Meer & Küste
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Projekte<br />
Um die faszinierendeUnterwasserwelt<br />
der Ostsee in<br />
der Fehmarnbelt-<br />
Region für Einheimische<br />
und Gäste<br />
besser sichtbar zu<br />
machen, geht der<br />
BUND Schleswig-<br />
Holstein gemeinsam<br />
mit deutschen und dänischen Partnern aus<br />
Umweltbildung, Naturschutz, Mediengestaltung und<br />
Tourismus bis Sommer 2015 im EU-Projekt „UNDINE“<br />
(UNderwater DIscovery and Nature Experience) der<br />
Ostsee auf den Grund. Ein Schwerpunkt liegt auf der<br />
Gestaltung von Kurzfilmen, die die Schönheit der<br />
Unterwasserwelt präsentieren und die kostenlos in<br />
touristischen Einrichtungen der Projektregion sowie<br />
im Umweltbildungsbereich gezeigt werden sollen.<br />
Außerdem werden Tauchplätze kartiert und beschrieben,<br />
die Umweltbildungsangebote zum Thema Ostsee<br />
erweitert sowie Unterwasser-Bestimmungshilfen und<br />
andere Informationsmaterialien entworfen, die u. a.<br />
während organisierter Schnorchelführungen genutzt<br />
werden können. Diese Aktivitäten sollen das touristische<br />
Potential der Region bereichern, Besucher aber<br />
auch für die Schutzbedürftigkeit der Ostsee sensibilisieren.<br />
<strong>Meer</strong> & <strong>Küste</strong><br />
Revolutionäre Fassadengestaltung für Wohnhäuser – Algen als Energielieferanten<br />
UNDINE taucht ab:<br />
Marine Umweltbildung für<br />
den Schutz der Ostsee<br />
Stefanie Sudhaus und Anke Hofmeister<br />
BUND-Landesverband Schleswig-Holstein<br />
www.undine-baltic.eu<br />
Auf der Internationalen Bauausstellung in Hamburg werden seit März 2013 17 innovative Baukonzepte<br />
vorgestellt. Eines davon ist das beeindruckende Smart Material House, genannt „BIq“.<br />
Dieses Wohnhaus besitzt an der südlichen Fassade große Glaselemente, sogenannte Bioreaktoren,<br />
in denen winzige Algen zirkulieren. Mithilfe eines ausgeklügelten Technik- und Energiesystems,<br />
welches unter anderem eine Biogasanlage enthält, liefern die Algen die benötigte<br />
Wärme und Energie für das gesamte Haus. Sie sorgen zudem für Schallschutz und können den<br />
Lichteinfall in Räumen regulieren. Diese zukunftsträchtige Art der Energiegewinnung könnte in<br />
der Zukunft auch an bereits bestehenden Fassaden angebracht werden und somit nicht nur<br />
das äußere Erscheinungsbild z.B. großer Fabrikanlagen verschönern, sondern auch den Energieverbrauch<br />
aus fossilen Rohstoffen senken.<br />
www.biq-wilhelmsburg.de<br />
Wissenschaft zum Anfassen auf dem Darß<br />
Die Landesforschungsanstalt Mecklenburg-Vorpommern öffnet 2013<br />
erstmals ihre Pforten und gewährt in der Versuchsanlage Born/ Darß<br />
Einblick in die interessante Forschungswelt zur Aquakultur. In der Anlage<br />
wird nach den bestmöglichen Aufzuchtbedingungen für Forellen,<br />
Störe und Zander geforscht. Dabei geht es u.a. darum, wie man Fische<br />
gesund hält, wie sie sich bestmöglich vermehren, welche Lebensbedingungen<br />
welche Art braucht und inwiefern eine artgerechte Haltung<br />
möglich ist. Dies alles geschieht in einer geschlossenen Aquakulturkreislaufanlage,<br />
die von Mai bis Oktober an jedem 2. Mittwoch des<br />
Monats begutachtet werden kann. Ziel der Forschung ist es, den steigenden<br />
Fischkonsum stärker mit regional erzeugtem Fisch zu decken,<br />
um so einen Beitrag zur Verbesserung der Umwelt zu leisten. Anmeldung<br />
zur Führung unter www.lu.mv-regierung.de/anmeldung.<br />
Aquakultur im Ostseeraum<br />
Im Gegensatz zur weltweiten Entwicklung hat die Aquakulturproduktion<br />
in den EU-Staaten des Ostseeraums in den letzten Jahren nach groben<br />
Schätzungen bei etwa 100.000 t stagniert. Dennoch besteht weitgehend<br />
Konsens, dass Aquakultur ein großes Potential für die menschliche<br />
Ernährung insbesondere vor dem Hintergrund stagnierender Wildfänge<br />
besitzt. Das EU-Projekt AqUABEST ist das erste ostseeweite<br />
Konsortium von Regierungen, Produzenten, Forschern und Stakeholdern,<br />
das es sich zur Aufgabe gemacht hat, eine gemeinsame Strategie<br />
für die nachhaltige Produktion von Aquakulturprodukten in der Region<br />
zu entwickeln. Zu diesem Zweck werden innovative Technologien, die<br />
zum Beispiel den Nährstoffausstoß von Anlagen reduzieren sollen,<br />
entwickelt und getestet sowie neue Gebiete für potentielle Anlagen<br />
identifiziert. Neue Lizenzsysteme sollen Anreize zur Nutzung von ökoeffizienten<br />
Technologien und Verfahren geben. Damit wollen die Projektpartner<br />
zeigen, dass Aquakultur im Ostseeraum das Potenzial hat,<br />
eine nachhaltige und verantwortungsbewusste Art der Nahrungsmittelproduktion<br />
zu werden.<br />
Michael Ebeling<br />
Thünen Institut für Seefischerei<br />
www.aquabestproject.eu