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Die Häufigkeit der Störung des Sozialverhaltens in einer Einrichtung ...

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Verhaltensprobleme. <strong>Die</strong>s muß nicht bedeuten, daß die Frauen schlechter <strong>in</strong> ihrem<br />

Urteilsvermögen s<strong>in</strong>d, son<strong>der</strong>n könnte auch darauf h<strong>in</strong>deuten, daß die Verfügbarkeit<br />

bei Männern mit antisozialem Verhalten größer ist.<br />

Frauen mit antisozialen Problemen <strong>in</strong> <strong>der</strong> K<strong>in</strong>dheit hatten e<strong>in</strong>e hohe<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>losigkeitsrate. 45% <strong>der</strong> Frauen, die geheiratet hatten, blieben k<strong>in</strong><strong>der</strong>los,<br />

während Frauen, die aus an<strong>der</strong>en Gründen <strong>in</strong> die Kl<strong>in</strong>ik gekommen waren, o<strong>der</strong><br />

Frauen <strong>der</strong> Kontrollgruppe ähnlich oft k<strong>in</strong><strong>der</strong>los blieben wie <strong>der</strong> nationale<br />

Durchschnitt. Bei Männern gab es ebenfalls Unterschiede, aber diese waren<br />

ger<strong>in</strong>ger. Wenn allerd<strong>in</strong>gs Frauen und Männer mit antisozialem Verhalten K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

bekamen, hatten sie mehr als an<strong>der</strong>e Patienten o<strong>der</strong> als Angehörige <strong>der</strong><br />

Kontrollgruppe. Von den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n <strong>der</strong> Patienten mit antisozialem Verhalten wurde<br />

häufiger berichtet, daß sie ebenfalls mehr antisoziale Verhaltensweisen zeigten als<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> an<strong>der</strong>er Patienten o<strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>der</strong> Kontrollpersonen.<br />

Von den Männern mit antisozialem Verhalten hatten weniger e<strong>in</strong>e dauerhafte<br />

Beschäftigung als Männer <strong>der</strong> Vergleichsgruppen. Ihre Arbeitslosigkeit war höher<br />

wegen Inhaftierung, Krankheit (zu Hause und im Krankenhaus) und weil sie e<strong>in</strong>fach<br />

ke<strong>in</strong>e Beschäftigung fanden. Bei den Frauen war die Arbeitslosigkeit nicht so klar<br />

ersichtlich, weil nicht immer deutlich war ob e<strong>in</strong>e tatsächliche Arbeitslosigkeit<br />

bestand o<strong>der</strong> sie Hausfrauen waren. Im Vergleich mit den Frauen <strong>der</strong><br />

Kontrollgruppe hatten sie aber häufiger ke<strong>in</strong>e Arbeit. Über alle Gruppen verdienten<br />

die Männer mehr als die Frauen. Innerhalb <strong>der</strong> Gruppen verdienten die Männer mit<br />

antisozialem Verhalten am wenigsten. E<strong>in</strong> Grund dafür war sicherlich <strong>der</strong> häufige<br />

Wechsel <strong>des</strong> Arbeitsplatzes, so daß sie nicht wie an<strong>der</strong>e im Laufe <strong>der</strong> Zeit höhere<br />

Löhne aufgrund längerer Betriebszugehörigkeit erhielten. E<strong>in</strong> an<strong>der</strong>er Grund war die<br />

schlechtere Ausbildung <strong>der</strong> Patienten mit Schwierigkeiten im Sozialverhalten.<br />

Bei den Patienten mit antisozialen Verhaltensweisen bestand öfter e<strong>in</strong>e f<strong>in</strong>anzielle<br />

Abhängigkeit als <strong>in</strong> den Vergleichsgruppen. E<strong>in</strong> Drittel <strong>der</strong> Männer und über die<br />

Hälfte <strong>der</strong> Frauen erhielten Unterstützung von Wohlfahrtsverbänden.<br />

Sowohl Frauen als auch Männer mit antisozialem Verhalten hatten e<strong>in</strong> schlechteres<br />

soziales Netz. Sie hatten oftmals ke<strong>in</strong>en o<strong>der</strong> kaum Kontakt zu an<strong>der</strong>en, we<strong>der</strong> zu<br />

Verwandten noch zu Freunden o<strong>der</strong> Nachbarn. Sie engagierten o<strong>der</strong> beteiligten sich<br />

selten <strong>in</strong> Organisationen, die Kirche e<strong>in</strong>geschlossen.<br />

Männer mit antisozialen Verhaltensweisen dienten auch seltener <strong>in</strong> <strong>der</strong> Armee als<br />

Männer <strong>der</strong> Kontrollgruppe. Sie wurden häufiger von <strong>der</strong> Armee abgelehnt. E<strong>in</strong><br />

Grund für diese Ablehnung war oftmals ihre krim<strong>in</strong>elle Vorgeschichte. Wenn sie aber<br />

doch <strong>in</strong> die Armee e<strong>in</strong>traten, schieden sie häufiger aus Krankheitsgründen o<strong>der</strong><br />

unehrenhaft aus. Sie verbrachten e<strong>in</strong>en hohen Zeitanteil im Krankenhaus, entfernten<br />

sich häufig ohne Erlaubnis o<strong>der</strong> <strong>des</strong>ertierten. <strong>Die</strong>ses Bild spiegelte sich auch <strong>in</strong><br />

ihrem niedrigen <strong>Die</strong>nstgrad wi<strong>der</strong>.<br />

Patienten mit antisozialem Verhalten hatten als Erwachsene häufiger zu<br />

irgende<strong>in</strong>em Zeitpunkt Probleme mit Alkohol. 48% von ihnen waren „schwere

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