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Die Häufigkeit der Störung des Sozialverhaltens in einer Einrichtung ...

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Es besteht <strong>in</strong> diesem Fall eher die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit, daß die <strong>Störung</strong> längerfristig<br />

andauert und daß die Betroffenen im Erwachsenenalter e<strong>in</strong>e antisoziale<br />

Persönlichkeitsstörung aufweisen. Bei dem zweiten Typ mit Beg<strong>in</strong>n <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Adoleszenz, weisen die Betroffenen im Vergleich zur ersten Kategorie weniger<br />

aggressive Verhaltensweisen auf und haben ausgeglichenere Beziehungen zu<br />

Gleichaltrigen. Hier ist <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Jungen im Verhältnis zu Mädchen ger<strong>in</strong>ger als<br />

für den Typus mit Beg<strong>in</strong>n <strong>in</strong> <strong>der</strong> K<strong>in</strong>dheit.<br />

Gleichzeitig soll noch <strong>der</strong> Schweregrad <strong>der</strong> <strong>Störung</strong> bestimmt werden.<br />

„Leicht” bedeutet, daß zusätzlich zu den für die Diagnose erfor<strong>der</strong>lichen Symptomen<br />

wenige o<strong>der</strong> ke<strong>in</strong>e weiteren Probleme <strong>des</strong> <strong>Sozialverhaltens</strong> auftreten, und die<br />

Probleme <strong>des</strong> <strong>Sozialverhaltens</strong> fügen an<strong>der</strong>en nur ger<strong>in</strong>gen Schaden zu.<br />

„Mittelschwer” heißt, daß die Anzahl <strong>der</strong> Probleme <strong>des</strong> <strong>Sozialverhaltens</strong> und die<br />

Auswirkungen auf an<strong>der</strong>e zwischen „leicht” und „schwer” liegen.<br />

„Schwer” me<strong>in</strong>t, daß zusätzlich zu den für die Diagnose erfor<strong>der</strong>lichen Symptomen<br />

viele weitere Probleme <strong>des</strong> <strong>Sozialverhaltens</strong> auftreten o<strong>der</strong> daß die Probleme <strong>des</strong><br />

<strong>Sozialverhaltens</strong> an<strong>der</strong>en beträchtlichen Schaden zufügen.<br />

Auch wenn die beiden Diagnosesysteme unterschiedliche E<strong>in</strong>teilungen vornehmen,<br />

gehen sie doch von gleichen Symptomen aus. Auch <strong>der</strong> Tatsache, daß es nach<br />

Me<strong>in</strong>ung verschiedener Autoren e<strong>in</strong>en Unterschied macht, <strong>in</strong> welchem Alter die<br />

<strong>Störung</strong> beg<strong>in</strong>nt (Rob<strong>in</strong>s, 1966, White, Moffitt, Earls, Rob<strong>in</strong>s und Silva, 1990), tragen<br />

sie Rechnung, wobei im ICD-10 e<strong>in</strong>e eigene Untergruppe <strong>der</strong> <strong>Störung</strong> <strong>des</strong><br />

<strong>Sozialverhaltens</strong> e<strong>in</strong>gerichtet wurde (SSV mit oppositionellem, aufsässigen<br />

Verhalten), von <strong>der</strong> gesagt wird, daß sie charakteristischerweise bei K<strong>in</strong><strong>der</strong>n unter<br />

zehn Jahren auftritt. Es wird die Me<strong>in</strong>ung vertreten, daß dieses Verhalten eher e<strong>in</strong>e<br />

leichtere Form <strong>der</strong> SSV darstellt als e<strong>in</strong>e qualitativ unterschiedliche Form. <strong>Die</strong>se<br />

E<strong>in</strong>teilung schließt nicht aus, daß auch bereits jüngere K<strong>in</strong><strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Symptome<br />

zeigen können.<br />

Im DSM-IV dagegen wird die <strong>Störung</strong> unterteilt <strong>in</strong> die <strong>Störung</strong> mit oppositionellem<br />

Trotzverhalten (313.81) und die <strong>Störung</strong> <strong>des</strong> <strong>Sozialverhaltens</strong> (312.8). Weiterh<strong>in</strong><br />

wird die Diagnose näher spezifiziert, dah<strong>in</strong>gehend <strong>in</strong> welchem Alter die ersten<br />

Symptome aufgetreten s<strong>in</strong>d. Dabei geht das DSM-IV davon aus, daß wenn die<br />

<strong>Störung</strong> bereits vor dem zehnten Lebensjahr beg<strong>in</strong>nt, die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit <strong>des</strong><br />

Auftretens e<strong>in</strong>er antisozialen Persönlichkeitsstörung im Erwachsenenalter erhöht ist.<br />

<strong>Die</strong>ser Befund wurde <strong>in</strong> unterschiedlichen Untersuchungen verschiedener Autoren<br />

bestätigt (Rob<strong>in</strong>s, 1966, White, Moffitt, Earls, Rob<strong>in</strong>s und Silva, 1990).<br />

III. Epidemiologie<br />

<strong>Die</strong> Schätzungen, wie oft diese <strong>Störung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bevölkerung verteilt ist, unterscheiden<br />

sich stark. <strong>Die</strong>s beruht vor allem auf unterschiedlichen Def<strong>in</strong>itionen, aber auch auf<br />

unterschiedlichen Altersgruppen die untersucht wurden. In e<strong>in</strong>em Artikel von Offord,<br />

Al<strong>der</strong> und Boyle (1986) wird über die „Isle of Wight”-Studie berichtet, die sich

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