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Meer & Küste

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NABU-Projekt „Fishing for Litter“ -<br />

<strong>Meer</strong>e ohne Plastik<br />

Mehr als 6,4 Mio. t Abfälle<br />

gelangen jedes<br />

Jahr in die Ozeane. Besonders<br />

Plastikmüll<br />

stellt eine große Gefahr<br />

für <strong>Meer</strong>estiere dar, da<br />

dieser eine Haltbarkeit<br />

von bis zu 450 Jahren<br />

hat. Bis zu 18.000 Plastikteile<br />

schwimmen auf jedem quadratkilometer Wasseroberfläche.<br />

Eine tödliche Gefahr für <strong>Meer</strong>estiere, die den<br />

Abfall mit Nahrung verwechseln. Das unverdauliche Material<br />

verstopft den Verdauungsapparat der Tiere. Sie verhungern<br />

mit vollem Magen oder sterben an inneren Verletzungen.<br />

Auch Fischer finden große Mengen Müll in ihren<br />

Netzen, der oft aufgrund fehlender Infrastruktur nicht<br />

fachgerecht entsorgt wird. Gemeinsam mit ihnen und regionalen<br />

Entsorgern hilft der NABU mit seinem Projekt<br />

„Fishing for Litter“, Strukturen zur Müllentsorgung aufzubauen.<br />

In „Big Bags“ können Fischer Müll an Bord lagern<br />

und an Land kostenlos und fachgerecht entsorgen lassen.<br />

Der gesammelte Abfall wird katalogisiert und die gewonnenen<br />

Daten nationalen und internationalen Monitoring-<br />

Programmen zur Verfügung gestellt.<br />

Nikola Vagt<br />

NABU Wasservogelreservat Wallnau<br />

www.nabu.de/themen/meere/plastik/fishingforlitter/<br />

Die guten Adressen<br />

im Norden für heimischen Fisch<br />

Das neue Portal www.<br />

fischeinkaufsführer.de<br />

weist Fischliebhabern in<br />

Norddeutschland den<br />

Weg zu Fischern und<br />

Fischzüchtern, Fischfachhändlern<br />

und Fischgastronomen.<br />

Gemeinsam ist<br />

allen Adressen ein ehrliches Angebot an regionalem Fisch –<br />

egal ob aus Ostsee oder Nordsee, Bodden oder Haff, Seen<br />

oder Teichen. Dabei erzählt das Portal Geschichten von Fischern,<br />

Händlern und Köchen, stellt die kulinarischen Seiten<br />

der heimischen Fischarten vor, informiert über nachhaltige<br />

Fischerei und Fangmethoden und gibt Tipps für Einkauf und<br />

Küche. Das Portal hilft, Fisch mit gutem Gewissen zu genießen.<br />

Denn der regionale Fisch stammt meist aus handwerklicher<br />

Fischerei. Und wer die Vielfalt des heimischen Fischangebotes<br />

genießt, muss nicht auf die stark überfischten Arten zurückgreifen,<br />

die weltweit auf den Speisekarten stehen. Kurze<br />

Transportwege garantieren zudem eine einmalige Frische mit<br />

geringem Transportaufwand und einer guten Ökobilanz.<br />

Nicole Knapstein<br />

www.fischeinkaufsfuehrer.de<br />

Projekte<br />

Exotensuche im Wattenmeer:<br />

Fischer und Wissenschaftler<br />

forschen gemeinsam<br />

Im Projekt GAP2 sind Fischereiakteure<br />

in wissenschaftlicheForschung<br />

eingebunden.<br />

Insgesamt werden 13<br />

Fallstudien in 11 europäischen<br />

Ländern zum<br />

Thema nachhaltige Fischerei bearbeitet. In<br />

der deutschen Fallstudie, für die das Alfred-<br />

Wegener-Institut in Bremerhaven verantwortlich<br />

ist, soll gemeinsam mit Krabbenfischern<br />

eine Methode entwickelt werden, die es den<br />

Fischern ermöglicht, bestimmte Fischarten im<br />

Beifang qualitativ und gegebenenfalls auch<br />

quantitativ zu erfassen und damit die Datenlage<br />

zu verbessern. Da die Fischer viel Zeit<br />

auf See verbringen und über ein großes lokales,<br />

ökologisches Wissen verfügen, gehören<br />

sie zu den Ersten, die Veränderungen oder<br />

Besonderheiten registrieren. Neben den für<br />

die Flora-Fauna-Habitat Richtlinie relevanten<br />

Wanderfischarten (z.B. Störe, Neunaugen,<br />

Maifische), werden seltene Arten (z.B. Haie,<br />

Rochen), sowie eingewanderte, wärmeliebende<br />

Arten, wie z.B. Streifenbarben und Wolfsbarsche,<br />

von den Fischern erfasst. Die aufgenommenen<br />

Fischarten werden an Bord<br />

protokolliert, fotografisch dokumentiert und<br />

ggf. für weiterführende Studien eingefroren.<br />

Falls sich die Methode als praktikabel erweist,<br />

könnte sie einen wichtigen Beitrag zum Monitoring<br />

im Rahmen der <strong>Meer</strong>esstrategie-Rahmenrichtlinie<br />

leisten und zur Entwicklung einer<br />

nachhaltigen Fischereistrategie beitragen.<br />

Kai Wätjen<br />

Alfred-Wegener-Institut<br />

Helmholtz-Zentrum für Polar- und <strong>Meer</strong>esforschung<br />

http://gap2.eu/<br />

<strong>Meer</strong> & <strong>Küste</strong> 41

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