Standortstudie zur Steuerung - Gemeinde Wardenburg

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Standortstudie zur Steuerung von privilegierten Biomasseanlagen in der Gemeinde Wardenburg 38 den Straßen aneinandergereihte Wohnnutzung, voraussichtlich erheblich durch einen Ausbau beeinträchtigt werden würden. Dementsprechend wird seitens der Gemeinde Wardenburg die Erschließung von Prüfräumen innerhalb der Moorgebiete als kaum möglich bewertet. Aufgrund dieser Tatsache bewertet die Gemeinde Wardenburg diese Bereiche generell als bedingt geeignet für die Errichtung von Biomasseanlagen. Eine Ausnahme bieten Standorte im Nahbereich von klassifizierten Straßen (der Nahbereich wird im 300 m Umfeld um diese Straßen definiert). In diesem Fall ist davon auszugehen, dass eine Erschließung von Anlagenstandorten über die vorhandene Hofstelle denkbar ist. Die Hauptverkehrsstraßen von regionaler Bedeutung sowie das 300 m Umfeld im Überlagerungsbereich von klassifizierten Straßen und dem bodenartlichen Profiltyp Hochmoor/ Niedermoor sind im Plan 4.2 ersichtlich. Vorranggebiete für die Rohstoffsicherung sowie Flächen für Abgrabungen Laut Darstellungen des rechtsgültigen Landesraumordnungsprogramms 2008 mit Änderung 2012 befinden sich im nördlichen Teil der Gemeinde Wardenburg mehrere Vorranggebiete für die Rohstoffsicherung von Torf (s. Plan 1.2). Bei den Vorranggebieten handelt es sich um Lagerstätten mit besonderer, volkswirtschaftlicher Bedeutung für die Torfgewinnung, die als Ziele der Raumordnung gem. § 1 (4) BauGB entsprechend zu beachten sind. Raumbedeutsame Planungen sind auf die vorrangige Rohstoffsicherung abzustimmen. Im Flächennutzungsplan sind ebenfalls Flächen für Aufschüttungen, Abgrabungen dargestellt, die in ihrem Flächenumfang weit über die Darstellungen des Landesraumordnungsprogramms hinausgehen. Die Gemeinde Wardenburg beabsichtigt aktuell, den Flächennutzungsplan den Zielen der Raumordnung anzupassen und die dargestellten Flächen für Abgrabungen entsprechend zu reduzieren. Innerhalb der Vorranggebiete für die Rohstoffsicherung ist die Errichtung von Biomasseanlagen nicht grundsätzlich auszuschließen. Da Biomassenanlagen im räumlichen Zusammenhang von einer z.B. landwirtschaftlichen Hofstelle zu errichten ist (vgl. Kap. 3.1), ist davon auszugehen, dass die großflächig dargestellten Vorranggebiete, lediglich in Randbereichen, auf einer verhältnismäßig kleinen Fläche, durch eine mögliche Errichtung von Biomasseanlagen beansprucht werden. Die Vorranggebiete werden hierdurch in ihrer entsprechenden Funktion nicht maßgeblich beeinträchtigt. Insgesamt werden alle diese Darstellungen in der vorliegenden Studie nicht als Ausschlusskriterium gewertet, da im Fall der Vorranggebiete lediglich eine Beteiligung, Abstimmung bzw. Unterrichtung der Fachbehörde gefordert wird und die Bodenabbauflächen zum Teil bereits abgebaut sein können oder eventuell gar nicht in Anspruch genommen werden sollen. Bei weiteren Planungen in diesem Bereich sind diese Belange auf jeden Fall zu berücksichtigen bzw. abzustimmen. Dieser Belang ist für die weitere Bewertung der Prüfräume jedoch nicht relevant. 8.1.2 Naturschutzfachliche Belange ohne direkte Ausschlusswirkung (Plan 2.2) Geplante Schutzgebiete (NSG und LSG) Der Flächennutzungsplan verzeichnet östlich von Harbern I ein geplantes Naturschutzgebiet sowie südlich von Wittemoor, im Bereich Wellwiesen, östlich von Ach- Planungsbüro Diekmann & Mosebach – Oldenburger Straße 86 – 26180 Rastede 19.12.2012
