Wiener Gesundheits- und Sozialsurvey Vienna Health and Social ...
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ZUSAMMENFASSUNG UND SCHLUSSFOLGERUNGEN<br />
der untersten Einkommensschicht. Die Zufriedenheit<br />
mit der Wohnsituation ist zwar mit ca. 90 Prozent ziemlich<br />
oder sehr zufriedenen Personen generell sehr hoch,<br />
aber in der untersten Einkommens- <strong>und</strong> Berufsgruppe<br />
finden sich erhöhte Anteile an wenig <strong>und</strong> gar nicht Zufriedenen.<br />
Ebenso weist in diesen sozialen Gruppen die<br />
Wohnbelastung die höchsten Werte auf <strong>und</strong> der Best<strong>and</strong><br />
an Haushaltsgeräten die kleinste Anzahl.<br />
Mit zunehmendem Lebensalter steht immer mehr<br />
Wohnfläche zur Verfügung <strong>und</strong> die Anzahl der im<br />
Haushalt lebenden Personen wird kleiner. Trotz des<br />
besonders bei Frauen großen Anteils an Einpersonenhaushalten<br />
im Pensionsalter wird Einsamkeit erst im<br />
sehr hohen Alter (Altersgruppe ab 75 Jahren) ein häufigeres<br />
Problem.<br />
Die Zufriedenheit mit dem Familienleben <strong>und</strong> der Freizeitgestaltung<br />
nimmt mit dem Alter stark zu <strong>und</strong> ist in<br />
der untersten Einkommensgruppe am kleinsten. Ebenso<br />
ist in dieser Gruppe sowohl das soziale Netz als auch die<br />
Zufriedenheit mit dem sozialen Netz am geringsten.<br />
Das politische Engagement sowie die persönliche politische<br />
Bildung ist bei den unqualifiziert Erwerbstätigen,<br />
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Mögliche Maßnahmenschwerpunkte<br />
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den Personen mit Pflichtschulbildung <strong>und</strong> in der untersten<br />
Einkommensgruppe am geringsten.<br />
Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass<br />
die niedrigste Ausbildungsgruppe (PflichtschulabsolventInnenen),<br />
die niedrigste berufliche Ebene (unqualifizierte<br />
oder angelernte Tätigkeit) <strong>und</strong> die niedrigste<br />
Einkommensschicht (ca. 15 Prozent der Haushaltseinkommen)<br />
sowie AusländerInnen die größten Defizite<br />
hinsichtlich aller untersuchten sozialen Ressourcen<br />
aufweisen. Weiters sind in diesen Gruppen die Belastungen<br />
durch die Wohnverhältnisse, teilweise auch die<br />
Arbeitsbelastungen, verglichen mit den <strong>and</strong>eren Gruppen<br />
am größten.<br />
Hinsichtlich der verschiedenen Lebensalter zeigt sich als<br />
genereller Trend eine ausgeprägte Zunahme der meisten<br />
sozialen Ressourcen (besonders des Einkommens, nicht<br />
jedoch der Ausbildung) <strong>und</strong> der Zufriedenheit in allen<br />
untersuchten Lebensbereichen mit steigendem Lebensalter.<br />
Aufgr<strong>und</strong> des Studiendesigns kann jedoch nicht<br />
entschieden werden, ob es sich bei diesen Zusammenhängen<br />
um einen reinen Alterstrend h<strong>and</strong>elt, oder ob sie<br />
zum Teil auf einem Generationeneffekt beruhen.<br />
verbesserte Bildungseinrichtungen für alle bereitstellen<br />
Bildung, Information <strong>und</strong> Beratung vor allem sozial schwachen Schichten zugänglich machen<br />
Zugang zu Information <strong>und</strong> Wissen erleichtern, Hemmschwellen abbauen<br />
Humanisierung der Arbeitsbedingungen<br />
gerechte Entlohnung<br />
gerechten Zugang zu externen Ressourcen schaffen<br />
Gleichberechtigung in allen sozialen Bereichen (speziell der untersten Schicht <strong>und</strong> der AusländerInnen)<br />
verbesserte soziale Unterstützung <strong>und</strong> Aufbau bzw. Öffnung von Netzwerken für (<strong>und</strong> mit) sozial Benachteiligten<br />
verbesserte materielle, physische, psychische <strong>und</strong> soziale Lebensbedingungen für benachteiligte junge<br />
Menschen schaffen<br />
wirtschaftliche Lage der Frauen verbessern<br />
Bekämpfung von Armut <strong>und</strong> wirtschaftlicher Not<br />
sozialgruppenspezifische Maßnahmen anbieten (Problemgruppen: Frauen, junge Menschen, Familien, gering<br />
qualifizierte Erwerbstätige)<br />
Reduktion der Wohnbelastungen<br />
Eindämmen psychovegetativer Erkrankungen durch Reduzierung von belastenden Lebensverhältnissen,<br />
wie z. B. emotionalem Stress, Leistungsdruck <strong>und</strong> Reizüberflutung<br />
Erhöhung der sozialen Integration durch Auf- <strong>und</strong> Ausbau sozialer Netzwerke<br />
WIENER GESUNDHEITS- UND SOZIALSURVEY