Wiener Gesundheits- und Sozialsurvey Vienna Health and Social ...
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V. GESUNDHEITLICHE LAGE Indikatoren zum ges<strong>und</strong>heitlichen Befinden<br />
5.3 Indikatoren zum ges<strong>und</strong>heitlichen Befinden<br />
Die Darstellung der Indikatoren gliedert sich nach den<br />
üblichen vier Stratifizierungsvariablen: (1) Alter, (2)<br />
Bildung, (3) Einkommen <strong>und</strong> (4) berufliche Position,<br />
wobei innerhalb jeder Stratifizierung zusätzlich nach<br />
Männern <strong>und</strong> Frauen getrennt analysiert wurde. Die<br />
inhaltliche Interpretation aller Ergebnisse erfolgt<br />
gleich zu Beginn dieses Kapitels. Auf den folgenden<br />
Seiten finden sich dann die Tabellen <strong>und</strong> Liniendiagramme<br />
nach Alter, Bildung, Einkommen <strong>und</strong> beruflicher<br />
Position geordnet, in welchen die numerischen<br />
Ergebnisse angeführt sind. Die Abkürzung F verweist<br />
auf die Fragebogennummer, um die Zuordnung der<br />
Indikatoren im Fragebogen zu ermöglichen.<br />
5.3.1 Ges<strong>und</strong>heitliches Befinden<br />
Das Wohlbefinden am Abend wurde aus vier Items<br />
(F82) gebildet <strong>und</strong> schließt Aspekte wie Erschöpfung<br />
<strong>und</strong> Bedrücktheit ein. Die Beurteilung erfolgte über eine<br />
vierstufige Ratingskala mit den Ausprägungen oft/<br />
gelegentlich/selten/nie. Das Wohlbefinden der jüngeren<br />
zwei Altersgruppen ist bei den Männern am geringsten<br />
ausgeprägt <strong>und</strong> nimmt ab der mittleren Altersgruppe<br />
aufsteigend zu. Bei den Frauen ist ein genereller<br />
Aufwärtstrend mit dem Alter zu erkennen, wobei<br />
die ältesten Frauen jedoch einen geringfügig niedrigeren<br />
Wert angegeben als die darunter liegende Altersgruppe.<br />
Sowohl bei Männern als auch bei Frauen geben<br />
die beiden mittleren Bildungsgruppen die höchsten<br />
Werte an. Andererseits steigt das Wohlbefinden mit<br />
dem Einkommen linear an. Für die berufliche Stellung<br />
gibt es keine eindeutigen Trends, klar ist aber, dass die<br />
Personen mit schlechtester Position das geringste<br />
Wohlbefinden erleben.<br />
Bei den über 44-jährigen Männern geben wieder die<br />
beiden mittleren Bildungsgruppen das beste Wohlbefinden<br />
an, bei den Frauen dieses Alters hingegen ist eine<br />
Zunahme mit der Bildung zu erkennen, wobei jene<br />
mit Universitätsabschluss leicht gegenüber den Maturantinnen<br />
absinken. Höheres Einkommen geht mit einer<br />
Zunahme des Wohlbefindens einher, mit einer vernachlässigbar<br />
geringfügigen Ausnahme bei den Männern.<br />
Bezüglich ihrer beruflichen Position weisen Personen<br />
der untersten Gruppe wiederum das schlechteste<br />
Wohlbefinden auf.<br />
220<br />
Die subjektive Einschätzung der Ges<strong>und</strong>heit hat<br />
sich in der <strong>Ges<strong>und</strong>heits</strong>forschung als einfacher <strong>und</strong> relativ<br />
zuverlässiger Indikator erwiesen. Die globale subjektive<br />
Einschätzung der Ges<strong>und</strong>heit wurde auf einer<br />
Skala von 0 bis 100 erhoben (1 Item, F103). Die Ausprägungen<br />
dieses Indikators zeigen relativ stabile lineare<br />
Trends. Sie nehmen mit zunehmendem Alter ab,<br />
mit höherer Bildung, höherem Einkommen <strong>und</strong> höherer<br />
beruflicher Position zu. Bemerkenswerte Ausnahmen<br />
sind nur die Männer mit der geringsten Bildung<br />
<strong>und</strong> dem geringsten Einkommen. Sie schätzen sich gesünder<br />
ein als dies die nächstfolgend höhere Gruppe<br />
tut. Betrachtet man die über 44-Jährigen allein, so verschwinden<br />
diese Ausnahmen über alle Sozialschichtklassifizierungen<br />
hinweg.<br />
Ges<strong>und</strong>heitliche Beschwerden stellen eine weitere<br />
wichtige Dimension ges<strong>und</strong>heitsbezogener Lebensqualität<br />
dar. Diese wurden in der Erhebung durch 18<br />
Items (F34) abgedeckt, die den Indikator Beschwerden<br />
bilden <strong>und</strong> einerseits als Beschwerdenintensität <strong>und</strong><br />
<strong>and</strong>ererseits als Beschwerdenanzahl zusammengefasst<br />
wurden. Mögliche Antwortkategorien waren bei<br />
der Berechnung der Anzahl gegeben/nicht gegeben<br />
<strong>und</strong> bei der Intensität gar nicht/gering/stark.<br />
Insgesamt ist ein Zusammenhang zwischen zunehmendem<br />
Alter <strong>und</strong> durchschnittlicher Anzahl der berichteten<br />
Beschwerden zu sehen. Die Mittelwerte der<br />
Männer steigen in den Altersgruppen von 1,25 auf 2,84<br />
<strong>und</strong> die Mittelwerte der Frauen von 2,09 auf 4,22.<br />
Ebenso ist sowohl bei Männern als auch bei Frauen mit<br />
zunehmendem Alter eine höhere Beschwerdenintensität<br />
zu erkennen.<br />
Ges<strong>und</strong>heitliche Beschwerden nehmen bei den Frauen<br />
deutlich mit besserer Bildung ab. Bei den Männern<br />
hingegen geben die zwei mittleren Bildungsklassen bei<br />
der Beschwerdenanzahl als auch bei deren Intensität<br />
die höchsten Werte an. Bei den Einkommensklassen<br />
kann generell für beide Geschlechter festgehalten werden:<br />
Je höher das Einkommen, desto geringer die erlebten<br />
Beschwerden. Eine Ausnahme bildet nur die unterste<br />
Einkommensklasse der Männer, welche einen<br />
geringfügig niedrigeren Wert bei der Beschwerdenanzahl<br />
aufweist als die nächsthöhere Einkommensgruppe.<br />
WIENER GESUNDHEITS- UND SOZIALSURVEY