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Mentoring - Gleichstellungsbüro der Leibniz Universität Hannover

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Nur für Frauen!<br />

MENTORING-PROGRAMME<br />

FÜR FRAUEN<br />

Von Anja Schreiber.<br />

Wenn frau sich gut vorbereitet ins Berufsleben stürzen<br />

will, kann sie an einem <strong>Mentoring</strong>-Programm ihrer<br />

Uni teilnehmen: Ein Jahr lang gibt´s Tipps von<br />

einer Mentorin, die den ganzen Einstiegs-Zirkus schon<br />

hinter sich hat.<br />

Netzwerke im Beruf und an <strong>der</strong> Uni haben Tradition.<br />

Wesentlich jünger dagegen ist <strong>der</strong> Gedanke, Netzwerke<br />

speziell für Frauen zu knüpfen und zwar mithilfe<br />

von <strong>Mentoring</strong>-Programmen. Diese Idee einiger<br />

Gleichstellungsbeauftragten an Hochschulen ist einfach<br />

und erfolgreich: Die Programme vermitteln jungen<br />

Nachwuchsakademikerinnen Mentoren o<strong>der</strong><br />

Mentorinnen. Für eine begrenzte Zeit - in <strong>der</strong> Regel<br />

ein Jahr - treffen sich die beiden regelmäßig zum Gedankenaustausch<br />

mit dem Ziel, die Karriere <strong>der</strong><br />

Hochschulabsolventin zu för<strong>der</strong>n. So z. B. das Programm<br />

»Meduse« an <strong>der</strong> Univer-sität Essen: Es hat<br />

das Ziel, Studentinnen und Absolventinnen verschiedener<br />

Fachrichtungen beim Übergang von <strong>der</strong> Hochschule<br />

in den Beruf zu unterstützen. »Das Programm<br />

dauert ein Jahr. Wir empfehlen den Mentor-Mentee-<br />

Paaren, sich in diesem Zeitraum einmal im Monat zu<br />

treffen«, berichtet Dr. Renate Klees-Möller. Natürlich<br />

sei auch darüber hinaus ein Kontakt möglich. »Bei<br />

einer Evaluation des Programms kam heraus, dass<br />

die Mentees in <strong>der</strong> Regel mit ihren Mentoren ihre Lebensläufe<br />

besprechen, ein Stärken- und Schwächenprofil<br />

erstellen und ihren persönlichen Standort bestimmen.«<br />

Oft geben die Mentoren den Mentees auch<br />

konkrete Hinweise für ihre Karriere, unterstützen sie<br />

bei <strong>der</strong> Erstellung eines strategischen Bewerbungsplans<br />

o<strong>der</strong> trainieren mit ihnen die Bewerbungsgespräche.<br />

Die Reaktionen auf das Programm, so Frau<br />

Klees-Möller, seien insgesamt sehr positiv.<br />

Sympathie und gleiche Erwarungen<br />

Doch ein <strong>Mentoring</strong>-Programm ist kein Selbstläufer.<br />

Damit es auch erfolgreich sein kann, müssen einige<br />

Grundvoraussetzungen erfüllt werden: »Einerseits<br />

sollte die Chemie zwischen Mentee und Mentorin stimmen«,<br />

berichtet Frau Klees-Möller. Auch das jeweilige<br />

Rollenverständnis und die Erwartungen an das Programm<br />

müssen zuvor reflektiert und geklärt werden.<br />

Wichtig für ein gut funktionierendes Verhältnis sei es<br />

zudem, gleich am Anfang offen die zeitlichen Rahmenbedingungen<br />

abzuklären. »Sehr gut und sehr hilfreich«:<br />

Mit diesen Worten beschreibt die 28-jährige<br />

Claudia Köhne das Programm »Meduse« <strong>der</strong> <strong>Universität</strong><br />

Essen, an dem sie bis Dezember 2002 teilgenommen<br />

hat. Auch wenn das offizielle Programm<br />

beendet ist, besteht die Beziehung zwischen Claudia<br />

Köhne und ihrer Mentorin weiter: »Im Durchschnitt<br />

schicken wir uns zwei Mal in <strong>der</strong> Woche eine Mail.«<br />

Die Doktorandin im Fach Erziehungswissenschaften<br />

beschäftigt sich mit dem Thema Berufseinstieg: »Mit<br />

meiner Mentorin kann ich mich über meine Bewer-<br />

M entoring<br />

bungen austauschen. Ich zeige ihr meine Bewerbungsmappen<br />

o<strong>der</strong> Anschreiben. Auch das Thema Gehaltsvorstellungen<br />

kann ich mit ihr offen besprechen. Meine<br />

Mentorin berichtet, wie sie es selbst gemacht hat und<br />

gibt mir ganz konkrete Tipps.« Auch an <strong>der</strong> <strong>Universität</strong><br />

