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6 Fahrerlaubnisbestand 2002
(Ausgangsbestand) und Fortschreibung
In den folgenden Kapiteln werden für jede Fahrerlaubnisklasse
die Ergebnisse der Bestandsrechnung
dargestellt und es wird auf wichtige generelle
Regelungen und/oder Unterschiede zwischen alten
und neuen Fahrerlaubnissen hingewiesen. Die Darstellungen
ist eine ergebnisorientierte Zusammenfassung
des ausführlichen Textes des Forschungsberichtes.
Dieser und ein differenzierter Tabellenanhang
liegen bei der BASt vor.
6.1 Fahrerlaubnisse für Pkw
(Klasse B/BE)
Die Bestandsstatistik der Klasse B/BE beginnt mit
dem Altersjahr 17, da Pkw-Fahrerlaubnisse bereits
in diesem Alter (im Rahmen des Modellversuchs
„Führerschein mit 17“ oder „Begleitetes Fahren“,
vgl. Kapitel 2) erworben werden können und dieses
Datum des Erwerbs in die endgültige Fahrerlaubnis
eingetragen wird. Noch sind die Fallzahlen hier jedoch
gering.
Die Fahrerlaubnisklasse B/BE steht für sich, d. h.,
sie ist in keiner anderen Klasse eingeschlossen.
Sie ist Voraussetzung für den Erwerb von Lkw- und
Bus-Fahrerlaubnissen.
Bei der Bestandsschätzung der Fahrerlaubnisklasse
B/BE ist zu berücksichtigen, dass mit den vor
1999 erworbenen Fahrerlaubnissen (Klasse 3,
auch mit Alt-Fahrerlaubnis oder AltFE bezeichnet)
besondere Rechte verbunden sind, die in der
neuen Klasse B/BE nicht mehr enthalten sind.
So dürfen InhaberInnen von Alt-Fahrerlaubnissen,
d. h. der Fahrerlaubnisklasse 3, folgende Fahrzeuge
führen:
• lebenslang C1/C1E Fahrzeuge,
• A1-Fahrzeuge, sofern die Fahrerlaubnis vor
dem 01.04.1980 erworben wurde, und
66 Durch die jahresbezogene Grenzziehung (anstelle von
01.04.1980) wird die Zahl derer, die ein A1-Fahrzeug fahren
dürfen, etwas überschätzt.
67 Dabei wird vernachlässigt, dass seit 1999 auch in diesem Alterssegment
Personen mit Fahrerlaubnissen gestorben
sowie zu- und fortgezogen sind.
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• bis zum 50. Lebensjahr Fahrzeuge der Klasse
CE 79 (C1E > 12.000 kg und max. drei Achsen).
Danach muss ein Verlängerungsantrag gestellt
werden; bei vorzeitigem Umtausch der Fahrerlaubnis
in das EU-Dokument muss die Gewährung
der Klasse CE 79 extra beantragt werden.
In der Fahrerlaubnisstatistik können nur die infolge
von Anträgen oder Verlängerungen registrierten
CE-79-Fahrerlaubnisse berücksichtigt werden; sie
sind Teil der Klasse C/CE. Um die übrigen Sonderregelungen
in den Bestandswerten der Fahrerlaubnisklassen
A/A1 und C1/C1E berücksichtigen zu
können, wurden entsprechende Differenzierungen
bei der Bestandsrechung für die Klasse B/BE vorgenommen,
d. h., es wurde jeweils nach Alt- und
Neufahrerlaubnissen und dem Jahr des Erwerbs
(vor 1980 bzw. ab 1980) unterschieden. 66
Der B/BE-Ausgangsbestand 2002 (Bild 21) setzt
sich zusammen aus den Werten des ZFER für die
17- bis 21-Jährigen, d. h. aus den Alterskohorten,
die vom Register vollständig erfasst werden, 67 und
einer Schätzung der Ausstattung mit B/BE-Fahrerlaubnissen
für die nachfolgenden Altersjahre auf
Basis der Ergebnisse des SOEP.
88 % der Männer, aber nur 71 % der Frauen im Alter
zwischen 18 und 84 Jahren besaßen im Jahr 2002
eine B/BE-Fahrerlaubnis. Dieser Unterschied geht
insbesondere auf die geringeren Besitzquoten der
älteren und alten Frauen zurück. Je jünger die
Frauen, umso weniger weicht deren Ausstattung mit
Pkw-Fahrerlaubnissen von der der Männer ab; bei
den 18- bis 22-Jährigen ist sie nahezu gleich hoch.
In Tabelle 23 sind die Eckwerte und Ergebnisse der
Fortschreibung des B/BE-Ausgangsbestands dargestellt.
Bild 21: Fahrerlaubnisbesitz der Klasse B/BE im Jahr 2002
(Ausgangsbestand) nach Geschlecht und Alter