Ausgabe 07-08/2011 (PDF, 8364 kByte) - Landesärztekammer ...

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Planungsbereich/Arztgruppen KVbb InformIert Anästhesie 32 | Brandenburgisches Ärzteblatt 7 – 8 • 2011 Übersicht der Entscheidungen des Landesausschusses der Ärzte und Krankenkassen des Landes Brandenburg zur Anordnung bzw. Aufhebung von Zulassungsbeschränkungen im Bezirk der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg nach § 103 Abs. 1 bis 3 SGB V i.V.m. § 16b Ärzte-ZV Augen Chirurgie Fachärzte Intern. Frauen HNO Hautkrank. Kinder Nerven Die Übersicht enthält die Entscheidungen des Landesausschusses per 04.05.2011 für die Arztgruppen in den jeweiligen Planungsbereichen bis einschließlich des Beschlusses Nr. 32/11. Die für Zulassungen gesperrten Planungsbereichen/ Arztgruppen sind mit einem „x“ gekennzeichnet. Die Anzahl der möglichen Zulassungen in vormals geschlossenen Planungsbereichen ist in Klammern (...) gesetzt. * Zulassungsmöglichkeit für ärztl. Psychotherapeuten; ** Zulassungsmöglichkeit für Psychotherapeuten, die ausschließl. Kinder und Jugendliche behandeln In Regionen der blau gekennzeichneten Bereiche werden Zulassungen gefördert. Orthopädie Psychoth. Diag.Ra diol. Potsdam/Stadt x (2) x x x x x x x x x/1** x x (2) Brandenb. a.d. Havel/ St.Potsdam-Mittelmark x (2) x x x x x x x x x x (1) Havelland (1) (1) x x x x x x x x x x x Oberhavel x x x x x x x x x x x x x (13) Ostprignitz-Ruppin x (1) x x x x x x x x x x x Prignitz x x x x x x (1) x x x x x (1) Teltow-Fläming x (1) x x x x x x x x x/1** x x Cottbus/Stadt x x x x x x x x (1) x 1*/x x (1) (5) Dahme-Spreewald x x x x x x x x x (1) x x x Elbe-Elster x x x x x x (1) x x x x x x (8) Oberspreew.-Lausitz x x x x x x x x x x 1*/x x x Spree-Neiße x (1) x x x x (1) x x x 2*/x x x Frankfurt/Stadt/Oder- Spree x x x x x x x x x x x x x (7) Barnim x (1) x x x x x x x x x x (1) Märkisch-Oderland x (1) x x x (1) x x x (1) x x (1) (27) Uckermark (1) x x x x x x x x x 1*/x x x Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass gemäß der Bedarfsplanungs-Richtlinie eine Überversorgung dann angezeigt ist, wenn durch einen Vergleich zwischen der für den Planungsbereich maßgeblichen allgemeinen Verhältniszahl für die Arztgruppe und der für den Planungsbereich ermittelten örtlichen Verhältniszahl eine Überschreitung von 10 v. H. festgestellt wird. Insofern ist nicht grundsätzlich davon auszugehen, dass für die in der Übersicht noch nicht gesperrten Planungsbereiche/Arztgruppen eine Öffentliche Ausschreibungen von Vertragsarztsitzen gemäß § 103 Abs. 4 SGB V In Gebieten, für die der Landesausschuss der Ärzte und Krankenkassen eine Zulassungssperre angeordnet hat, schreibt die KV Brandenburg gem. § 103 Abs. 4 SGB V nach Antragstellung folgende Vertragsarztsitze zur Nachbesetzung aus: Bewerbungsfrist bis 10.08.2011 laufende Bewerbungskennziffer: 30/2011 Fachrichtung: Dermatologie Planungsbereich: Cottbus/Stadt gewünschter Übergabetermin: 01.10.2011 Bewerbungsfrist bis 09.09.2011 laufende Bewerbungskennziffer: 31/2011 Fachrichtung: Frauenheilkunde und Geburtshilfe Planungsbereich: Barnim gewünschter Übergabetermin: 01.01.2012 laufende Bewerbungskennziffer: 32/2011 Fachrichtung: Diagnostische Radiologie Planungsbereich: Dahme-Spreewald gewünschter Übergabetermin: 01.01.2012 Nähere Auskünfte erhalten Sie beim Unternehmensbereich Qualitätssicherung/Sicherstellung der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg, Ansprechpartnerin: Ingeborg Prößdorf, Telefon: 0331 2309-323 oder Karin Rettkowski, Telefon: 0331 2309-320. Urologen Hausärzte