<strong>Hannover</strong> gibt es so ein Programm. Das<br />

<strong>Gleichstellungsbüro</strong> <strong>der</strong> <strong>Hannover</strong>aner Uni bietet - wie<br />

auch an<strong>der</strong>e Unis - neben <strong>der</strong> Vermittlung von Mentoren<br />

an Mentees auch ein umfangreiches Rahmenprogramm<br />

an, damit sie sich untereinan<strong>der</strong> kennen<br />

lernen, austauschen und vernetzen können: So gibt<br />

es etwa eine öffentliche Auftakt-, Zwischenbilanz- und<br />

Abschlussveranstaltung. Zusätzlich veranstaltet das<br />

<strong>Gleichstellungsbüro</strong> Seminare und Workshops für<br />

Mentees und Mentoren – getrennt, aber auch für<br />

beide Gruppen gemeinsam. »Gleich am Anfang lernen<br />

die Teilnehmerinnen z.B., wie sie das <strong>Mentoring</strong><br />

nutzen o<strong>der</strong> sich auf ein Gespräch sinnvoll vorbereiten<br />

können«, berichtet Christine Kurmeyer, Leiterin<br />

des <strong>Gleichstellungsbüro</strong>s und des <strong>Mentoring</strong>programms.<br />

An<strong>der</strong>e Seminare behandeln Themen wie<br />

Zeit- o<strong>der</strong> Projektmanagement. Außerdem besteht<br />

noch die Möglichkeit, an einem Coaching teilzunehmen<br />

und sich in diesem Rahmen z. B. mit Konflikten<br />

in <strong>der</strong> Mentor-Mentee-Beziehung auseinan<strong>der</strong> zu setzen.<br />

Vorbereitung aufs Professorinnendasein<br />

An <strong>der</strong> <strong>Universität</strong> <strong>der</strong> Künste Berlin hat das<br />

<strong>Mentoring</strong>programm eine an<strong>der</strong>e Zielrichtung: Hier<br />

geht es nicht um den Berufseinstieg, son<strong>der</strong>n konkret<br />

um das Berufsziel »Professorin an einer Kunsthochschule«.<br />

Das Interesse für das gerade laufende<br />

Programm ist enorm. Von 120 Bewerberinnen wurden<br />

elf genommen. »Voraussetzung für die Teilnahme<br />

ist, dass sich die Künstlerinnen im künstlerischen<br />

Umfeld bereits an herausragen<strong>der</strong> Stelle positioniert<br />

haben«, berichtet Dr. Sigrid Haase, Projektleiterin des<br />

<strong>Mentoring</strong>-Programms an <strong>der</strong> <strong>Universität</strong> <strong>der</strong> Künste.<br />

Wissenschaftlerinnen sollten bereits habilitiert sein<br />

o<strong>der</strong> die Stelle einer Juniorprofessorin inne haben.<br />

Und genau das wird auch in dem Profilbogen, den die<br />

Bewerberinnen ausfüllen müssen, abgefragt. Eine<br />

an<strong>der</strong>e Frage ist z. B., was die Einzelne vom Programm<br />

erwarte. »Beim nächsten Programm-Durchlauf<br />

ist das Höchstalter <strong>der</strong> Teilnahme 42 Jahre«, berichtet<br />

Frau Haase. Aussichten auf die Teilnahme an<br />

diesem Programm, so die Programmleiterin, haben<br />

wirklich nur Frauen, bei denen eine Professur realistisch<br />

erscheint und die in einem Fachgebiet o<strong>der</strong> Studiengang<br />

eine Professur erwerben wollen, in denen<br />

Frauen unterrepräsentiert sind.<br />

<strong>Mentoring</strong>-Info<br />

* www.uni-essen.de/meduse<br />

* www.mentoring.udk-berlin.de<br />

* www.uni-hannover.de/gleichstellungsbuero<br />

An vielen Hochschulen gibt es ähnliche Programme.<br />

Am besten auf <strong>der</strong> Homepage deiner Uni kucken o<strong>der</strong><br />

bei <strong>der</strong> Gleichstellungsbeauftragten nachfragen.<br />

www.audimax.de/549C7E62-900A-11D7-8CC7-0040C7999F6B<br />

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