Mathematische Förderung und Forderung mittels ... - BSCW
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Sarah Döbele & Beatrice Laube <strong>Mathematische</strong> <strong>Förderung</strong> <strong>und</strong> <strong>Forderung</strong> <strong>mittels</strong> differenzierter Lernspiele<br />
Merkpunkte beachtet werden. „Der wichtigste Gr<strong>und</strong>satz lautet: Die Methoden folgen den Fragestel-<br />
lungen <strong>und</strong> nicht umgekehrt“ (Altrichter & Posch, 2007, S. 168f.). Lamnek (2005) plädiert für hoch<br />
standardisierte, jedoch einfach zu beantwortende Fragebogen (vgl. S. 343). So muss ein Fragebogen<br />
verständlich <strong>und</strong> einfach formuliert sein, da beim Ausfüllen keine personale Unterstützung zur Verfü-<br />
gung steht. D.h. die Befragten brauchen alle dazugehörigen Informationen. Zudem soll ein Fragebo-<br />
gen, was Inhalt <strong>und</strong> Formulierung betrifft, den Befragten ansprechen, er soll sich versanden fühlen.<br />
Ausserdem muss bereits im Vorfeld der Erhebung überlegt werden, in welcher Form die Daten erfasst<br />
sowie ausgewertet <strong>und</strong> die Aussagen wie auch Fragen konstruiert werden. Altrichter <strong>und</strong> Posch<br />
(2007) plädieren dafür, dass eine Frage, bzw. ein Statement lediglich eine einzige Aussage enthält, da<br />
ansonsten keine eindeutige Interpretation möglich ist <strong>und</strong> Fragen sollen verständlich sowie klar wie<br />
auch nicht suggestiv formuliert sein (vgl. S. 170). Der Verfasser muss sich der Reihenfolge der Fragen<br />
ebenso bewusst sein <strong>und</strong> sie so (aus)wählen, dass sie sich nicht gegenseitig beeinflussen. Moser<br />
(2008) empfiehlt das Vorgehen nach dem Trichterprinzip: Allgemeine Fragen werden zu Beginn ge-<br />
stellt, um mit der Thematik vertraut zu werden, gefolgt von konkreteren <strong>und</strong> detaillierteren Fragen (vgl.<br />
S. 96). Somit verengt sich der Trichter mit dem Verlauf der Befragung. Altrichter <strong>und</strong> Posch (2007)<br />
beginnen mit Fragen, welche objektive Informationen verlangen <strong>und</strong> fragen erst später nach subjekti-<br />
ven Empfindungen (vgl. S. 172). Ausserdem sind die Fragen so zu wählen, dass sie das zu eruieren-<br />
de Thema abdecken <strong>und</strong> die Fragen sollen unterschiedlichen Schwierigkeitsgrades <strong>und</strong> neben positiv<br />
formulierten ebenso negativ formulierte Fragen umfassen (vgl. Altrichter & Posch, 2007, S. 174). Um<br />
nach Meinungen, Befindlichkeiten oder Einstellungen zu fragen, wird oft auf Skalen zurückgegriffen.<br />
Hierbei sollte eine gerade Anzahl Auswahlmöglichkeiten zur Verfügung gestellt werden, damit sich die<br />
Befragten „… nicht für die nichtsaussagende Mitte entscheiden“ (Hagmann, 2003, S. 57). Aussagen<br />
mit den Auswahlmöglichkeiten ja, bzw. nein erregen oft Widerwillen <strong>und</strong> bieten nur wenig Informatio-<br />
nen (vgl. Altrichter & Posch, 2007, S. 174). In diesem Zusammenhang zeigt die Abbildung 14 die un-<br />
terschiedlichen Fragetypen, d.h. geschlossene, bzw. offene Fragen, auf.<br />
Geschlossene Fragen sollen trennscharf sein <strong>und</strong> alle Antwortmöglichkeiten umfassen. Offene Fragen<br />
ermöglichen eine freie Beantwortung.<br />
Abbildung 14: Fragetypen (vgl. Moser, 2008, S. 98)<br />
Die Vorteile eines Fragebogens, welcher auf diese Fragetypen zurückgreift, liegen auf der Hand: We-<br />
nig zeitintensiv, das Verteilen <strong>und</strong> die Totalerhebung sind einfach, zumal mehrere Befragte den Fra-<br />
gebogen synchron ausfüllen können <strong>und</strong> dabei kein (sozialer) Druck besteht. Neben diesen genann-<br />
ten Vorzügen birgt diese Methode jedoch ebenso Nachteile. Ohne stigmatisierend wirken zu wollen,<br />
sind die Antworten oft wahllos ausgefüllt, oberflächlich, unmittelbare Reaktionen werden nicht ersicht-<br />
lich <strong>und</strong> Rückfragen oder Präzisierungen einzuholen ist nicht möglich (vgl. Moser, 2008, S. 96). Zu-<br />
HfH Zürich 40<br />
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