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Universität zu Köln Vorlesungsverzeichnis (generiert, vorläufig) Sommersemester 2009 Möglichkeiten einer partizipativen und demokratischen Nutzung. „Film gehört in die Schule“ lautet daher die Forderung von Bildungspolitikern und Kulturschaffenden. Im Vordergrund steht hierbei die Vermittlung eines „Grundvokabulars der Filmästhetik“, die Auseinandersetzung der SchülerInnen mit der „visuellen Alltagssprache“ sowie der Filmeinsatz zur Vermittlung anderer Lerninhalte (Fachtagung Filmbildung in NRW 2007). Doch welches Rüstzeug benötigen angehende LehrerInnen um diese Anforderungen in der schulischen Praxis umzusetzen? Welche methodischen Möglichkeiten stehen ihnen zur Verfügung? Welche Bildungsprozesse kann eine handlungsorientierte Auseinandersetzung mit diesem Medium ermöglichen? Arbeitsweise: Da man am meisten über Filme lernt, indem man Filme macht, werden in diesem Seminar mit Hilfe von Webcams und verschiedenem Bildmaterial (Fotos, Zeitschriften, Zeichnungen etc.) kurze Trickfilme (Stop-Motion Animationen/Legetrick) erstellt. Die TeilnehmerInnen erwerben dabei die nötigen Kenntnisse, um später ein eigenes Projekt mit SchülerInnen realisieren zu können. Zielgruppe: Das Seminar richtet sich insbesondere an angehende LehrerInnen im Primar- und Förderbereich. Da im Rahmen des Seminars absolute Basics verhandelt werden, sind bereits filmerfahrene Teilnehmer zwar herzlich willkommen, hiermit aber vorgewarnt. Voraussetzungen: Es sind keinerlei Kenntnisse erforderlich, jedoch die Bereitschaft, sich in erforderlichem Umfang auch mit technischen Fragen (insbesondere Software) auseinander zu setzen. !!! Wichtig !!! Wir verfügen über keine ausreichende Infrastruktur und sind daher auf die privaten Laptops der Studierenden angewiesen (Windows XP mit USB-Anschluss und mindestens 5 Gigabyte Festplattenspeicher). Bitte unbedingt eine aktuelle Email-Adresse angeben! Kontakt: danielkramp@netcologne.de 7924 Kooperation von Jugendarbeit und Schule 2 SWS; Seminar; Max. Teilnehmer: 60 Mi. 15.4.2009 16 - 19.15, 213 HF Department, 107 Mi. 20.5.2009 16 - 19.15, 213 HF Department, 107 Mi. 3.6.2009 16 - 19.15, 213 HF Department, 107 Mi. 17.6.2009 16 - 19.15, 213 HF Department, 107 Mi. 1.7.2009 16 - 19.15, 213 HF Department, 107 Mi. 8.7.2009 16 - 19.15, 213 HF Department, 107 Mi. 22.7.2009 16 - 20, 213 HF Department, 107 H . B e c k e r Mit der aktuellen Bildungsdebatte richtet sich die öffentliche und fachliche Aufmerksamkeit verstärkt auf den bereich nicht-formalen und informellen Lernens und den Bildungsauftrag der außerschulischen Jugendarbeit und Jugendbildung. Mit dem Ruf "Bildung ist mehr als Schule!", mit dem Bundesjugendkuratorium, der Sachverständigenkommission für den Elften Kinder- und Jugendbericht und der Arbeitsgemeinschaft für Jugendhilfe (AGJ), dieim Jahr 2002 ihre "Leipziger Thesen zur aktuellen bildungspolitischen Debatte" betitelten, war der Anspruch der Jugendhilfe und insbesondere der Jugendarbeit auf ein eigenes Bildungsverständnis erneuert worden. Vor allem in der Zusammenarbeit mit der Schule, insbesondere in der engen Kooperation im Rahmen der neuen Ganztagsschulen, werden Theorie wie Praxis aktuell auf die Probe gestellt. Im Seminar sollen die unterschiedlichen Bildungsbegriffe zum Ausgangspunkt genommen werden, um einen Einblick in das Praxisfeld Kinder- und Jugendarbeit und einen Einstieg in bildungstheoretische Parameter außerschulischer Jugendbildung zu erhalten. In einem weiteren Schritt sollen Kooperation von Schule und Jugendarbeit untersucht und künftige Perspektiven einer Bildungsreform vertieft werden. Entsprechend sieht der Seminarplan theoretische Überlegungen, konzeptionelle Übungen sowie Praktikergespräche - ggf. mit Exkursion - vor. Einführende Literatur: Sozialgesetzbuch (SGB), Achtes Buch (VIII): Kinder- und Jugendhilfe (Kinder- und Jugendhilfegesetz/ KJHG). Download: www.bmfsfj.de Bundesjugendkuratorium: Zukunftsfähigkeit sichern. Für ein neues Verhältnis von Bildung und Jugendhilfe. Januar 2002. Download: www.bmfsfj.de 7928 Emanzipierte Schule und Kapitalismus 2 SWS; Seminar; Max. Teilnehmer: 50 Mo. 19.30 - 21, 216 HF Hauptgebäude A, B, 316, ab 20.4.2009 A . C l a s e n A . K l e i n Emanzipierte Schule und Kapitalismus - Ein Lektüreseminar zur klassischen Schulkritik - Das humanistische Ziel der Pädagogik, sich dem Menschen und seiner individuellen Entwicklung verpflichtet zu sehen, wird in dem Moment paradox, wenn es bei Zielvorgaben wie „Anpassung an die Seite 14