Standortstudie zur Steuerung von privilegierten Biomasseanlagen in der Gemeinde Wardenburg 39 ternholt sowie großflächig westlich des Naturschutzgebietes Benthullener Moor geplante Landschaftsschutzgebiete. Diese Darstellungen wurden den Entwicklungszielen des Landschaftsrahmenplanes Landkreis Oldenburg entnommen. Zur langfristigen Sicherung dieser schutzwürdigen Bereiche gegenüber baulichen Eingriffen sind die Flächen von der Nutzung von Biomasseanlagen und sonstigen Baunutzungen freizuhalten. Nahrungsflächen Kranich Im Plan 2.2 sind grob Bereiche abgegrenzt die gem. den Darstellungen des NLWKN (Naturschutz und Landschaftspflege in Niedersachsen Heft 44) als Nahrungsflächen für den Kranich dienen. Der Kranich ist eine gemäß § 7 Abs. 2 Nr. 14 streng geschützte Vogelart. Dieses sind u.a. Vogelarten die in Anhang A der Artenschutzverordnung (EG) Nr. 338/97 geführt werden. Seit dem Jahr 2005 sind im Vehnemoor und seiner Umgebung vermehrt im Frühjahr und Herbst auf ihrem Zug rastende Kraniche festgestellt worden (NLWKN 2009). Die dort vorhandenen landwirtschaftlichen Nutzflächen werden von den Kranichen als Nahrungsflächen genutzt, die sie im täglichen Wechsel mit ihren Schlafplätzen aufsuchen. Als Schlafplätze dienen die wiedervernässten Teile des Naturschutzgebietes Vehnemoor in den Gemeinden Bösel und Edewecht, da hier die vom Kranich benötigten ausreichend nassen, großräumigen Abtorfungsflächen bzw. mit der Wiedervernässung auch Wasserflächen vorhanden sind. Das Vehnemoor gilt demnach als westlichster Rastplatz des Kranichs in Deutschland. Vom Kranich werden vorwiegend die in einem Radius von ca. 20 km um die Schlafplätze gelegenen landwirtschaftlichen Nutzflächen für die Nahrungssuche genutzt (NLWKN 2009). Im Zusammenhang mit den beschriebenen Schlafplätzen des Kranichs im Naturschutzgebiet Vehnemoor besitzen die Flächen der Moorgebiete in der Gemeinde Wardenburg damit eine Bedeutung für rastende Kraniche. Kraniche sind sehr scheue und wachsame Vögel. Jede visuelle und akustische Störung macht sie sofort unruhig. Da die Vögel so empfindlich auf Störreize wie sie z.B. durch einen erhöhten verkehrlichen Betrieb hervorgerufen werden können reagieren, werden die bedeutsamen Kranichnahrungsflächen im Gemeindegebiet als Kriterium für die weitere Beurteilung für die Eignung der Prüfräume herangezogen. Für die Fauna wertvolle Bereiche Die Niedersächsische Fachbehörde für Naturschutz wertet laufend gebietsbezogenen Daten aus dem Tierarten-Erfassungsprogramm aus. Die aus den Erfassungsgebieten vorliegenden Daten (DATENSERVER DES NDS. UMWELTMINISTERIUMS, 2011) werden, soweit sie nicht älter als 10 Jahre sind, tiergruppenweise bewertet. Wird bei diesem standardisierten Verfahren ein bestimmter Schwellenwert erreicht, so werden diese Gebiete als aus landesweiter Sicht für die Fauna wertvolle Bereiche eingestuft. Innerhalb des Gemeindegebietes Wardenburg liegen sechs bedeutsame Flächen für die Fauna. Ein Prüfraum ist davon nicht berührt (s. Plan 2.2). Planungsbüro Diekmann & Mosebach – Oldenburger Straße 86 – 26180 Rastede 19.12.2012
Seite 1 und 2: GEMEINDE WARDENBURG Landkreis Olden
Seite 3 und 4: Standortstudie zur Steuerung von pr
Seite 39: Standortstudie zur Steuerung von pr
Seite 57: ANLAGEN Anlage 1: Pläne Plan 1.1 I

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