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Museumsshops - ein Marketinginstrument von Museen - Staatliche ...

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Gerne zitiert wird die aufblasbare Plastikpuppe, die dem 'Schrei' <strong>von</strong> Edvard Munch<br />

entliehen ist – übrigens auch als Schlüsselanhänger verfügbar. 'So etwas kommt mir<br />

nicht in m<strong>ein</strong> Museum', sagen viele Direktoren, und man darf ihrer Empörung trauen.<br />

Doch ist es wohl nur <strong>ein</strong>e Frage der Zeit, bis die Moral erodiert, bis unter dem Druck<br />

<strong>ein</strong>er erstarkenden Kommerzialisierung auch die Bereitschaft zum Ausverkauf<br />

wächst." 10<br />

"Es gibt k<strong>ein</strong>en Grund, die Nase zu rümpfen und <strong>ein</strong>e puristische Gralshüterpose<br />

<strong>ein</strong>zunehmen. Es geht nicht um Übermarketing oder gnadenlosen Konsumterror. Es<br />

geht vielmehr um <strong>ein</strong> Minimalziel, um <strong>ein</strong>e stärkere inhaltliche und emotionale Bin-<br />

dung an die Kunst, die Geschichte und die <strong>Museen</strong>. Dieser Anspruch rechtfertigt den<br />

Museumsshop, wenn er s<strong>ein</strong>e Identität bewahrt und nicht zur euphemistischen grü-<br />

nen Wiese wird." 11<br />

Die Zitate verdeutlichen den Zwiespalt, der sich für manche aus der Einrichtung <strong>von</strong><br />

<strong>Museumsshops</strong> ergibt: Die Tendenz zur verstärkten Besucherorientierung an den<br />

<strong>Museen</strong>, die auch darin münden kann, <strong>ein</strong> umfassenderes Angebot zu den Ausstel-<br />

lungsthemen zu bieten, sowie die Möglichkeit, darüber hinaus zusätzliche Einnah-<br />

men zu erwirtschaften, sch<strong>ein</strong>t für manche der Wahrnehmung des kulturellen Auf-<br />

trags und der Wahrung des Anspruchs des Museums entgegenzustehen.<br />

Besucherorientierung (oder umfassender: Nutzerorientierung) 12 bedeutet, alle Ange-<br />

bote nicht nur auf die Eignung zu prüfen, die eigenen Ziele des Museums zu verfol-<br />

gen, sondern gleichzeitig die Wirkung auf Besucher zu beachten, die Leistungen an<br />

den Anforderungen der Besucher zu messen. Dazu gehört <strong>ein</strong>e sorgfältige Analyse<br />

der Zielgruppen, die Herstellung <strong>von</strong> Besucherzufriedenheit u.a. durch verschiedens-<br />

te Vermittlungsangebote und die Besucherbindung.<br />

Begreift man die Diskussion um verstärkte Besucherorientierung in <strong>Museen</strong> als not-<br />

wendige Entwicklung hin zu <strong>ein</strong>er intensiveren Beschäftigung mit der aktuellen Ge-<br />

sellschaft und damit als Bereicherung für die Museumskultur (und den Museumsshop<br />

als <strong>ein</strong>e Möglichkeit, mit dem Besucher in Dialog zu treten), so zeigt sich <strong>ein</strong> zweites,<br />

10 Rauterberg (1999), S. 17.<br />

11 Brockmeyer (1999), S. 58.<br />

12 Betrachtet man außer den Besuchern noch andere Nutzer des Museums, sollte man <strong>von</strong> Nutzer- oder Adressatenorientierung<br />

sprechen. In diesem Beitrag wird aus verschiedenen Gründen die gebräuchlichste Version 'Besucherorientierung'<br />

verwendet.

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