Mathematische Förderung und Forderung mittels ... - BSCW
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Sarah Döbele & Beatrice Laube <strong>Mathematische</strong> <strong>Förderung</strong> <strong>und</strong> <strong>Forderung</strong> <strong>mittels</strong> differenzierter Lernspiele<br />
wird als „Weibliches““ (S. 64). Laut Rohrmann <strong>und</strong> Rohrmann (2005) werden besonders begabte<br />
Mädchen oft infolge der Diagnose einer Hochbegabung des Bruders erkannt, so „… macht es gr<strong>und</strong>-<br />
sätzlich Sinn, bei testpsychologischen Untersuchungen Geschwister hochbegabter Jungen <strong>und</strong> Mäd-<br />
chen zu berücksichtigen“ (S. 27).<br />
Hohe Leistungen von Mädchen werden häufig auf Fleiss <strong>und</strong> auf die persönliche Anstrengung zurück-<br />
geführt (vgl. Rohrmann & Rohrmann, 2005, S. 55). Im Gegensatz dazu wird bei Knaben „… bei be-<br />
sonders guten Leistungen eher von Begabung ausgegangen …. Schlechte Leistungen werden dage-<br />
gen eher mit mangelnder Anstrengung erklärt…“ (Rohrmann & Rohrmann, 2005, S. 56).<br />
Untersuchungen zeigen Unterschiede in Bereichen der Fähigkeiten auf. So wurde mehrfach nachge-<br />
wiesen, dass Mädchen <strong>und</strong> Frauen in verbalen, Jungen <strong>und</strong> Männer hingegen bei räumlichen Fähig-<br />
keiten im Durchschnitt überlegen sind (vgl. Rohrmann & Rohrmann, 2005, S. 56). „Im Bereich der<br />
mathematischen Fähigkeiten sind erst bei älteren Jugendlichen <strong>und</strong> Erwachsenen Unterschiede zu-<br />
gunsten des männlichen Geschlechts festzustellen … Neuere Forschungen weisen zudem darauf hin,<br />
dass sich die Leistungen der Geschlechter in den letzten Jahren aneinander angeglichen haben“<br />
(Rohrmann & Rohrmann, 2005, S. 56). Holling <strong>und</strong> Kanning (1999) betonen, dass es, aufgr<strong>und</strong> der<br />
allgemeinen Intelligenz, welche sich zwischen den Geschlechtern kaum unterscheidet, „… ungefähr<br />
gleich viele hochbegabte Mädchen <strong>und</strong> Frauen wie Jungen <strong>und</strong> Männer gibt“ (S. 57).<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich kann gesagt werden, dass bei den besonders begabten Mädchen sowie auch bei den<br />
Jungen, ähnliche Unterschiede vorkommen, „… ob es nun um Interessen, um die Einstellungen zu<br />
Erfolg <strong>und</strong> Leistung oder um ihr soziales Verhalten geht …“ (Rohrmann & Rohrmann, 2005, S. 26).<br />
Auch Stapf (2003) stützt dies, mit der Aussage: „Die Unterschiede zwischen den Geschlechtern sind<br />
meist klein, sie fallen deutlich kleiner aus als die Unterschiede innerhalb eines Geschlechts“ (S. 65).<br />
„Anstatt die Benachteiligungen der Geschlechter gegeneinander aufzurechnen, muss daher ein diffe-<br />
renzierender Blick auf die je spezifischen Chancen <strong>und</strong> Risiken beider Geschlechter entwickelt wer-<br />
den“ (Rohrmann & Rohrmann, 2005, S. 54).<br />
Die Diagnose von Hochbegabung kommt bei Jungen häufiger vor. Möglicherweise fallen Knaben<br />
eher durch auffälliges Verhalten auf, was eine Abklärung zur Folge haben könnte. Die Leistung be-<br />
züglich der allgemeinen Intelligenz variiert jedoch kaum zwischen den Geschlechtern. Deshalb kann<br />
davon ausgegangen werden, dass es ungefähr gleich viele besonders begabte Mädchen wie Jun-<br />
gen gibt.<br />
4.1.5.4 <strong>Förderung</strong> <strong>und</strong> <strong>Forderung</strong><br />
Was brauchen Jungen <strong>und</strong> Mädchen, damit sie ihr Potenzial vollends entfalten können? Wie kann die<br />
Schule den unterschiedlichen Bedürfnissen begabter Kinder gerecht werden?<br />
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, um Kindern mit einer besonderen Begabung gerecht zu werden <strong>und</strong><br />
diese im normalen, differenzierten Unterricht sowohl zu fördern als auch zu fordern. Trotzdem ist das<br />
„…richtige Zusammentreffen von individuellen Anlagen <strong>und</strong> Bedürfnissen mit einer verständnisvollen<br />
<strong>und</strong> förderlichen Umgebung … für die Entwicklung eines jeden Menschen von entscheidender Bedeu-<br />
tung“ (Mönks & Ypenburg, 2000, S. 12). Im Kapitel 4.1.3 wurde auf die Diagnose eingegangen, dieses<br />
Kapitel setzt ein Augenmerk auf die <strong>Förderung</strong>. So beschreiben Mönks <strong>und</strong> Ypenburg (2000) das<br />
Finden <strong>und</strong> Fördern als „…ein unzertrennliches Zwillingspaar in der Hochbegabtenpädagogik“ (S. 31).<br />
HfH Zürich 26<br />
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