Anhang II – Indikatoren-Factsheets - Umweltbundesamt
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<strong>Indikatoren</strong>system und Konzept für einen Alpenzustandsbericht <strong>Anhang</strong> <strong>II</strong> - 143<br />
Entwicklungsprozess und <strong>Indikatoren</strong>recherche<br />
Beurteilung:<br />
Immissionsmessungen werden in den Alpenstaaten bereits seit vielen Jahren kontinuierlich<br />
durchgeführt. Zentral sind Daten aus den Messnetzen von EMEP oder EuroAirnet verfügbar,<br />
deren räumliche Datenauflösung für den Alpenraum nicht ausreichend ist. Für höher aufgelöste<br />
Darstellungen ist der Rückgriff auf die nationalen Messnetze erforderlich.<br />
Zur Ermittlung der Gesamtimmissionen eutrophierender Substanzen und von Säurebildnern<br />
ist eine Zusammenschau mit den SO2-Immissionen erforderlich.<br />
Zur Interpretation der NOx-Immissionsdaten hinsichtlich der Problematik Sommersmog (Ozon)<br />
sind zugleich Daten zur NMVOC-Immission bzw. <strong>–</strong>emission sowie Informationen dazu<br />
notwendig, welcher der beiden Vorläufersubstanzen (NOx oder NMVOC) am jeweiligen<br />
Standort den ozonlimitierenden Faktor darstellt (in Städten und Ballungsgebieten sowie im<br />
Lee dieser Gebiete ist die Ozonbildung i.d.R. VOC-limitiert, ländliche Waldgebiete i.d.R.<br />
NOx-limitiert). Für NOx-limitierte Gebiete werden insbesondere Reduzierungen der NOx-<br />
Konzentrationen messbare Effekte auf die Minderung der Ozonkonzentrationen haben, während<br />
in VOC-limitierten Gebieten Minderungen der VOC-Emissionen (und damit auch der<br />
Immissionen) entsprechende Effekte versprechen.<br />
Indikatorquelle:<br />
AT - Umweltkontrollbericht: Anzahl der Überschreitungen der Immissionsgrenzwerte für<br />
Stickstoffdioxid in den Jahren 1997-1999 in Österreich<br />
CH - Umwelt Schweiz 2002: Stickstoffdioxidimmissionen<br />
IT - Annuario dei dati ambientali: Nitrogen oxides (NO2 , NOx) concentrations in the air<br />
Datenquellen:<br />
EMEP<br />
EuroAirnet<br />
nationale Immissionsmessnetze der Länder<br />
Datenauflösung:<br />
Punktdaten<br />
Geographische Abdeckung:<br />
AT, DE, FR, IT, CH, LI, MC<br />
Zeitlicher Rahmen:<br />
kontinuierlich<br />
Stärken und Schwächen:<br />
Stärken:<br />
Die Immissionsmessung ist auf Ebene der EU inzwischen weitgehend durch ISO-Normen<br />
standardisiert. I.d.R. werden normierte automatische Messgeräte eingesetzt, so dass sich<br />
die Messdaten, auch wenn sie aus unterschiedlichen Messnetzen stammen, grundsätzlich<br />
gut vergleichen lassen (dies gilt mit gewissen Einschränkungen mit Blick auf die unterschiedliche<br />
Aufstellung der Messgeräte, da die Schadstoffbelastung kleinräumig großen Variationen<br />
unterliegt).<br />
Eine Interpretation der Messergebnisse ist mit Blick auf EU-weit vereinheitlichte Grenzwerte<br />
möglich. Die EG-Richtlinie 1999/30/EG sieht einen Grenzwert für NO2-Immissionen von 40<br />
µg/m³ (I1-Wert) vor. Zum Schutz der Vegetation enthält die EG-Richtlinie zudem einen<br />
Grenzwert von 30 µg/m³ für NOx. Damit sind zumindest EU-weit einheitliche Bewertungen<br />
möglich, auch wenn die nationalen Grenzwerte z.T. von diesen Regelungen abweichen<br />
(strenger festgelegt sind).<br />
AG „Umweltziele und <strong>Indikatoren</strong>“ der Alpenkonvention 31.08.2004