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Drei Abhandlungen zur Geschichte der alten Philosophie und ihres ...

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28<br />

ApoUonius von Tyana <strong>und</strong> Christus.<br />

Wünscht, <strong>und</strong> galt den Einsichtigen für einen grossen Gewinn<br />

(VIII. 24). Um diese Zeit geschah es , dass die Götter den<br />

Domitian von seiner Höhe herabstiessen. Bald darauf schrieb<br />

Nerva dem ApoUonius, er sei jetzt im Besitze <strong>der</strong> Herrschaft,<br />

nach dem Rathe <strong>der</strong> Götter <strong>und</strong> dem seinigen, er werde sie<br />

aber leichter behaupten, wenn er ihm seinen Rath zu ertheilen<br />

käme. Nachdem ApoUonius noch an Nerva einen Brief ge-<br />

schrieben hatte, welcher ihn über Regierungssachen berieth,<br />

schickte er sich an, das Leben zu verlassen. Um aber, wie er<br />

schon während seines ganzen Lebens oft gesagt haben soll:<br />

„suche verborgen zu leben, <strong>und</strong>, kannst du es nicht, verborgen<br />

abzuleben", nicht vor Zeugen aus dem Leben zu scheiden, ent-<br />

sandte er den Damis mit dem Briefe an Nerva nach Rom.<br />

Damis gesteht, er habe selbst bei <strong>der</strong> Abreise ein gewisses<br />

Vorgefühl gehabt, doch ohne zu wissen, was bevorstand, Apol-<br />

lonius sibGjc habe das recht gut gewusst; doch habe er nichts<br />

gesagt, was man sagt, wenn man sich nicht wie<strong>der</strong>sehen wird<br />

(so fest sei er überzeugt gewesen, dass er immer sein werde)<br />

son<strong>der</strong>n habe ihm nur die Ermahnung gegeben: „0 Damis,<br />

auch wenn du für dich philosophirst , habe mich vor Augen"<br />

(VIII. 28). Da nun, was Damis über ApoUonius geschrieben<br />

hatte, mit dieser Erzählung endigte, so konnte Philostratus<br />

nur noch die verschiedenen über die Art seines Lebens-Endes<br />

gehenden Sagen mittheiien.<br />

Es lassen sich, wenn wir noch einen Blick auf das Ganze<br />

werfen, zwei Hauptperioden in dem Leben des ApoUonius unter-<br />

scheiden. Die erste Periode ist die Periode <strong>der</strong> Jugendbildung<br />

<strong>und</strong> Vorbereitung, die auch die Reise nach Indien in sich be-<br />

greift. Obgleich auch schon hier überall die Grösse <strong>und</strong> Gött-<br />

lichkeit des Mannes hervorstrahlt, so verhält er sich doch noch<br />

vorzugsweise empfangend <strong>und</strong> fremde Weisheit in sich auf-<br />

nehmend, <strong>und</strong> erst die zweite Periode ist es, in welcher mm <strong>der</strong><br />

vollendete, praktisch-thätige, die Fülle <strong>der</strong> erworbenen Weis-<br />

heit mittheilende, <strong>und</strong> mit <strong>der</strong>selben in das Leben <strong>der</strong> Menschen<br />

eingreifende Weise in seinem vollen Licht hervortritt*). Aber<br />

*) Wenn Eusebius in <strong>der</strong> Schrift gegen|Hierokles Kap. 26 in <strong>der</strong> Reihe<br />

;

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