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Mathematische Förderung und Forderung mittels ... - BSCW

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Sarah Döbele & Beatrice Laube <strong>Mathematische</strong> <strong>Förderung</strong> <strong>und</strong> <strong>Forderung</strong> <strong>mittels</strong> differenzierter Lernspiele<br />

genannten Akzeleration gehört das Compacting, ein „…systematisches Verfahren, bei dem der Basis-<br />

lehrplan gestrafft <strong>und</strong> intensiviert wird. Dadurch soll die Wiederholung von bereits gelerntem Stoff<br />

vermieden … werden“ (Renzulli, Reis & Stedtnitz, 2001, S. 170). Mit dieser Komprimierung wird der<br />

Lehrplan gestrafft, damit die Schüler von dem, was sie bereits wissen, zu dem gelangen, was sie noch<br />

nicht wissen (vgl. Winebrenner, 2007, S. 10). Durch dieses Verfahren wird Zeit für Enrichment gewon-<br />

nen. Renzulli, Reis <strong>und</strong> Stedtnitz (2001) bezeichnen diese Anreicherung als Aktivitäten, „… die für<br />

Lernende mit unterschiedlichen Fähigkeiten durchgeführt werden <strong>und</strong> darauf abzielen, durch breit<br />

gefächerte Anreize gegenwärtige Interessen zu vertiefen oder neue Interessen zu wecken. Diese Akti-<br />

vitäten erweitern den Regelunterricht <strong>und</strong> gehen über ihn hinaus“ (vgl. S. 170). Eine solche Vertiefung<br />

oder Erweiterung des Lehrstoffes soll einerseits an die Bedürfnisse <strong>und</strong> Fähigkeiten des betroffenen<br />

Schülers anknüpfen <strong>und</strong> ist andererseits ein zentraler Punkt in der Begabungsförderung (vgl. Mönks &<br />

Ypenburg, 2000, S. 55ff.).<br />

Es sei an dieser Stelle der Vollständigkeit halber darauf hingewiesen, dass eine Akzeleration schäd-<br />

lich sein kann, sofern die dadurch gewonnene Zeit nicht anderweitig verwendet werden kann (vgl.<br />

Mönks & Ypenburg, 2000, S. 54f.). Renzulli, Reis <strong>und</strong> Stedtnitz (2001) weisen zudem darauf hin, dass<br />

gewisse Formen der Beschleunigung nicht unproblematisch seien (vgl. S. 170). Aus Gründen der<br />

Fokussierung wird auf diese Problematik nicht weiter eingegangen. Für Lehmann <strong>und</strong> Jüling (2004)<br />

können unterschiedlichste Formen von Begabungsförderung praktiziert werden, wobei keine favori-<br />

siert, bzw. zurückgewiesen werden soll, sondern es bedarf vielfältiger Möglichkeiten, um für jedes<br />

Individuum <strong>und</strong> deren kognitive, soziale <strong>und</strong> emotionale Entwicklung die bestmöglichste Lösung zu<br />

finden (vgl. S. 37). So gesehen sind die Varianten der Individualisierung wie auch der Differenzierung<br />

grenzenlos (vgl. Rohrmann & Rohrmann, 2005, S. 158).<br />

Wenn hoch begabte Schüler merken „… dass sie bereits einen guten Teil der Lerninhalte kennen, …<br />

bleibt ihnen kaum etwas anders übrig, als die … Aufgaben pflichtschuldig durchzuarbeiten, während<br />

sie … auf die seltenen Momente hoffen <strong>und</strong> warten, in denen es etwas Neues oder Anspruchsvolles<br />

für sie zu lernen gibt“ (Winebrenner, 2007, S. 8). Damit dies nicht der Fall ist, wird auf obig definierte<br />

Differenzierungsmöglichkeiten zurückgegriffen. „In der Praxis bedeutet dies zunächst, dass Begabten<br />

ein Lernangebot mit hohem Anforderungsniveau, grosser Komplexität <strong>und</strong> weit reichender Autonomie<br />

bei der Bearbeitung ermöglicht werden muss“ (Rohrmann & Rohrmann, 2005, S. 159). Edgar <strong>und</strong><br />

Walcroft (2002) weisen an dieser Stelle darauf hin, dass möglichst die Begabung eines jeden einzel-<br />

nen Schülers angesprochen werden soll (vgl. S. 15). So kann eine „… wirklich effektive Differenzie-<br />

rung … nur die Selbstdifferenzierung „vom Kinde aus“ [die sogenannte natürliche Differenzierung,<br />

Anm. d. Verf.] sein. Das Kind bestimmt, was es wann, auf welchen Wegen, in welchen Zeiten lernen<br />

will <strong>und</strong> lernen kann“ (Zehnpfennig & Zehnpfennig, 2005, S. 154).<br />

Des Weiteren soll der tägliche Unterricht immer wieder Flowmomente ermöglichen. D.h., dass alle<br />

Kinder im Bereich der individuellen Stärken an der eigenen Leistungsgrenze arbeiten sollen (vgl. Hus-<br />

er, 2004, S. 55). Dadurch können die eigenen Möglichkeiten entfaltet <strong>und</strong> entdeckt werden (Rohrmann<br />

& Rohrmann, 2005, S. 154). Dies kann mitunter durch die Metakognition gefördert werden. Damit ist<br />

die Möglichkeit, wie auch das Wissen gemeint, Kontrolle über den individuellen kognitiven Prozess<br />

auszuüben (vgl. Mietzel, 2003, S. 233). Denn das metakognitive Wissen unterstützt die Entwicklung<br />

des strategischen Lernens (vgl. Guldimann & Lauth, 2004, S. 178). Dies bestätigen ebenfalls Brunner,<br />

HfH Zürich 30<br />

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