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Gedankenexperimente in der Quantenmechanik

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2 Mathematische Grundlagen<br />

Die reellen Zahlen vervollständigen schließlich den Zahlenstrahl – je<strong>der</strong> Punkt auf e<strong>in</strong>er Strecke<br />

teilt diese <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Verhältnis, das durch e<strong>in</strong>e reelle Zahl gegeben ist. Dennoch gibt es<br />

e<strong>in</strong>e Vielzahl e<strong>in</strong>facher, algebraischer Gleichungen, die <strong>in</strong> R ke<strong>in</strong>e Lösung besitzen, etwa<br />

(z + 1) 2 = −1.<br />

Um solche Gleichungen lösen zu können, wird das Zahlensystem noch e<strong>in</strong> letztes Mal erweitert<br />

durch die E<strong>in</strong>führung <strong>der</strong> komplexen Zahlen C.<br />

Ähnlich wie <strong>in</strong> den vorangegangenen Erweiterungsschritten werden e<strong>in</strong>fach die „fehlenden“<br />

Lösungen als neue Zahlen e<strong>in</strong>geführt. Dazu def<strong>in</strong>ieren wir die imag<strong>in</strong>ären E<strong>in</strong>heit i als Lösung<br />

<strong>der</strong> Gleichung<br />

z 2 + 1 = 0.<br />

Daraus ergibt sich, dass i die Eigenschaft<br />

i 2 = −1<br />

besitzt. E<strong>in</strong>e komplexe Zahl z ist nun gegeben durch<br />

z = x + iy.<br />

Dabei bezeichnen wir x ∈ R als Realteil und y ∈ R als Imag<strong>in</strong>ärteil von z ∈ C. Wir sehen<br />

gleich, dass jede reelle Zahl x ∈ R auch e<strong>in</strong>e komplexe Zahl ist, wenn wir sie schreiben als<br />

x = x + i0.<br />

Rechnen können wir mit komplexen Zahlen ganz e<strong>in</strong>fach, <strong>in</strong>dem wir die Rechenregeln für die<br />

reellen Zahlen anwenden und dabei die imag<strong>in</strong>äre E<strong>in</strong>heit mitschleppen. Die Summe zweier<br />

komplexer Zahlen z1 = x1 + iy1 und z2 = x2 + iy2 ist e<strong>in</strong>fach<br />

z = z1 + z2 = (x1 + iy1) + (x2 + iy2) = x1 + x2 + i(y1 + y2) = x + iy<br />

und hat also Realteil x = x1 + x2 und Imag<strong>in</strong>ärteil y = y1 + y2. Für die Multiplikation müssen<br />

wir verwenden, dass i 2 = −1 ist. Das Produkt<br />

z ′ = z1 · z2 = (x1 + iy1) · (x2 + iy2) =<br />

= x1x2 + ix1y2 + iy1x2 + i 2 y1y2 = (x1x2 − y1y2) + i(x1y2 + x2y1) = x ′ + iy ′<br />

hat also Realteil x ′ = x1x2 − y1y2 und Imag<strong>in</strong>ärteil y ′ = x1y2 + x2y1.<br />

Für die Division zweier komplexer Zahlen brauchen wir e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Trick. Dazu def<strong>in</strong>ieren<br />

wir zu z die komplex konjugierte Zahl z als<br />

und den Betrag von z durch<br />

z = x − iy<br />

|z| 2 = z · z = x 2 + y 2 .<br />

Da x 2 + y 2 reell und nicht negativ ist, ist <strong>der</strong> Betrag von z auch e<strong>in</strong>e nicht-negative, reelle<br />

Zahl. Dabei ist <strong>der</strong> Betrag nur bei genau e<strong>in</strong>er komplexen Zahl Null, nämlich bei z = 0. Mit<br />

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