzial, hoch talentiert oder schlicht genial? „Der Begriff Hochbegabung<br />

lässt keine präzise Definition zu“ (Huser, 2004, S. 6). „Im deutschsprachigen Raum werden häufig die<br />

Bezeichnungen Begabung, hohe Begabung, besondere Begabung [Hervorhebung d. Verf.] synonym<br />

verwendet, da Hochbegabung von einige Kreisen als ein elitärer Begriff angesehen wird <strong>und</strong> mit nega-<br />

tiven Konnotationen verb<strong>und</strong>en ist“ (Stapf, 2003, S. 14). Das nachstehende Kapitel befasst sich, unter<br />

Betrachtung verschiedenster Auslegungen, mit der Begabungsdefinition dieser Arbeit.<br />

Es gibt zahlreiche Begriffsnuancen <strong>und</strong> im Hinblick auf eine Definition eine grosse Uneinigkeit. „Die<br />

Forschung, aber auch die Diagnose <strong>und</strong> <strong>Förderung</strong> der Hochbegabung, wird in starkem Masse davon<br />

beeinflusst, ob z.B. ausschliesslich auf die Intelligenz oder zusätzlich auch noch auf Aspekte der Krea-<br />

tivität oder des Sozialverhaltens Wert gelegt wird“ (Holling & Kanning, 1999, S. 121).<br />

Rohrmann <strong>und</strong> Rohrmann (2005) wenden den Begriff Hochbegabung an, um die Spitzengruppe, wel-<br />

che lediglich zwei bis drei Prozent umfasst, zu definieren; ansonsten wird von besonderer Begabung<br />

gesprochen (vgl. S. 42). Diese weitfassendere Begrifflichkeit ermöglicht es, verschiedene Begabungs-<br />

bereiche zu berücksichtigen. Dabei gilt es jedoch, Nachfolgendes zu berücksichtigen: „Zwischen<br />

Hochbegabung [Hervorhebung d. Verf.] <strong>und</strong> Hochleistung [Hervorhebung d. Verf.] wird begrifflich kein<br />

Unterschied gemacht, jedoch ist Hochleistung der wesentlich genauere Ausdruck, da er die bereits<br />

umgesetzte Begabung beschreibt …“ (Stedtnitz, 2008, S. 50). Reichle (2004) unterstützt die Aussage<br />

dieser begrifflichen Gleichsetzung <strong>und</strong> unterstreicht ebenfalls, dass sich das Potenzial der Hochbega-<br />

bung nicht zwingendermassen in Hochleistung manifestieren muss (vgl. S. 25). Stapf (2003) spricht<br />

hingegen erst dann von einer Hochbegabung, wenn die Hochleistung tatsächlich gezeigt wird (vgl. S.<br />

17). Einerseits definiert er ein absolutes <strong>und</strong> qualitatives, andererseits ein relatives wie auch quantita-<br />

tives Kriterium: Die ersten beiden beinhalten eine aussergewöhnliche Leistung, welche von einer Per-<br />

son erbracht wird, letztere umfassen eine hohe Leistung, welche nur wenige weitere Personen erbrin-<br />

gen können (ebd.). Differenzierte Erkennungsmerkmale von Begabten folgen im Kapitel 4.1.5.1.<br />

HfH Zürich 10<br />

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