IMAG - Bericht der Arbeitsgruppe Prozessbegleitung 2007 - BMWA
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<strong>Bericht</strong> <strong>der</strong> <strong>IMAG</strong> <strong>Prozessbegleitung</strong><br />
• Die gesetzlich vorgeschriebene Information <strong>der</strong> Betroffenen über das Angebot<br />
<strong>der</strong> <strong>Prozessbegleitung</strong> hat sich vergrößert, aber nicht unbedingt verbessert. Zum<br />
Teil wird eine Informationsflut verzeichnet (Fol<strong>der</strong> <strong>Prozessbegleitung</strong> für Kin<strong>der</strong><br />
und Jugendliche, Info-Fol<strong>der</strong> <strong>Prozessbegleitung</strong> des Justizministeriums,<br />
Opferhilfe-Fol<strong>der</strong>, Neustart-Kampagnen), die den Zugang zur <strong>Prozessbegleitung</strong><br />
erschwert. Ein Informationsfol<strong>der</strong> von BMI und BMJ über Einrichtungen, die<br />
<strong>Prozessbegleitung</strong> anbieten, hat Verwirrung gestiftet, da die Trägervereine und<br />
nicht die Opferschutzeinrichtungen angeführt werden. In manchen Regionen<br />
werden die Betroffenen mittels Infoblättern einseitig auf einzelne Einrichtungen<br />
hingewiesen.<br />
Die Informationen werden auch “wie zum ersten Mal“ gegeben, selbst wenn die<br />
Betroffenen sie offensichtlich haben, z.B. eine psychosoziale Prozessbegleiterin<br />
ist bereits bei <strong>der</strong> Anzeigeerstattung dabei.<br />
Problemaufriss aktueller Themen im Kin<strong>der</strong>bereich – Lösungsvorschläge:<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
<strong>Prozessbegleitung</strong> soll möglichst vor <strong>der</strong> Anzeige begonnen werden. Um eine<br />
höhere Quote an <strong>Prozessbegleitung</strong>en zu erreichen, die bereits vor <strong>der</strong> Anzeige<br />
begonnen werden, bedarf es vermehrter Öffentlichkeitsarbeit. Seit Jänner gibt es<br />
dazu eine <strong>Arbeitsgruppe</strong>, die (bundesweite) Strategien erarbeiten. Die Kontakte mit<br />
den lokalen Medien müssen dann in jedem Bundesland extra aufgenommen werden.<br />
Es gibt Kritik am Fol<strong>der</strong> vom BMJ und BMI: lose Blätter, fehlende und falsche<br />
Adressen, schlechtes Layout, Verwirrung weil z.T. Trägervereine und nicht Anbieter<br />
angeführt sind, aber auch Verwirrung ob <strong>der</strong> Vielzahl <strong>der</strong> Fol<strong>der</strong>.<br />
Hilfreich und sinnvoll wären eine Trennung nach Bundeslän<strong>der</strong>n und ein Fol<strong>der</strong>, <strong>der</strong><br />
ansprechend die drei Opfergruppen inhaltlich unterscheiden kann.<br />
Die Frage <strong>der</strong> Öffentlichkeitsarbeit muss neu geklärt werden. Notwendig erscheint<br />
jedenfalls Öffentlichkeitsarbeit auf verschiedenen Ebenen, die auch verschieden zu<br />
gestalten ist: Auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> Verantwortungsträger, auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong><br />
Kooperationspartner bzw. involvierten Berufsgruppen (auf diesen beiden Ebenen gilt<br />
es auch „Überzeugungsarbeit“ zu leisten) bzw. auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> Betroffenen<br />
(vorwiegend durch optimale Information).<br />
Kooperation<br />
Mit <strong>der</strong> Differenzierung <strong>der</strong> drei Opfergruppen verän<strong>der</strong>t sich die bisherige<br />
Kooperation und Öffentlichkeitsarbeit. Diese offenen Punkte müssen neu geklärt<br />
werden. Sinnvoll wäre vermutlich Kooperationsforen entsprechend <strong>der</strong> zu<br />
betreuenden Opfergruppe zu gestalten.<br />
Derzeit gibt es noch Verwirrung bei Gericht und <strong>der</strong> Staatsanwaltschaft, wer wen<br />
informieren muss. Die Auswirkungen des Erlasses des Bundesministeriums für<br />
Justiz vom 5.2.<strong>2007</strong> zu BMJ-L578.023/0001-II 3/<strong>2007</strong>, wonach am Aktendeckel ein<br />
Vermerk auf die bestehende <strong>Prozessbegleitung</strong> angebracht werden soll, auf die<br />
Verständigungspraxis <strong>der</strong> Gerichte werden abzuwarten sein.<br />
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