Mathematische Förderung und Forderung mittels ... - BSCW
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Sarah Döbele & Beatrice Laube <strong>Mathematische</strong> <strong>Förderung</strong> <strong>und</strong> <strong>Forderung</strong> <strong>mittels</strong> differenzierter Lernspiele<br />
Underachiever sind daher nur schwer zu erkennen (vgl. Huser, 2004, S. 24). Holling <strong>und</strong> Kanning<br />
(1999) beschreiben, dass sich solche Minderleister als weniger zufrieden sowie glücklich, weniger<br />
beliebt, wie auch unattraktiv fühlen <strong>und</strong> psychisch instabil sind (vgl. S. 64). Dieses Innenleben <strong>und</strong> die<br />
dazugehörigen Merkmale können sich äussern, da allenfalls eine Angst vorhanden ist, dass bei einer<br />
kleinen Anstrengung gedacht wird, man sei doch nicht so schlau (vgl. Winebrenner, 2007, S. 9). So<br />
zeigt die nachfolgende Tabelle 8 sechs Profilbilder von typischen Underachievern auf <strong>und</strong> beschreibt<br />
neben den Merkmalen ebenso das Innenleben wie auch mögliche Verhaltensweisen.<br />
Tabelle 8: Profilbilder der Underachiever (vgl. Huser, 2004, S. 25ff.)<br />
Profilbild Merkmale Das Innenleben<br />
Mögliches Verhalten von LP<br />
<strong>und</strong> Eltern<br />
Ängstliche<br />
Depressive<br />
coole Kneifende<br />
Risikosurfende<br />
Ich - Suchende<br />
Rebellierende<br />
verkrampft<br />
sorgen sich um Fehler<br />
können sich nicht einschätzen<br />
beklagen sich über körperliche<br />
Leiden<br />
wollen nicht zur Schule<br />
wirken reifer<br />
deprimiert oder gereizt<br />
zu wenig Appetit od. zu viel<br />
Schlafstörungen<br />
antriebslos<br />
wenig Selbstvertrauen<br />
Schuldgefühle<br />
Hoffnungslosigkeit<br />
schieben alles auf<br />
erinnern sich nur an das, was<br />
sie wollen<br />
lassen sich leicht ablenken<br />
überschätzen sich<br />
haben immer Ausreden<br />
Belohnungen <strong>und</strong> Strafen<br />
bewirken nichts<br />
scheinen mit sich <strong>und</strong> der<br />
Welt zufrieden zu sein<br />
leben für den Augenblick<br />
lügen, betrügen, stehlen<br />
schwänzen<br />
zerstören mutwillig fremdes<br />
Eigentum<br />
intensiv mit sich selbst beschäftigt<br />
wollen völlig unabhängig sein<br />
sind oft unschlüssig<br />
experimentieren mit Meinungen<br />
stellen die Wertvorstellung<br />
der Erwachsenen in Frage<br />
verlieren schnell die Fassung<br />
<strong>und</strong> sind reizbar<br />
fordern die Autorität heraus<br />
stören absichtlich, sind boshaft<br />
<strong>und</strong> rachsüchtig<br />
beschuldigen andere für ihre<br />
Taten<br />
Sie sind blockiert <strong>und</strong> brauchen<br />
stetige Bestätigung. Sie können<br />
Wichtiges nicht von Unwichtigem<br />
unterscheiden.<br />
Sie sind nur mit perfekten Leistungen<br />
zufrieden.<br />
Sie wollen bessere Leistungen<br />
bringen, aber sind innerlich<br />
überzeugt, dass sie nicht erfolgreich<br />
sein werden. Sie sind<br />
blockiert, wenn sie etwas entscheiden<br />
müssen. Sie empfinden<br />
ihr Leben als sinnlos.<br />
Sie erreichen ihr Ziel, nämlich<br />
sich der Verantwortung zu entziehen<br />
<strong>und</strong> wollen sich nicht mit<br />
der Zukunft auseinander setzen.<br />
Sie müssen ihre problematische<br />
Haltung erkennen lernen, um<br />
eine völlig neue Sichtweise<br />
einzunehmen.<br />
Sie leben nur im Moment <strong>und</strong><br />
machen immer wieder die gleichen<br />
Fehler. Sie haben keine<br />
engen Fre<strong>und</strong>e. Hinter dem<br />
harten Äusseren steckt ein wütendes,<br />
einsames Wesen.<br />
Sie wollen ihre eigene Identität<br />
finden <strong>und</strong> sicher sein, dass<br />
niemand sonst über sie bestimmt.<br />
Sie leben in Zweifel<br />
darüber, wer sie sind. Sie suchen<br />
entweder so stark nach ihrer<br />
Identität, dass sie keine Energie<br />
für die Hausaufgaben haben<br />
oder sie beschliessen in der<br />
Schule nichts zu leisten.<br />
Sie verhalten sich immer offensiv,<br />
da sie die Unabhängigkeit für<br />
sich gepachtet haben <strong>und</strong> dies<br />
als Gr<strong>und</strong> missbrauchen, sich<br />
nicht zu integrieren. Sie empfinden<br />
viele Erwachsene als verständnislos.<br />
helfen, eine Aufgabe zu<br />
beenden<br />
realistische Ziele zeigen<br />
formulieren lassen, was denn<br />
so schlimm ist an unperfekten<br />
Leistungen<br />
ermuntern das zu tun, was sie<br />
gerne machen<br />
Aufmerksamkeit auf Positives<br />
lenken<br />
loben<br />
erreichbare Teilziele festlegen<br />
humorvoll sein<br />
sich an Tatsachen halten<br />
klare Kontrollen<br />
das Kind auf eine aufbauende<br />
Art konfrontieren<br />
Das Kind soll wissen, dass<br />
sich die Erwachsenen direkt<br />
gegenseitig informieren.<br />
Abklärung<br />
Familientherapie<br />
genaue Kontrolle<br />
mit einem Team zusammenarbeiten<br />
Strafpredigen vermeiden<br />
dem Kind zuhören, Anteilnahme<br />
<strong>und</strong> Verständnis zeigen<br />
Kind unterstützen, eigenständige<br />
Entscheide bezgl. Schullaufbahn<br />
zu treffen<br />
Diskussionen zu einer innovativen<br />
<strong>und</strong> aufbauenden<br />
Haltung Leistungen gegenüber<br />
lenken.<br />
Aufmerksamkeit auf das<br />
Verhalten richten<br />
bewusst nur bestimmte Verhaltensweisen<br />
auswählen,<br />
die beanstandet werden<br />
ab <strong>und</strong> zu versuchen, dem<br />
Rebellierenden zuzustimmen<br />
HfH Zürich 24<br />
Masterthese