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Drei Abhandlungen zur Geschichte der alten Philosophie und ihres ...

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Apollonius von Tyana <strong>und</strong> Christus. 19<br />

<strong>der</strong> Achäer besuchte <strong>und</strong> eine Unterredung mit dem ihm er-<br />

schienenen Achilles hatte, <strong>und</strong> über Lesbos, wo er den da-<br />

selbst begrabenen Palamedes als den göttlichen Mann ehrte,<br />

von welchem alle Weisheit stamm e, <strong>und</strong> sich in das Heiligthum<br />

des Orpheus begab, nach Hellas <strong>und</strong> landete hier im Piräus.<br />

Athen, Korinth, Olympia , Lacedämon waren vorzugsweise die<br />

Orte, wo er nach seiner gewohnten Weise wirkte. Von Hellas<br />

aus begab er sich über Kreta, welches Eiland er als das Ge-<br />

burtsland des Zeus nicht zu übergehen durch eine Traum-<br />

erscheinung erinnert wurde, nach Italien <strong>und</strong> Rom, wo sich<br />

ihm ein neuer wichtiger Kreis <strong>der</strong> Thätigkeit eröffnete. Die<br />

<strong>Philosophie</strong> war damals in einer sehr ungünstigen Lage. Nero<br />

gestattete das Philosophiren nicht, son<strong>der</strong>n hielt die Philo-<br />

sophen für ein vorwitziges Geschlecht, das unter seiner Be-<br />

schäftigung <strong>und</strong> unter <strong>der</strong> Hülle des philosophischen Mantels nur<br />

Wahrsagerei verstecke (IV. 35). Vergebens warnte den Apol-<br />

lonius <strong>der</strong> weichliche Philosoph PhilolauS; nach Rom zu gehen,<br />

wo die <strong>Philosophie</strong> in so üblem Rufe stehe. Auf die Jüng-<br />

linge aber, die ihn begleiteten, machte die Furcht des Philo-<br />

laus Eindruck, <strong>und</strong> es trat für sie eine Prüfung ein, die nach<br />

des Apollonius lebhaftem Wunsche darüber entscheiden sollte,<br />

welche von ihnen wirkhche Philosophen seien, <strong>und</strong> welche An-<br />

<strong>der</strong>es mehr treiben, als die <strong>Philosophie</strong>. Von vier <strong>und</strong> dreissig<br />

Jüngern. blieben ihm nur acht übrig, die ihn nach Rom<br />

begleiteten, die übrigen entliefen dem Nero <strong>und</strong> <strong>der</strong> Philo-<br />

sophie <strong>und</strong> gingen davon (IV. 36). Mit diesen, die er nun<br />

desswegen, weil sie die Furcht überw<strong>und</strong>en hatten, als ächte<br />

Philosophen begrüsste, gelangte er nach Rom. In dem Con-<br />

sul Telesinus, <strong>der</strong> ihn sogleich nach seiner Ankunft zu sich<br />

rief, fand er einen grossen <strong>und</strong> eifrigen Verehrer <strong>der</strong> Gottheit,<br />

<strong>der</strong> seine Reden bewun<strong>der</strong>te, <strong>und</strong> sieh beson<strong>der</strong>s dadurch ge-<br />

fällig bewies, dass er ihm die Erlaubniss ertheilte, alle Tem-<br />

pel zu besuchen. Ungestört hielt er einige Zeit seine Vorträge<br />

in den Tempeln umher, indem er alles öffentlich verhandelte,<br />

<strong>und</strong> zu allen ohne Ausnahme sprach, sich aber nicht an den<br />

Thüren <strong>der</strong> Vornehmen einfand, <strong>und</strong> das Licht <strong>und</strong> die<br />

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