Ausgabe 07-08/2011 (PDF, 8364 kByte) - Landesärztekammer ...
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Prof. Dr. Hoppe eröffnet<br />
zum letzten Mal den<br />
deutschen Ärztetag.<br />
Foto: Claus Köhler<br />
Für die musikalische<br />
Untermalung sorgten<br />
Ninon Gloger und<br />
Mona Rössler<br />
Foto: Mark Berger<br />
KammerInformatIonen/GesundheItspolItIK<br />
114. deutscher ÄrztetaG In KIel<br />
harmonischer einstieg und emotionaler Abschied<br />
Das Kieler Schloss ist die Mehrzweckhalle<br />
unter den deutschen<br />
Palästen. Doch trotz seines eher<br />
spröden Charmes bot es einen<br />
stimmungsvollen Rahmen für die<br />
Eröffnungsfeier des 114. Deutschen<br />
Ärztetages. Sie wurde von<br />
zwei Personen geprägt: dem neuen<br />
Gesundheitsminister Daniel<br />
Bahr und dem Präsidenten der<br />
Bundesärztekammer Prof. Dr. Jörg-<br />
Dietrich Hoppe, der sich in Kiel<br />
nach 12 Jahren aus dem Amt zurückzog.<br />
Sanft im Ton, beharrlich in der Sache,<br />
so hat Prof. Dr. Hoppe stets die Interessen<br />
der Ärzte vertreten. „Wenn man<br />
etwas wirklich wichtiges zu sagen hat,<br />
dann kommt es nicht so sehr auf die<br />
Lautstärke an“, sagt er selbst. Manche<br />
Politiker haben in der Vergangenheit<br />
versucht, die Ohren vor seinen Argumenten<br />
zu verschließen und sich einer<br />
sachlichen Diskussion verweigert.<br />
Unter Philipp Rösler konnte sich aber<br />
eine neue Kultur des Dialogs im Gesundheitsministerium<br />
etablieren. Sein<br />
Nachfolger Daniel Bahr zeigte sich in<br />
Kiel bemüht, diesen konstruktiven<br />
Kurs beizubehalten. Er betonte in seiner<br />
Rede mehrfach den Wunsch nach<br />
einer fairen Zusammenarbeit zwischen<br />
Politik und Ärzteschaft. Im Kern geht<br />
es dem Minister dabei um eine Frage:<br />
„Wie kann das Gesundheitswesen den<br />
6 | Brandenburgisches Ärzteblatt 7 – 8 •<strong>2011</strong><br />
Menschen dienen?“<br />
Rezepte gegen den<br />
Ärztemangel<br />
Dieses Gesundheitswesen, das sind<br />
in erster Linie die Menschen, die sich<br />
tagtäglich um die Patienten kümmern.<br />
Daher müssen die Verbesserungen<br />
auch dort ansetzen, um den Arztberuf<br />
wieder attraktiver zu machen. Bei allen<br />
Fortschritten der letzten Jahre gibt<br />
es hier noch viel zu tun. „Die Arbeitsbedingungen<br />
haben sich verbessert,<br />
aber nicht so, dass alle jungen Kollegen<br />
eine Perspektive in der kurativen<br />
Medizin sehen. Und immer noch treibt<br />
die Bürokratie selbst hartgesottene<br />
Ärzte frühzeitig aus den Niederlassungen“,<br />
beklagte Prof. Dr. Hoppe.<br />
Der Ärztemangel beschäftigt natürlich<br />
auch den Gesundheitsminister. Allerdings<br />
plädiert er für eine differenzierte<br />
Sichtweise. Die Versorgung in Städten<br />
wie Hamburg oder München sei nicht<br />
bedroht, in ländlichen Regionen dagegen<br />
schon. Als Lösung präsentierte<br />
er den Entwurf eines neuen Versorgungsstrukturgesetzes,<br />
der eine deutliche<br />
Abkehr von Bürokratie und Zentralismus<br />
verspricht. „Mit Zwang und<br />
Planung werden wir dem drohenden<br />
Ärztemangel in der Fläche nicht begegnen<br />
können“, sagte Bahr. Er setzt<br />
stattdessen „auf mehr Flexibilität,<br />
um Freiheit, um vor Ort die richtigen