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Die Häufigkeit der Störung des Sozialverhaltens in einer Einrichtung ...

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Kontrolle abweichenden k<strong>in</strong>dlichen Verhaltens s<strong>in</strong>d und durch unterwürfige<br />

Reaktionen dieses aversive Verhalten ihres K<strong>in</strong><strong>des</strong> verstärken (Kazd<strong>in</strong>, 1987).<br />

Auch Ste<strong>in</strong>hausen (1996) beschreibt, daß K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit höherem Aktivitätsniveau <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

frühen K<strong>in</strong>dheit später eher aggressive <strong>Störung</strong>en entwickeln. Dabei kann die<br />

Überfor<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Eltern im Erziehungsprozeß zu unangemessenen Reaktionen <strong>in</strong><br />

Form von Zurückweisung und ständiger Kritik führen. <strong>Die</strong>se för<strong>der</strong>n wie<strong>der</strong>um das<br />

gestörte Verhalten <strong>des</strong> K<strong>in</strong><strong>des</strong>.<br />

An<strong>der</strong>e Studien beschreiben Befunde, die zeigen, daß sogenannte „vorkl<strong>in</strong>ische”<br />

Symptome wie Aggressivität und Wi<strong>der</strong>spenstigkeit, die von Lehrern o<strong>der</strong><br />

Mitschülern beobachtet werden, späteren antisozialen Verhaltensweisen und<br />

Del<strong>in</strong>quenz oftmals vorausgehen (Kazd<strong>in</strong>, 1987). Vorkl<strong>in</strong>isch bedeutet, daß die<br />

gezeigten Symptome nicht die Schwere und das Ausmaß haben, um zu e<strong>in</strong>er<br />

entsprechenden Diagnose zu kommen.<br />

VI.3. Familiäre Faktoren<br />

VI.3.1. Psychische Auffälligkeiten <strong>der</strong> Eltern<br />

Psychopathologische Ersche<strong>in</strong>ungen bei den Eltern bedeuten generell e<strong>in</strong> Risiko für<br />

das K<strong>in</strong>d, ebenfalls psychische <strong>Störung</strong>en zu entwickeln (Kazd<strong>in</strong>, 1987).<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>, <strong>der</strong>en Eltern e<strong>in</strong>e antisoziale Persönlichkeitsstörung haben o<strong>der</strong> alkoholo<strong>der</strong><br />

drogenabhängig s<strong>in</strong>d, s<strong>in</strong>d stärker gefährdet e<strong>in</strong>e <strong>Störung</strong> <strong>des</strong> <strong>Sozialverhaltens</strong><br />

zu entwickeln (Rob<strong>in</strong>s, 1966, Lahey, Loeber, Frick, Hart, Applegate, Zhang, Green &<br />

Russo, 1995, Stewart & Leone, 1978).<br />

Das Risiko ist am ausgeprägtesten, wenn beide Elternteile e<strong>in</strong>e antisoziale<br />

Persönlichkeitsstörung aufweisen. Rob<strong>in</strong>s (1991) weist darauf h<strong>in</strong>, daß <strong>der</strong> Effekt<br />

größer ist, wenn die Mutter betroffen ist, da diese üblicherweise mehr Zeit mit den<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>n verbr<strong>in</strong>gt. Außerdem ist die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit größer, daß, wenn die<br />

Mutter antisoziales Verhalten zeigt, <strong>der</strong> Vater gleichermaßen dieses Verhalten<br />

aufweist. Denn, wie Rob<strong>in</strong>s (1966) fand, suchen sich Frauen mit e<strong>in</strong>er antisozialen<br />

Verhaltensstörung oft e<strong>in</strong>en Mann mit ebensolchem Verhalten. Da aber die <strong>Störung</strong><br />

viel häufiger bei Männern als bei Frauen auftritt, ist es <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel so, daß <strong>der</strong> Vater<br />

antisoziales Verhalten zeigt. Im S<strong>in</strong>ne <strong>der</strong> sozialen Lerntheorie stellen die<br />

aggressiven Verhaltensweisen <strong>des</strong> K<strong>in</strong><strong>des</strong> e<strong>in</strong>e direkte Reaktion auf die unmittelbare<br />

soziale Umwelt dar. <strong>Die</strong> unangemessenen k<strong>in</strong>dlichen Verhaltensweisen s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e<br />

Folge <strong>des</strong> aggressiven und antisozialen Verhaltens von Eltern und Geschwistern.<br />

Dabei s<strong>in</strong>d die jeweiligen Intensitäten <strong>der</strong> Reaktionen <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Familie oft<br />

mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> korreliert (Ste<strong>in</strong>hausen, 1996).<br />

VI.3.2. Eltern-K<strong>in</strong>d-Interaktionen<br />

Weitere Merkmale <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Familie s<strong>in</strong>d geschiedene Eltern, <strong>in</strong>konsequente<br />

Erziehungsstile und e<strong>in</strong>e k<strong>in</strong><strong>der</strong>reiche Familie. Lösel und Ben<strong>der</strong> (1997) schreiben<br />

dazu, daß verschiedene Faktoren sich hier zu e<strong>in</strong>em Kreislauf <strong>der</strong> gegenseitigen

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