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Rückblick auf das Jahr 2009 - Landrat-Lucas Gymnasium

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Sprachaustausch <strong>Lucas</strong> live<br />

82<br />

Mein Auslandsjahr in Argentinien<br />

Am Anfang stand die Idee: Quiero pasar un año en Argentina …<br />

Mein Auslandsabenteuer fing bereits im Oktober 2007 an. Mit der<br />

Idee, mich <strong>auf</strong> ein Stipendium für ein Auslandsjahr in Argentinien zu<br />

bewerben, ging ich zu meiner Mutter und erzählte ihr ganz <strong>auf</strong>geregt<br />

davon. „Ja ja, mach du mal“, hat sie mir nichts ahnend zugestimmt. Viele liebe<br />

Menschen haben mir bei der umfangreichen Bewerbung bei der Organisation AIFS geholfen,<br />

von Freunden und Familie bis hin zu Lehrern und dem Pfarrer. Alle haben sie Korrektur gelesen<br />

und teils selbst über mich berichtet.<br />

Die Bewerbung endlich abgeschickt hieß es abwarten, bis dann irgendwann die Einladung zu<br />

einem persönlichen Gespräch im Briefkasten lag. Wirkliche Hoffnungen habe ich mir aber noch<br />

nicht gemacht. Doch dann im Januar 2008 kam ein dicker Umschlag mit einem Glückwunschsbrief<br />

und lauter Formularen. Ich wusste nicht, ob ich lachen oder weinen sollte. Einfach nur völlig<br />

überwältigt rief ich alle an und keiner wollte es mir glauben. Ein <strong>auf</strong>regendes <strong>Jahr</strong> im so weit<br />

entfernten Argentinien sollte nun <strong>auf</strong> mich warten.<br />

Den Vertrag unterschrieben, lag nun ein großer Blätterstapel vor mir, der die Bewerbung um<br />

eine Gastfamilie sein sollte. Meine Freunde mussten große Fotoaktionen über sich ergehen lassen,<br />

deren Resultate schon bald in den Händen einiger Argentinier liegen sollte, darunter in denen<br />

meiner zukünftigen Gastfamilie. Die Vorbereitungsphase war erst der Beginn dieses Abenteuers<br />

und doch schon so <strong>auf</strong>regend.<br />

Ich hatte noch nie zuvor eine solche große Angst vor etwas wie in diesem halben <strong>Jahr</strong>, in dem<br />

ich <strong>auf</strong> Argentinien wartete. Nicht zu wissen, was einen erwartet, wo und wie man leben wird,<br />

kam mir in diesem Moment alles andere als spannend vor, sondern eher als nerven<strong>auf</strong>reibend.<br />

Wird meine Gastfamilie mich und ich sie mögen? Was passiert, wenn wir uns nicht verstehen?<br />

Werde ich Freunde in der Schule finden? Was ist, wenn ich es vor Heimweh kaum aushalte?<br />

Werde ich die Sprache verstehen können? Was werden die Lehrer dort von mir erwarten? Was<br />

wird aus meinen Freunden hier? Werden wir uns immer noch so gut verstehen, nachdem wir ein<br />

<strong>Jahr</strong> getrennt waren? Werde ich es überhaupt ein <strong>Jahr</strong> außerhalb von Deutschland aushalten?<br />

Die Fragen in meinem Kopf überschlugen sich nur so förmlich. Auf einem Vorbereitungsseminar<br />

von der Organisation wurden viele dieser Fragen beantwortet, ich wurde etwas beruhigt, aber<br />

einige Zweifel blieben trotzdem.<br />

Mit dem Flieger in die Fremde<br />

So gut vorbereitet wie möglich sollte ich dann endlich in der Maschine von Frankfurt über<br />

Madrid und Santiago de Chile nach Córdoba in Argentinien am 18. Juli starten. Meine ganze<br />

Familie und meine beste Freundin begleiteten mich zum Flughafen, wo ich auch schon meine<br />

anderen drei Mitstreiter, die wir uns bereits vorab beim Vorbereitungsseminar kennen gelernt<br />

hatten, wiedertreffen durfte. Aber nun hieß es erst einmal Abschied nehmen für sehr lange Zeit<br />

von Familie und Freunden, Menschen, die man sehr lieb hat. Nach langem Weinen saßen wir<br />

endlich im Flugzeug, doch so richtig fühlten wir uns nicht danach, ein <strong>Jahr</strong> von zu Hause weg zu<br />

sein, eher als würden wir in den Urlaub fliegen.<br />

Nach dem sehr langen Flug wurden wir in Córdoba von zwei Mitarbeiterinnen der argentinischen<br />

Partnerorganisation von AIFS abgeholt und in ein Militärgelände am Stadtrand von Córdoba<br />

gebracht, wo viele weitere Austauschschüler von anderen Organisationen aus Deutschland,<br />

Schweden, USA und anderen Ländern bereits warteten. Die erste Woche sollten wir dann<br />

mit Workshops, Tango- und Folkloretanzkursen und vielen Spielen <strong>auf</strong> den bevorstehenden Kul-

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