Gedankenexperimente in der Quantenmechanik
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4 Welle-Teilchen-Dualismus<br />
Das Doppelspaltexperiment führt uns vor Augen, daß sich Objekte wie Elektronen – aber<br />
auch Moleküle – je nach Experiment, also je nach Fragestellung an die Natur entwe<strong>der</strong> wie<br />
Wellen o<strong>der</strong> wie Teilchen verhalten.<br />
Historisch war die Entwicklung so, daß bei Licht zuerst die Welleneigenschaften und erst sehr<br />
viel später die Teilcheneigenschaften nachgewiesen wurden. Bei dem, was wir typsicherweise<br />
als Teilchen kennen (Elektronen etc.) die Welleneigenschaften erst mit den Vorhersagen <strong>der</strong><br />
<strong>Quantenmechanik</strong> entdeckt wurden. E<strong>in</strong> erster Versuch <strong>in</strong> dieser Richtung wurde 1923 von<br />
Louis de Broglie unternommen, als er versuchte, die Schwierigkeiten <strong>der</strong> klassischen Physik<br />
bei kle<strong>in</strong>en Strukutren zu lösen. Se<strong>in</strong> Ausgangspunkt war, daß die geometrische Optik,<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Streuung und Beugung an Objekten, die groß gegen die Wellenlänge s<strong>in</strong>d, durch e<strong>in</strong>fache<br />
Strahlen ohne Interferenzeffekte o<strong>der</strong> ähnliches beschrieben werden kann. Dies sah er<br />
<strong>in</strong> Analogie zur theoretischen Mechanik, <strong>in</strong> <strong>der</strong> die Bewegung von Teilchen durch e<strong>in</strong>deutig<br />
bestimmte Bahnen beschrieben wird. Er kam auf die Idee, Teilchen als Matriewellen zu beschreiben.<br />
Für den Zusammenhang zwischen den Teilcheneigenschaften Impuls und Masse<br />
mit Frequenz und Wellenlänge übernahm er die Beziehung für Licht (von E<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>)<br />
E = hν<br />
mit <strong>der</strong> Ruheenerige e<strong>in</strong>es Teilchens E = m0c 2 . Damit ergibt sich für die Frequenz <strong>der</strong> Materiewelle<br />
m0c2 ω0 =<br />
und dem Teilchen wird im Ruhesystem e<strong>in</strong>e stationäre Welle mit dieser Frequenz zugeordnet.<br />
In e<strong>in</strong>em beliebigen Inertialsystem erhält man durch e<strong>in</strong>e Lorentztransformation<br />
¯h<br />
e i(ωt−kx)<br />
mit ω = γω0 und k = ω0v<br />
c 2 γ Mit dem Wellenzahlvektor ergibt sich die Wellenlänge zu<br />
λ = h<br />
, p = γm0v<br />
p<br />
Für die Energie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em beliebigen Inertialsystem gilt<br />
erhält man<br />
E = γm0c 2 = γ¯hω0<br />
E = ¯hω p = γm0v = ¯hk<br />
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