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Wiener Gesundheits- und Sozialsurvey Vienna Health and Social ...

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II. SOZIALE RESSOURCEN/BELASTUNGEN Indikatoren<br />

denheit steigt bei Frauen <strong>und</strong> Männer mit zunehmenden<br />

Alter. Weiters steigt sie – bei Vernachlässigung geringfügiger<br />

Abweichungen − mit höherer Bildung, höherem<br />

Einkommen <strong>und</strong> besserer beruflicher Stellung.<br />

Zur Eruierung der Anzahl vorh<strong>and</strong>ener Haushaltsgeräte<br />

wurde der Indikator Haushaltsgeräte gebildet. Er<br />

summiert bis zu sechs mögliche Geräte wie z. B. Geschirrspüler,<br />

PC, etc. auf (F59). Diese Anzahl ist bei<br />

den oberen beiden Altersklassen am geringsten. Sie<br />

steigt mit höherer Bildung, besserem Einkommen <strong>und</strong><br />

höherer beruflicher Position bei Frauen <strong>und</strong> Männern<br />

unter Berücksichtigung zweier Ausnahmen an. Die<br />

höchste Einkommensklasse der Männer gibt einen geringfügig<br />

niedrigeren Wert an als die direkt darunterliegende<br />

Einkommensgruppe. Ebenso geben Frauen in<br />

Führungsposition eine merklich geringere Anzahl als<br />

die beiden darunterliegenden Berufsgruppen an.<br />

Das soziale Netz wurde durch fünf Items (F61 bis F64)<br />

erhoben. Jedes dieser Items wurde in soziales Netz<br />

hoch bzw. niedrig klassifiziert (dichotomisiert). Für<br />

hoch wurde ein Punktwert von eins vergeben. Die jeweiligen<br />

Punkte wurden aufsummiert, inhaltlich werden<br />

dabei die Häufigkeit des Zusammentreffens mit<br />

Verw<strong>and</strong>ten <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>Innen, Vereinsarbeit, Unterstützung<br />

im Krankheitsfall u. a. beurteilt. Hierbei lässt<br />

sich feststellen, dass die jüngste Gruppe bei beiden Geschlechtern<br />

die höchsten Ausprägungen aufweist <strong>und</strong><br />

die älteste die geringsten. Auffällig ist der eklatant<br />

niedrige Wert bei den alten Frauen. Die Ausprägung<br />

sozialer Netzwerke nimmt mit Zugehörigkeit zu einer<br />

höheren Sozialschicht eher zu, wenn auch zu berücksichtigen<br />

ist, dass nicht in allen Verteilungen lineare<br />

soziale Gradienten vorliegen. Lineare Gradienten sind<br />

vor allem bei Frauen evident.<br />

Das politische Engagement wurde aus sieben Items<br />

(F67) gebildet <strong>und</strong> schließt Aspekte wie Mitarbeit in einer<br />

politischen Partei, Bürgerinitiativen, Demonstrationen<br />

u. a. politische Aktivitäten ein. Die durchgeführten<br />

Aktivitäten wurden addiert. Das politische Engagement<br />

ist eher bei den mittleren Altersschichten hoch<br />

<strong>und</strong> bei der ältesten <strong>und</strong> jüngsten niedriger. Es nimmt<br />

mit höherem Bildungsstatus auffallend stark linear zu.<br />

Auch bezüglich zunehmenden Einkommens <strong>und</strong> höherer<br />

beruflicher Position tritt eine Tendenz zum stärkerem<br />

politischen Engagement hervor. Männer zeigen<br />

sich insgesamt engagierter als Frauen.<br />

100<br />

Zur Erhebung der politischen Bildung wurden fünf<br />

Items (F65) vorgegeben, die verschiedene Medien (Tageszeitungen,<br />

R<strong>und</strong>funksendungen, Internet u. a.) im<br />

Zusammenhang mit politischer Information zum Inhalt<br />

hatten. Die Prob<strong>and</strong>en gaben an, wie viele St<strong>und</strong>en<br />

sie sich wöchentlich mit dem jeweiligen Medium<br />

beschäftigten. Die angegebenen St<strong>und</strong>en wurden<br />

summiert. Die durchschnittliche Anzahl nimmt mit<br />

dem Alter zu. Eine kleine Abweichung stellen die<br />

über 74-jährigen Frauen dar, ihr Wert sinkt leicht unter<br />

den der darunterliegenden Altersgruppe ab. Pauschal<br />

gesprochen – wenn man marginale Abweichungen<br />

ignoriert – nimmt die politische Bildung mit steigender<br />

sozialer Schicht zu.<br />

AusländerInnenfeindlichkeit wurde durch sechs<br />

Items (F66) erfasst, die feststellen sollten, inwieweit<br />

Personen verschiedener Nationalitäten (z. B. Russen,<br />

Deutsche, Roma, Juden u. a.) als NachbarInnen eher<br />

angenehm/egal/eher unangenehm erlebt werden. Alle<br />

Angaben mit eher unangenehm wurden als Summenscore<br />

berechnet. Die AusländerInnenfeindlichkeit<br />

nimmt bei den Frauen kontinuierlich mit dem Lebensalter<br />

zu. Bei den Männern erreichen auffälligerweise<br />

die jüngste Altersgruppe <strong>und</strong> die 60- bis 74-Jährigen<br />

die höchsten Werte, gefolgt von den ältesten, den 45bis<br />

49-Jährigen <strong>und</strong> den 25- bis 44-Jährigen mit der<br />

niedrigsten Ausprägung. Fremdenfeindlichkeit nimmt<br />

mit höherer Schulbildung ab. Bei der Einkommensverteilung<br />

weisen die bestbezahlten Männer mit Abst<strong>and</strong><br />

den geringsten Wert auf, während bei den Frauen die<br />

niedrigste <strong>und</strong> höchste Einkommensklasse die höchste<br />

AusländerInnenfeindlichkeit angeben. Bei der beruflichen<br />

Position zeigt sich, dass Personen mit hoher Qualifikation<br />

oder Führungsposition mit Abst<strong>and</strong> niedrigere<br />

Werte erreichen.<br />

Die Prob<strong>and</strong>en wurden weiters nach dem Auftreten<br />

von 14 verschiedenen Lebensereignissen (F120) in den<br />

letzten beiden Jahren befragt, wie z. B. schwere Krankheiten,<br />

seelische Krisen, Trennungen, soziale Probleme<br />

u. a. Daraus wurde einerseits die Lebensereignisse-<br />

Anzahl errechnet. Andererseits wurde die Belastung<br />

eines gegebenen Ereignisses anh<strong>and</strong> einer vierstufigen<br />

Ratingskala mit den Ausprägungen sehr/ziemlich/wenig/gar<br />

nicht bewertet. Daraus wurde die LE-Belastung<br />

(= Life Event-Belastung) generiert. In der<br />

männlichen Stichprobe sind die Altersgruppen von<br />

25–44 Jahren <strong>und</strong> von 45–49 Jahren am stärksten von<br />

Life Events betroffen <strong>und</strong> auch belastet. Bei den Frauen<br />

WIENER GESUNDHEITS- UND SOZIALSURVEY

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