07.04.2013 Aufrufe

Gedankenexperimente in der Quantenmechanik

Gedankenexperimente in der Quantenmechanik

Gedankenexperimente in der Quantenmechanik

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

7.2.3 Compton-Streuung<br />

7.2 Das Gedankenexperiment<br />

Um den Impulsübertrag zu berechnen, den das Elektron durch das stoßende Photon erhält,<br />

müssen wir uns die Compton-Streuung ansehen. Dies ist die Streuung von Licht an e<strong>in</strong>em<br />

ruhenden Elektron. Den Rückstoß berechnet man aus <strong>der</strong> relativistischen Energie- und<br />

Impulserhaltung, die Wellenlängenän<strong>der</strong>ung des Photons ist gegeben durch die Compton-<br />

Wellenlänge λC = h<br />

mec<br />

7.2.4 zurück zum Heisenbergmikroskop<br />

Das Heisenberg-Mikroskop besteht aus e<strong>in</strong>er L<strong>in</strong>se mit Durchmesser b und Brennweite f . Die<br />

Ortsauflösung haben wir oben schon abgeleitet.<br />

Bef<strong>in</strong>det sich das Elektron im Fokus, wird Licht, das auf das Elektron trifft, <strong>in</strong> die L<strong>in</strong>se gestreut.<br />

Wenn wir das Elektron durch die L<strong>in</strong>se sehen, kennen wir se<strong>in</strong>e Position. Aber die<br />

Kollision mit dem Photon wird dem Elektron Impuls übertragen. Den m<strong>in</strong>imalen Impulsübetrag<br />

erhält man, wenn das Photon auf den rechten äußeren Rand gestreut wird. Für die<br />

Impulse erhält man:<br />

• Gesamtimpuls vorher: P = h<br />

λ<br />

• Gesamtimpuls (<strong>in</strong> x-Richtung) nachher P = h<br />

λ ′ s<strong>in</strong> α + mevx .<br />

Den maximalen Impulsübertrag gibt es, wenn das Photon <strong>in</strong> den l<strong>in</strong>ken Rand gestreut wird,<br />

hier gilt für den<br />

• Gesamtimpuls nachher: P = h<br />

λ ′′ s<strong>in</strong> α + mev ′ x.<br />

Für kle<strong>in</strong>e W<strong>in</strong>kel können wir die Näherung s<strong>in</strong> α ≈ α verwenden, und außerdem λ ≈ λ ′ ≈<br />

λ ′′ . Damit erhalten wir für die Impulsunschärfe<br />

∆p ≈ 2 h<br />

λ α.<br />

Kle<strong>in</strong>e Wellenlänge bedeutet große Energie und damit großen Impulsübertrag. Also braucht<br />

man möglichst ger<strong>in</strong>ge Wellenlänge, um e<strong>in</strong>e möglichst ger<strong>in</strong>ge Störung zu erziehlen, damit<br />

ist aber nur e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>gere Auflösung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ortsmessung möglich. Durch die Messung wird<br />

die Kenntnis vorangangener Messungen zerstört.<br />

Man bekommt für das Produkt <strong>der</strong> Unschärfen ∆x∆p ≈ 2h<br />

Heisenbergs eigene Argumentation: Um e<strong>in</strong>e Ortsmessung mit dem Mikroskop durchzuführen,<br />

muß sich das Elektron so unter dem Mikroskop bewegen, daß <strong>der</strong> Öffnungsw<strong>in</strong>kel<br />

des vom Elektron gestreuten Strahlenbündels gerade θ ist. Die Ortsunschärfe ist dann gegeben<br />

durch ∆x ∼ λ<br />

s<strong>in</strong> θ . Es muß m<strong>in</strong>desten e<strong>in</strong> Lichtquant gestreut werden, um das Elektron<br />

nachzuweisen, dieses gibt aber dem Elektron e<strong>in</strong>en Rückstoß <strong>in</strong> <strong>der</strong> Größenordnung<br />

<strong>der</strong> Compton-Wellenlänge hν<br />

c . Die Streuung erfolg <strong>in</strong>nerhalb des Strahlenbündels mit dem<br />

Öffnungsw<strong>in</strong>kel θ, d.h. die Impulsunschärfe beträgt ∆p ∼ hν<br />

c s<strong>in</strong> θ und damit erhalten wir<br />

∆p∆x ∼ h.<br />

45

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!