Unterversorgung angezeigt ist. Wir empfehlen daher dringend jedem niederlassungswilligen Arzt, sich vor der Antragstellung in der KV Brandenburg, Unternehmensbereich Qualitätssicherung/Sicherstellung, über die jeweilige Versorgungssituation zu informieren. Die schriftliche Bewerbung für die ausgeschriebenen Vertragsarztsitze ist zwingend erforderlich. Sie muss die Bewerbungskennziffer, die Anschrift, die Telefonnummer, die Facharztanerkennung sowie Angaben zum möglichen Praxisübernahmezeitpunkt enthalten. Unter dem Stichwort „Ausschreibung“ sind die Unterlagen bei der KV Brandenburg, Friedrich-Engels-Str. 103/104, 14473 Potsdam, einzureichen. Wir machen ausdrücklich darauf aufmerksam, dass in der Warteliste eingetragene Ärzte nicht automatisch als Bewerber für die ausgeschriebenen Vertragsarztpraxen gelten. Weitere Informationen über Angebote für Praxisübernahmen können Sie unserer Homepage unter www.kvbb.de (Stichwort: Praxisbörse) entnehmen oder persönlich unter der Rufnummer 0331/2309-320 oder -323 erfragen.
Zunahme der Masern-Erkrankungen seit 2010 Bis zur 24. Meldewoche 2011 wurden im Land Brandenburg 25 Masern-Erkrankungen erfasst [1]. Die Inzidenz liegt mit 0,84 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner schon jetzt über der des gesamten Berichtsjahres 2010 (0,60). Im Vergleich zu den Vorjahren ist seit 2010 ein deutlicher Anstieg der Masern-Erkrankungen zu verzeichnen. Waren es im Jahr 2009 noch 4 Erkrankungen, darunter 3 ungeimpfte Personen, wurden im Jahr 2010 15 Erkrankungen gemeldet (alle ungeimpft) [Abb.1]. Bundesweit betrachtet liegt Brandenburg im Jahr 2011 nach Baden-Württemberg (Inzidenz 3,97 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner), Berlin (2,73), Bayern (2,15), Hamburg (2,09), Hessen (1,58) und dem Saarland (1,37) an 7. Stelle. Landesweit wurden die höchsten Erkrankungszahlen aus den Gesundheitsämtern (GÄ) der Landkreise (LK) Oberhavel (11), Barnim (6) und der kreisfreien Stadt Potsdam (5) übermittelt. Je eine Masern-Erkrankung übermittelten die Landkreise Teltow-Fläming, Spree-Neiße sowie die kreisfreie Stadt Cottbus. Regionale Situation Im LK Oberhavel erkrankten 8 Personen, die im Zusammenhang mit einem Ausbruch in einer Waldorfschule in Berlin standen. Dabei handelte es sich um 6 ungeimpfte Schulkinder im Alter von 7 bis 13 Jahren, die vom 28.04. bis zum 22.05. erkrankten. In drei Fällen wurden genotypische Untersuchungen am Nationalen Referenzzentrum (NRZ) für Mumps, Masern und Röteln am Robert Koch-Institut (RKI) durchgeführt. Dabei konnte der Genotyp D4 ermittelt werden. Zwei Erkrankungen resultierten aus luGV, abteIlunG GesundheIt infeKtionsschutz Infektionskrankheiten/Impfschutz/Krankenhaushygiene (Mai/Juni 2011 - Auszug) Familienkontakten (je eine Mutter und ein Vater, beide einmalig geimpft). Insgesamt traten in diesem Zusammenhang (Stand: 16.06.) 25 Erkrankungen auf (17 in Berlin, 8 in Brandenburg). Nach Auskunft der Berliner Landesgesundheitsbehörde (LAGESO) ist der Ausbruch inzwischen als beendet anzusehen. Weiterhin berichtete der LK Oberhavel über einen familiären Ausbruch, dessen Ursprung vermutlich ebenfalls in Berlin lag. Dort erkrankten im Mai drei ungeimpfte Kinder einer Familie, die eine katholische Schule besuchten. Laboruntersuchungen fanden nicht statt. Weitere Erkrankungen sind in diesem Zusammenhang nicht aufgetreten. Aus dem LK Barnim wurden Erkrankungen von vier ungeimpften Jugendlichen bekannt, die in einem epidemiologischen Zusammenhang standen. Die Jugendlichen im Alter von 15 bis 17 Jahren erkrankten im Mai/ Juni und mussten