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DIPLOMARBEIT - Institut für Germanistik - Universität Wien

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1.3 Methode<br />

Zu Beginn der vorliegenden Arbeit soll eine Differenzierung, Kategorisierung und gültige<br />

Definition der Gattungsbegriffe von Roman und Drama erfolgen, aus der sich der Terminus<br />

der Romandramatisierung erschließen soll. Die gattungstheoretische Abhandlung fokussiert<br />

sich, ausgehend von den Begriffen Roman und Drama, auf den Begriff der<br />

Romandramatisierung.<br />

In Anbetracht der Frage nach der Autorenschaft einer Romandramatisierung wird im zweiten<br />

Teil die Theater- und Textarbeit des Regisseurs Frank Castorfs untersucht. Neben dem<br />

Versuch einer Kategorisierung seiner Theaterarbeit in einem theaterhistorischen und<br />

künstlerischen Kontext, soll auch ein Einblick in die Inszenierungsarbeit geschaffen werden.<br />

Diese ist in diesem Zusammenhang deshalb von Bedeutung, da der adaptierte Text bei Castorf<br />

erst durch die Probenarbeiten seine dramatische Form annimmt. Nach diesem Exkurs zum<br />

Autor der Romandramatisierung erfolgt eine konkrete Betrachtung des Grundlagentextes<br />

Berlin Alexanderplatz. Die Geschichte vom Franz Biberkopf (1929) von Alfred Döblin mit<br />

besonderer Berücksichtigung der angewendeten ästhetischen Verfahrensweisen, welche in<br />

Hinblick auf den Verarbeitungsprozess Castorfs von Interesse ist. Auf diesen Grundlagen<br />

aufbauend geht der letzte Teil der vorliegenden Arbeit der konkreten Analyse des<br />

Theatertextes Berlin Alexanderplatz nach Alfred Döblin, wie er im Dezember 2008 an der<br />

Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz in gekürzter Fassung wieder aufgeführt wurde, nach.<br />

Als Methode wird eine vergleichende Textanalyse herangezogen, welche nach den<br />

„klassischen“ Dramenanalysekriterien Pfisters arbeitet und auch relevante postdramatische<br />

Stilelemente nach Lehmann hinzuzieht. Berücksichtigt wird in der Analyse auch die<br />

Problematik, dass eine interdisziplinäre Betrachtung zwischen Theater- und<br />

Literaturwissenschaft bei dieser Themenstellung nahezu unumgänglich ist, da die sinnlich-<br />

ästhetische Dimension bei vorliegender Textsorte nicht zu vernachlässigen ist. Den<br />

Forderungen, wie sie aus beiden Wissenschaften lesbar sind, einen Theatertext im Blickfeld<br />

beider Disziplinen zu sehen, würde den Umfang dieser Arbeit jedoch sprengen. Mit der<br />

Begründung, dass das Theater Frank Castorfs nur gesehen und nicht gelesen werden kann 18<br />

und somit ausschließlich textlich nur schwerlich zu erfassen ist, schließt der praktische Teil<br />

ausschnittsweise die sinnliche Dimension der Aufführung mit ein.<br />

18 diese Aussage bezieht sich auf Castorfs Theatertexte, welche ausschließlich im Theater aufgeführt werden und<br />

zu keiner Veröffentlichung gedacht sind.<br />

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