Anhang II – Indikatoren-Factsheets - Umweltbundesamt
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<strong>Indikatoren</strong>system und Konzept für einen Alpenzustandsbericht <strong>Anhang</strong> <strong>II</strong> - 127<br />
Weiterhin werden die Daten größerer Industrieanlagen im EPER (European Pollution Emission<br />
Register) erfasst. Grundlage ist die IVU-Richtlinie der EU, welche die Reduzierung und<br />
Vermeidung von Verschmutzungen (Lärm, Erschütterungen, Schadstoffe, Wärme) der Umwelt<br />
(Boden, Wasser, Luft) durch Anwendung der besten verfügbaren Technik zum Ziel hat.<br />
Die genannten Datenquellen sind jedoch für eine Darstellung von Emissionen in einer detaillierten<br />
räumlichen Auflösung zu ungenau. Eine geeignete Detailschärfe können regionale<br />
Emissionskataster liefern, die z. B. für Bayern, Salzburg, Kärnten oder Graubünden, aber bei<br />
weitem nicht flächendeckend für den gesamten Alpenraum vorliegen. Außerdem ist die Vergleichbarkeit<br />
dieser Daten aufgrund unterschiedlicher Methoden der Katastererstellung stark<br />
eingeschränkt. Aufschluss über die Vergleichbarkeit, die räumliche Abdeckung sowie Inhalte<br />
der Emissionskataster können im Rahmen einer Fallstudie untersucht werden.<br />
Indikatorquelle:<br />
Europäische Umweltagentur - Core Set of Indicators: Emissions of acidifying pollutants (total<br />
& by sector)<br />
Datenquellen:<br />
EMEP: SO2-Werte für einzelne Rasterfelder<br />
regionale Emissionskataster<br />
Datenauflösung:<br />
EMEP: 50*50 km Rasterfelder<br />
Emissionskataster: unterschiedliche räumliche Auflösung z. B.: Bayern: 2*2 km Rasterfelder;<br />
Salzburg: einzelne Gemeinden, Zählsprengel.<br />
Geographische Abdeckung:<br />
EMEP: AT, CH, DE, FR, IT, LI, MC, SI<br />
Emissionskataster: Bayern (DE); Graubünden (CH); Salzburg, Kärnten (SEMIKAT), desweiteren<br />
flächendeckender Emissionskataster in Vorarlberg; nicht flächendeckende Emissionskataster<br />
im Burgenland und in Niederösterreich<br />
Zeitlicher Rahmen:<br />
EMEP: Emissionsdaten von 1980 - 2001 (Stand WebDab 2003)<br />
Emissionskataster: uneinheitlich: z. B. laufende Aktualisierung des SEMIKAT Salzburg; derzeit<br />
erste Aktualisierung des Emissionskataster Bayern von 1996<br />
Stärken und Schwächen:<br />
Stärken:<br />
Die Verwendung von Daten aus Emissionskatastern ermöglicht eine räumlich differenzierte<br />
Darstellung der Emissionen, auch sind Unterscheidungen nach Emittenten (Sektoren) möglich.<br />
Schwächen:<br />
Die modellierten Emissionsdaten aus EMEP sind räumlich zu wenig differenziert (50*50 km<br />
Raster), weiterhin sind die Modellierungsvorschriften nicht auf die besonderen Ausbreitungsbedingungen<br />
von Schadstoffen im Alpenraum zugeschnitten.<br />
Für die Emissionskataster ist die Datenlage sehr heterogen, es werden unterschiedliche Methoden<br />
verwendet, Datenerhebungen erfolgen in stark divergierenden Zeitreihen.<br />
AG „Umweltziele und <strong>Indikatoren</strong>“ der Alpenkonvention 31.08.2004