IZ P olicy P apers - instytut zachodni w poznaniu - Poznań
IZ P olicy P apers - instytut zachodni w poznaniu - Poznań
IZ P olicy P apers - instytut zachodni w poznaniu - Poznań
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Die deutschen Bevölkerungsumsiedlungen und -aussiedlungen in den besetzten polnischen ...<br />
Żywiec) und der Stadt Saybusch, an deren Stelle die Familien von 600-800<br />
deutschen Bergleuten aus Galizien angesiedelt wurden. 12<br />
Im Regierungsbezirk Zichenau betrafen die Deportationen in das Generalgouvernement<br />
Polen und Juden aus Stadt und Kreis Mława. Im ersten, vom 10.<br />
bis zum 20. November 1940 andauernden Zeitraum wurden 10.700 Menschen<br />
ausgesiedelt. Unter den zwischen dm 5. und 17. Dezember Ausgesiedelten<br />
befanden sich 6.687 Polen und 3.259 Juden. Insgesamt wurden aus diesem<br />
Gebiet 20.646 Personen in das GG ausgesiedelt. 13<br />
Zu den grundlegenden Kriterien, die bei der Auswahl von Polen zur Aussiedlung<br />
berücksichtigt wurden, gehörten: die politische Vergangenheit, die<br />
Zugehörigkeit zur Schicht der polnischen Intelligenz, die Fähigkeit, als Anführer<br />
oder Mitglieder der Widerstandsbewegung zu agieren, der persönliche<br />
Besitz und der Wohnort; auch die Abneigung örtlicher Deutscher zu einzelnen<br />
Polen zählte dazu. Des weiteren waren jene Personen zu deportieren, die nach<br />
1918 in die eingegliederten Gebiete gezogen waren (sog. Kongresspolen) sowie<br />
solche, die als asozial und kriminell bezeichnet wurden. Empfohlen wurde<br />
auch die Aussiedlung einer angemessenen Zahl von Handwerkern, Kaufleuten<br />
sowie Personen mit anderen Qualifikationen, um ihren Besitz den sich<br />
ansiedelnden Deutschen übertragen zu können. Angeordnet wurde auch die<br />
Berücksichtigung der wirtschaftlichen Bedürfnisse des Reichs, weshalb eine<br />
entsprechende Zahl von polnischen Handwerkern und Beamten verbleiben<br />
sollte, jedoch unter der Bedingung, dass sie politisch nicht „vorbelastet“ waren.<br />
Die Ausgesiedelten durften nur Handgepäck mitnehmen. Es durfte im<br />
ersten Zeitraum 12 kg pro erwachsene Person nicht übersteigen, ab Frühjahr<br />
1940 25-30 kg. Für Kinder betrug diese Grenze die Hälfte des Gewichts. Nicht<br />
mitgenommen werden durften Schmuck (mit Ausnahme von Eheringen),<br />
Kunstwerke, Devisen sowie andere Wertgegenstände.<br />
Auf der Grundlage eines Runderlasses Himmlers vom 10. November 1939<br />
wurde der zurückgelassene Besitz der Ausgesiedelten zugunsten des Reichs<br />
beschlagnahmt; für die Entfernung anderer als der genau beschriebenen Gegenstände<br />
aus den Wohnungen drohten strenge Strafen. Im ersten Zeitraum<br />
ließ man den Polen 200 Złoty und Juden 100 Złoty pro Person. Später wurde<br />
diese Summe für Polen auf 50 RM und für Juden auf 25 RM beschränkt. Die<br />
während der Aussiedlung in den Wohnungen und in den Umsiedlerlagern<br />
sowie vor dem Abtransport durchgeführten Durchsuchungen hatten vor<br />
allem das Ziel, von Polen verstecktes Geld und Wertgegenstände zu finden<br />
und wegzunehmen. 14<br />
12 A. K o n i e c z n y, Wysiedlenia ludności polskiej powiatu żywieckiego w 1940 r. (Saybusch-<br />
Aktion), in: Studia Śląskie. Seria nowa, Bd. XX. Opole 1971, S. 246; Sz. D a t n e r, J. G u m<br />
k o w s k i, J. L e s z c z y ń s k i, Wysiedlanie ludności polskiej z ziem polskich wcielonych do<br />
Rzeszy, in: Biuletyn Głównej Komisji Badania Zbrodni Hitlerowskich w Polsce (im folgenden:<br />
BGK), Bd. 12. Warszawa 1960, Dok. Nr. 43, S. 98; Dok. Nr. 80, S136; Dok. Nr. 83, S. 133;<br />
S. S t e i n b a c h e r, „Musterstadt”Auschwitz, Germanisierungspolitik und Judenmord in<br />
Ostoberschlesien, München 2000, S. 136.<br />
13 W. J a s t r z ę b s k i, Hitlerowskie wysiedlenia..., S.70-74, 81; Cz. M a d a j c z y k, Polityka III<br />
Rzeszy..., Bd. I, S.336.<br />
14 BGK, Bd. XII, S. 24 - 28.<br />
<strong>IZ</strong> P<strong>olicy</strong> P<strong>apers</strong> • nr 1(II) • www.iz.poznan.pl 17