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Die Häufigkeit der Störung des Sozialverhaltens in einer Einrichtung ...

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18<br />

IV.6. <strong>Störung</strong> mit oppositionellem Trotzverhalten<br />

Im Gegensatz zur <strong>Störung</strong> <strong>des</strong> <strong>Sozialverhaltens</strong> werden bei <strong>der</strong> <strong>Störung</strong> mit<br />

oppositionellem Trotzverhalten nach DSM-VI (313.81) die grundlegenden Rechte<br />

an<strong>der</strong>er akzeptiert; die Betroffenen zeigen aber e<strong>in</strong>e ablehnende, fe<strong>in</strong>dselige und<br />

trotzige Haltung, vor allem gegenüber vertrauten Personen. Verschiedene<br />

Ergebnisse legen nahe, aufgrund <strong>der</strong> enormen Komorbidität dieser <strong>Störung</strong>en,<br />

oppositionelles Trotzverhalten als Vorläufer e<strong>in</strong>er SSV aufzufassen (Petermann &<br />

Warschburger, 1996). Gestützt wird diese Ansicht durch vergleichbare, wenn auch<br />

beim oppositionellen Trotzverhalten weniger stark belastete, familiäre Muster. <strong>Die</strong><br />

ICD-10 weist diese Kategorie nicht als eigenständige <strong>Störung</strong> auf, son<strong>der</strong>n als<br />

Untergruppe <strong>der</strong> <strong>Störung</strong> <strong>des</strong> <strong>Sozialverhaltens</strong> (F91.3 SSV mit oppositionellem<br />

Trotzverhalten).<br />

IV.7. <strong>Störung</strong> <strong>des</strong> <strong>Sozialverhaltens</strong> und antisoziale<br />

Persönlichkeitsstörung<br />

<strong>Die</strong> antisoziale Persönlichkeitsstörung ist charakterisiert durch e<strong>in</strong> andauern<strong>des</strong><br />

Muster <strong>der</strong> Nichtachtung und Verletzung sozialer Rechte an<strong>der</strong>er Menschen seit<br />

dem 15. Lebensjahr, fehlen<strong>des</strong> Wahrheitsempf<strong>in</strong>den, Impulsivität, Reizbarkeit und<br />

Aggressivität, Verantwortungslosigkeit und fehlende Gewissensbisse. <strong>Die</strong> Diagnose<br />

e<strong>in</strong>er antisozialen Persönlichkeitsstörung wird nicht vor dem 18. Lebensjahr gestellt;<br />

wobei die Diagnose durch das Vorliegen e<strong>in</strong>er <strong>Störung</strong> <strong>des</strong> <strong>Sozialverhaltens</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

K<strong>in</strong>dheit gestützt wird. Das beste Abgrenzungsmerkmal <strong>der</strong> beiden <strong>Störung</strong>en<br />

vone<strong>in</strong>an<strong>der</strong> ist das Alter. <strong>Die</strong> SSV wird <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel nur bis zum 18. Lebensjahr<br />

diagnostiziert, e<strong>in</strong>e Persönlichkeitsstörung erst ab dem 18. Lebensjahr. E<strong>in</strong>e<br />

Untersuchung von Eppright, Kashani, Robison und Reid (1993) befaßt sich trotzdem<br />

mit <strong>der</strong> Komorbidität <strong>der</strong> beiden <strong>Störung</strong>en. <strong>Die</strong> Autoren untersuchten 100<br />

jugendliche Straftäter im Alter zwischen elf und siebzehn Jahren auf e<strong>in</strong>e <strong>Störung</strong><br />

<strong>des</strong> <strong>Sozialverhaltens</strong> und Persönlichkeitsstörungen. 87 Versuchspersonen erfüllten<br />

die Kriterien für e<strong>in</strong>e <strong>Störung</strong> <strong>des</strong> <strong>Sozialverhaltens</strong> und 13 nicht.<br />

Sie fanden ke<strong>in</strong>en Zusammenhang zwischen <strong>der</strong> <strong>Störung</strong> <strong>des</strong> <strong>Sozialverhaltens</strong> und<br />

Geschlecht o<strong>der</strong> Alter. 75 Probanden erfüllten die Kriterien für die Diagnose e<strong>in</strong>er<br />

antisozialen Persönlichkeitsstörung, wobei die Autoren das Alter <strong>der</strong><br />

Versuchspersonen außer acht ließen. Es konnten auch an<strong>der</strong>e<br />

Persönlichkeitsstörungen festgestellt werden, aber die <strong>der</strong> antisozialen<br />

Persönlichkeitsstörung kam mit Abstand am häufigsten vor und war die e<strong>in</strong>zige, bei<br />

<strong>der</strong> sich e<strong>in</strong> signifikanter Zusammenhang mit <strong>der</strong> SSV zeigte. <strong>Die</strong> Autoren weisen<br />

allerd<strong>in</strong>gs darauf h<strong>in</strong>, daß dieses Ergebnis nicht weiter verwun<strong>der</strong>lich ist, da die<br />

Kriterien <strong>der</strong> <strong>Störung</strong> im DSM-III-R sehr ähnlich s<strong>in</strong>d.

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