stationär behandelt werden. In allen vier Fällen erfolgte die labordiagnostische Bestätigung durch das NRZ am RKI. Eine Infektionsquelle wurde nicht gefunden. Über drei reiseassoziierte Masern-Erkrankungen (Reise nach Ägypten) berichteten die GÄ der LK Barnim (2 Fälle) und Teltow-Fläming (1 Fall). Hier erkrankten im April 2011 zwei ungeimpfte Brüder (20 bzw. 16 Jahre alt) sowie ein 9-jähriges ungeimpftes Mädchen. Bei allen Erkrankten erfolgte eine serologische Bestätigung, bei dem 9-jährigen Mädchen darüber hinaus die Genotypisierung (Genotyp D4). Einen weiteren reiseassoziierten Erkrankungsfall (Guadeloupe) übermittelte das GA der Stadt Potsdam. Ein 9-jähriger ungeimpfter Junge erkrankte am 02.05. Nachfolgend erkrankten die im Mai 2010 geborene und noch ungeimpfte Schwester sowie drei sogenannte „Wartezimmerkontakte“ aus einer Kinderarztpraxis. Auch diese Kinder Abb 1: Gemeldete Masern-Erkrankungen im Land Brandenburg in den Jahren 1993 – 2011 Anzahl der Erkrankungen (absolut) 80 70 60 50 40 30 20 10 0 22 13 11 8 9 9 77 61 12 8 6 5 10 5 4 2 10 7 4 3 Anzahl der Erkrankungen (absolut) davon ungeimpft 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Meldejahr Quelle: LUGV, Abt. G; Datenstand: 22.06.2011 6 5 2 2 8 6 9 8 1 0 5 4 4 3 1515 25 23 (im Alter von 1 Jahr, 8 Monaten bzw. 9 Monaten) waren ungeimpft. Davon musste ein Kind stationär behandelt werden. Die Erkrankung des Indexfalls und des stationär behandelten Kindes wurde serologisch bestätigt. Je eine Einzelerkrankung an Masern übermittelten der LK Spree-Neiße und die Stadt Cottbus. Im LK Spree-Neiße erkrankte im März 2011 ein 8-jähriges ungeimpftes Schulkind und in Cottbus im Mai 2011 ein 7 Monate alter Säugling. Beide Fälle wurden serologisch bestätigt und ambulant behandelt. Eine Infektionsquelle konnte in keinem Fall ermittelt werden. Fazit Trotz umfangreicher Ermittlungen und Einleitung von Maßnahmen bei Erkrankten und Kontaktpersonen (insbesondere häusliche Absonderung, Ausschluss vom Besuch von Gemeinschaftseinrichtungen,Postexpositionsprophylaxe, Impfbuchkontrollen, Aufklärung über die Erkrankung) kann das Auftreten weiterer Masern-Erkrankungen nicht immer verhindert werden. Die unverzügliche Arztmeldung an das Gesundheitsamt hat einen besonderen Stellenwert. Nur in diesen Fällen können schnell wirksame Gegenmaßnahmen eingeleitet werden. Um das WHO-Ziel der Masern-Elimination in Europa bis 2015 zu erreichen, müssen insbesondere bestehende Impflücken geschlossen werden. Dies betrifft vor allem die Gruppe der Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Reisen ins Ausland sind dabei wichtige Anlässe, um auch den MMR-Impfschutz zu vervollständigen. Auf der 2. Nationalen Impfkonferenz, die im Februar 2011 in Stuttgart stattfand, wurden verschiedene Lösungsansätze vorgestellt, darunter auch das Brandenburger Pilotprojekt „Pimp your life“ [2, 3]. Neben einer engeren Zusammenarbeit aller Akteure in der Impfprävention ist es auch erforderlich, Impfskeptiker besser zu überzeugen und Barrieren bei Impfungen für sozial benachteiligte Gruppen zu verringern. Quellen: 1. SurvNET-RKI; , Abteilung Gesundheit im Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz (LUGV), Datenstand: 16.06.2011 2. Thiesemann-Reith H (2011) Jugendliche impft man am besten im Vorschulalter. Kinderärztliche Praxis 82, 3, 192 3. Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz (2011) Neue Wege in der Impfprävention für Jugendliche. Brandenburgisches Ärzteblatt, 3, 32 Brandenburgisches Ärzteblatt 7 – 8 •2011 | 33
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