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Drei Abhandlungen zur Geschichte der alten Philosophie und ihres ...

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Apollonius von Tyana <strong>und</strong> Christus. 221<br />

Warmen <strong>und</strong> K<strong>alten</strong>, des Feuchten <strong>und</strong> Trocknen, doch so,<br />

dass sie noch unvermischt <strong>und</strong> neigungslos (indifferent) waren.<br />

Hom. XIX. 12. Dann aber setzte er sie aus sich heraus,<br />

vermischte sie, <strong>und</strong> brachte so die unzähligen auf unzählige<br />

Weise gemischten Dinge hervor, da es Gr<strong>und</strong>gesetz des Uni-<br />

versums ist, dass aus <strong>der</strong> Verbindung vom Entgegengesetzten<br />

(Iz Tvg avTiövtvyiag) die Lust des Lebens entstehe. Daher<br />

findet sich auf je<strong>der</strong> Stufe des All ein Doppeltes, das sich wie<br />

Rechtes <strong>und</strong> Linkes gegenübersteht, als Paar o<strong>der</strong> ovl^vyia.<br />

Auf den ersten Stufen nun ging das bessere Glied des Paares<br />

dem Schlechtem <strong>der</strong> Entstehung nach voran, wie zuerst <strong>der</strong><br />

Himmel geschaffen wurde, dann die Erde, <strong>der</strong> Tag, dann die<br />

Nacht, das Licht, dann das Feuer, die Sonne, dann <strong>der</strong><br />

Mond*), Adam, dann Eva. Aber vom Menschen an wurde die<br />

Ordnung <strong>der</strong> Paare umgekehrt, <strong>und</strong> das Schlechte zum Ersten<br />

gemacht, das Gute zum Zweiten, wie zuerst Kain geboren<br />

wurde, hierauf erst Abel (IL 15). Die grösste Syzygie aber,<br />

welche alle übrigen in sich begreift, ist die des Fürsten dieser<br />

Welt o<strong>der</strong> des Teufels auf <strong>der</strong> einen, <strong>und</strong> des Herrschers <strong>der</strong><br />

zukünftigen Welt, o<strong>der</strong> Christi, des Sohnes Gottes (III. 19. 20),<br />

auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>n Seite, des guten <strong>und</strong> bösen Princips. Dem<br />

bösen Wesen wurde von Gott die gegenwärtige Welt nebst<br />

<strong>der</strong> Vollstreckung des Gesetzes o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Bestrafung des Bösen<br />

übertragen, aber gegenüber dieser linken Kraft o<strong>der</strong> Hand<br />

Gottes steht die rechte, <strong>der</strong> gute Herrscher <strong>der</strong> künftigen<br />

Welt, o<strong>der</strong> Christus (XV. 7). So stehen sich diese <strong>und</strong> jene<br />

Welt mit ihren Herrschern gegenüber. Diese Welt ist weib-<br />

icher Natur, <strong>und</strong> gebiert die Seelen, jene ist männlicher Art,<br />

*) ni. 27 wird das weisse Lichtprincip dem Manne, <strong>und</strong> das rothe<br />

Feuer dem Weibe zugeschrieben, <strong>und</strong> II. 23 <strong>der</strong>selbe Gegensatz als Sonne<br />

<strong>und</strong> Mond auf die Apostel Jesu, die wie die Sonnenmonate zwölf an <strong>der</strong><br />

Zahl waren, <strong>und</strong> die Schüler des Täufers Johannes, des Herolds <strong>der</strong> weib-<br />

lichen Prophetie, <strong>der</strong>, nach <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> Monatstage, dreissig Vorsteher<br />

wählte (unter diesen auch die Helena, die als Weib, rj^iav avÖQÖg oiaa<br />

yvvtj, das Unvollkommene, das was dem Mondsumlauf <strong>zur</strong> <strong>Drei</strong>ssigzahl <strong>der</strong><br />

Tage fehlt, bezeichnen sollte), übergetragen.

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