Universität zu Köln Vorlesungsverzeichnis (generiert, vorläufig) Sommersemester 2009 gesellschaftliche Umwelt" oder dem der „Übernahme von Normen der jeweiligen Kultur" landet. Oder wie Adorno in seiner Theorie zur Halbbildung bemerkt: Frevelt die Idee der Bildung, die einen Zustand der Menschheit ohne Status und Übervorteilung postuliert, in dem Moment an sich selbst, wenn sie sich davon etwas abmarkten lässt und sich in die Praxis der als gesellschaftlich nützliche Arbeit honorierten partikularen Zwecke verstrickt.Diesen und weiteren Widersprüchen, die das deutsche Schulsystem aufzuweisen hat, werden wir uns im Seminar zuwenden. Denn spätestens seit Veröffentlichung der PISA-Ergebnisse ist allgemein bekannt, dass Kinder mit Migrationshintergrund oder aus sozial benachteiligtem Milieu durch die Institution Schule in ihren jeweiligen sozialen Klassen bestätigt und also verhaftet bleiben. Hier könnte die Frage nach der Bedeutung bzw. dem Zweck dieser Institution anknüpfen - ist die Schule eher als eine Selektionsmaschine für den jeweiligen Marktbedarf zu betrachten, also als ein Instrument zum Herrschaftserhalt, oder kann sie doch ein Mittel zur Emanzipation sein? Einleitend werden wir uns dieser Thematik mit der gemeinsamen Lektüre eines Vortrages, den Adorno 1959 auf dem Soziologentag über die "Theorie der Halbbildung" gehalten hat, annähern. Um die Widersprüche einer emanzipierten Schule im Kapitalismus zu verstehen, lohnt sich der Rückgriff auf die Schulkritik der 1960er und 1970er Jahre, so dass wir uns verschiedenen Textauszügen wie beispielsweise denen von Bourdieu/Passeron "Die Illusion der Chancengleichheit", Illich "Die Entschulung der Gesellschaft", Willis „Spaß am Widerstand" oder Zinnecker "Der heimliche Lehrplan" zuwenden sollten. Mit Blick auf aktuelle Debatten über die Reformen des gegliederten Schulsystems wird uns die klassische Schulkritik sicherlich zu kontroversen, spannenden Diskussionen inspirieren und vielleicht sogar zur Entwicklung weiterer Ideen, die Institution Schule neu zu (über)denken, anregen. Anke Clasen: aclasen@uni-koeln.de Adorno, Theodor W. (2006): Theorie der Halbbildung, 1. Aufl. Frankfurt am Main. Bourdieu, Pierre/Passeron, Jean Claude (1971): Die Illusion der Chancengleichheit, Stuttgart. Bowles, Samuel/Gintis, Herbert (1978): Pädagogik und die Widersprüche der Ökonomie. Das Beispiel USA, 1.Aufl., Frankfurt am Main. Illich, Ivan (1973): Entschulung der Gesellschaft, Reinbek bei Hamburg. Huisken, Freerk (1972): Zur Kritik bürgerlicher Didaktik und Bildungsökonomie, München. Meinhof, Ulrike Marie (1971): Bambule. Fürsorge – Sorge für wen?, Berlin. Nyssen, Friedhelm (Hrsg.) (1971): Schulkritik als Kapitalismuskritik, Göttingen. Willis, Paul (1979): Spaß am Widerstand. Gegenkultur in der Arbeiterschule, Frankfurt am Main. Zinnecker, Jürgen (Hrsg.) (1975): Der heimliche Lehrplan, Weinheim und Basel B A S I S M O D U L 4 : M E T H O D I S C H E G R U N D L A G E N D E R S O Z I A L W I S S E N S C H A F T E N 7201 Einführung in die kritische Diskursforschung 2 SWS; Seminar; Max. Teilnehmer: 55 Di. 12 - 13.30, 216 HF Hauptgebäude A, B, 119 M . B e h r e n s Die sozialwissenschaftliche Diskursforschung untersucht, wie gesellschaftliche Phänomene sozial hergestellt werden. Hierzu analysiert sie Textproduktionen jeglicher Form, um das jeweils gültige Wissen einer Zeit zu einem Thema oder Themenbereich sowie gültige gesellschaftliche Ordnungen herauszuarbeiten und anhand dessen die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit aufzuzeigen und zu kritisieren. Innerhalb der Diskursforschung existieren unterschiedliche Ansätze. Das Seminar will vor allem in die kritische Diskursanalyse einführen, die im deutschsprachigen Raum in Anlehnung an Michel Foucaults Diskurstheorie vor allem von Jäger/Jäger und Link entwickelt wurde. Neben der theoretischen Erarbeitung der Methode soll diese in Kleingruppen praktisch erprobt werden. Ziel ist es, mit der Methode vertraut zu sein und ihre Erkenntnispotentiale und -grenzen einschätzen zu können. Bublitz, Hannelore (2006): "Differenz und Integration. Zur diskursanalytischen Rekonstruktion der Regelstrukturen sozialer Wirklichkeit", in: Keller, Reiner; Hirseland, Andreas; Schneider, Werner; Viehöver, Willy (Hrsg.): Handbuch Sozialwissenschaftliche Diskursanalyse. Band 1: Theorien und Methoden. 2., akt. Aufl. Wiesbaden (VS), S. 227-262. Jäger, Siegfried (2004): Kritische Diskursanalyse. Eine Einführung. Münster (Unrast). Jäger, Siegfried (2006): "Diskurs und Wissen. Theoretische und methodische Aspekte einer Kritischen Diskurs- und Dispositivanalyse", in: Keller, Reiner; Hirseland, Andreas; Schneider, Werner; Viehöver, Willy Seite 15
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