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Drei Abhandlungen zur Geschichte der alten Philosophie und ihres ...

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Apollonius von Tyana <strong>und</strong> Christus.<br />

das man ihm schuld gebe, sei, dass er zu Nerva auf das Land<br />

gegangen, ihm bei einem nächtlichen Opfer gegen den Kaiser<br />

einen arkadischen Knaben zerstückelt, <strong>und</strong> ihn durch dieses<br />

Opfer zu Hoffnungen aufgereizt habe (VII. 20). Auf Befehl<br />

Aelians wurde er in ein freies Gefängniss gebracht, wo er <strong>und</strong><br />

Damis mit vielen an<strong>der</strong>n Gefangenen, die aus verschiedenen<br />

Ursachen gefangen geh<strong>alten</strong> wurden, zusammen waren. Als<br />

sich <strong>der</strong> Kaiser Müsse verschafft hatte, ihn vor sich kommen<br />

zu lassen, wurde er in den kaiserlichen Palast geführt, Damis<br />

aber durfte ihm nicht nachfolgen. Die Hauptfrage, die <strong>der</strong><br />

Kaiser an ihn richtete, betraf den Nerva <strong>und</strong> die Theilnehmer<br />

an seiner Schuld. Er hoffte nun ausserordentliche Geheimnisse<br />

zu erfahren, <strong>und</strong> glaubte, dass alles sich zum Ver<strong>der</strong>ben dieser<br />

Männer vereinigen werde. Da aber Apollonius erklärte, dass<br />

er sie als gemässigte, milde, dem Kaiser ergebene Männer<br />

kenne , die auf Neuerungen we<strong>der</strong> selbst denken, noch einem<br />

an<strong>der</strong>n, <strong>der</strong> darauf dächte, Hülfe leisten würden, gerieth <strong>der</strong><br />

Kaiser so sehr in Zorn, dass er ihn misshandelte, ihm Bart<br />

<strong>und</strong> Haupthaar abscheeren, <strong>und</strong> ihn unter den ärgsten Misse-<br />

thätern fesseln liess. Apollonius aber liess sich auch dadurch<br />

nicht bewegen, zum Verräther aii Männern zu werden, die<br />

ohne Gr<strong>und</strong> des Rechts Gefahr liefen. Ebenso erfolglos waren<br />

die Versuche, die <strong>der</strong> Kaiser durch Späher, die er in das<br />

Gefängniss sandte, machen liess, in <strong>der</strong> Meinung, Apollonius<br />

werde aus Ueberdruss seiner Ketten Unwahres gegen die an-<br />

geklagten Männer vorbringen. Nach einiger Zeit liess ihn<br />

<strong>der</strong> Kaiser auf Aelians Rath aus seinen Fesseln befreien, <strong>und</strong><br />

in das freie Gefängniss <strong>zur</strong>ückbringen, in welchem er zuerst<br />

war. Dabei wurde ihm angekündigt, dass am fünften Tage<br />

seine Vertheidigung , zu welcher die frühere Verhandlung vor<br />

Domitian nur das Vorspiel war (VH. 35), stattfinden werde.<br />

Als <strong>der</strong> Tag erschien, an welchem diese wichtige Verhandlung,<br />

mit <strong>der</strong>en Beschreibung Philostratus das letzte Buch eröffnet,<br />

vor sich gehen sollte, war <strong>der</strong> Gerichtssaal festlich ausge-<br />

schmückt <strong>und</strong> alle Leute von Auszeichnung nahmen daran Theil.<br />

Denn dem Kaiser war daran gelegen, ihn vor recht vielen

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